
Die Handhabung des kleinen und optisch recht ansprechenden Kasten ist absolut simpel gehalten und sollte beim Anschließen niemanden vor ein Problem stellen. Auf der Rückseite befindet sich ein ca. 20cm langes Anschlusskabel mit Xbox-Controller-Stecker, welcher als erstes in Eure Konsole eingesteckt wird. Frontseitig befinden sich je zwei USB und PS/2 Anschlüsse. Ihr könnt hier nun frei die Anschlussvariante für Eure Maus und Tastatur wählen. In der beiliegenden und in fünf Sprachen gehaltenen Bedienungsanleitung findet man aber hier bereits den Hinweis, daß es eventuell zu Problemen führen kann, wenn Ihr ein Gerät über PS/2 und das andere über USB nutzen möchtet. Man empfiehlt hier deutlich beide Geräte über eine Anschlussvariante anzukoppeln

Habt Ihr alles angeschlossen, könnt Ihr Eure Konsole einschalten. In diesem Zustand ist die Belegung sowohl der Maus als auch der Tastatur noch voreingestellt. Flugs legen wir als ersten Testkandidaten das Xbox-Highlight Halo 2 ins Laufwerk ein. Aus der Anleitung entnehmen wir, daß die START-Taste auf der Tastatur durch das Drücken von ENTER simuliert wird. Kaum im Geschehen angekommen merkte ich, daß man es mit der voreingestellten Belegung gut gemeint hat, diese aber noch um einiges verbessert werden kann. So hat man z.B. die Funktion des linken Triggers (Granate werfen) auf die linke Maustaste und die des rechten Triggers (schießen) auf die Rechte Maustaste gelegt. Für PC Erfahrene natürlich genau verkehrt herum.
Ein Problem entsteht hieraus nicht, denn durch das drücken von gerade einmal sechs Tasten auf der Tastatur hat man diese beiden Belegungen in Windeseile herumgedreht. Waren ich zu Anfang noch skeptisch, ob man wirklich sämtliche Tasten des Gamepad auf jede beliebige Taste der Maus oder Tastatur programmieren kann, so lernte ich hier in wenigen Minuten, daß dies tatsächlich ohne Einschränkung möglich ist. Wir Ihr in einer zweiten Tabelle in der Anleitung nachlesen könnt, wurde jeder Taste des Controllers eine Referenztaste auf der Tastatur zugeordnet. Ihr braucht nun lediglich die „ESC-Taste“ drücken um in den Programmiermodus des Redeemer zu gelangen, die Referenztaste der Funktion betätigen die Ihr um belegen möchtet und als letztes die Taste drücken, welche die Funktion nun ausführen soll.

Neben der Möglichkeit der freien Belegung der Tasten kann man über die Programmierfunktion aber noch einige weitere Sinnvolle Einstellungen vornehmen. Ebenfalls durch drücken von drei Tasten kann man nämlich nun jederzeit die Y-Achse der Maus invertieren. Dies ist auch möglich, wenn die Optionen des Spiels dieses Feature überhaupt nicht hergibt. Weiterhin könnt Ihr Geschwindigkeit der Mausbewegung auf dem Bildschirm ganz simpel in neun Stufen einstellen. Da die Abtastraten der Mäuse mittlerweile recht unterschiedlich sind gibt es auch die Möglichkeit die Deadzone in neun Stufen individuell einzustellen. Ebenfalls auf einfachem Wege könnt Ihr Bewegungen der Maus , deren Informationen voreingestellt vom rechten Ministick entnommen werden vom linken Ministick abrufen lassen.

Nun viele Spiele eine unterschiedliche Gamepad-Belegung nutzen, wäre es natürlich recht aufwendig hier bei jedem Titel mit der Neuprogrammierung von Maus und Tastatur beginnen zu müssen. Aus diesem Grund könnt Ihr acht verschiedene Profile auf die F-Tasten abspeichern. Je nach Titel könnt Ihr diese dann durch drücken von drei Tasten jederzeit wieder abrufen. Einzig die Mausgeschwindigkeit wird hierbei nicht immer mit abgespeichert und muss dann je nach Bedarf noch einmal neu eingestellt werden.
Natürlich ist das Gerät nicht nur für den Einsatz bei Ego-Shootern zu gebrauchen, wobei dies sicherlich mit das sinnvollste und meistgenutzte Genre sein wird. So probierte ich nach einigen weiteren Ego-Shootern wie z.B. XIII, MoH European Assault und der Far Cry Instincts Demo auch einmal die Funktion beim Point ´n Click Adventure Baphomets Fluch 3 durch. Auch hier klappte alles so, als wenn ich den Titel an einem PC steuern würde.

Ausdrücklich hingewiesen wird in der Anleitung auf die Benutzung von beleuchteten Eingabegeräten. Da diese einen erhöhten Strombedarf haben, kann es hier zu ausfällen und Fehlfunktionen des Redeemers kommen. Ihr solltet also hier auf andere Eingabegeräte zurückgreifen. Ebenfalls erwähnen muss man, daß eventuell an der Maus befindliche Zusatztasten vom Redeemer nicht erkannt du somit auch nicht belegt werden konnten. Dies gilt auf für integrierte Mausräder.

Am Ende meiner Testreihe war ich absolut begeistert von dem kleinen Stück Hardware. Da ich selber ein Freund von Ego-Shootern bin, viele Kandidaten aus diesem Genre am PC teste und ich mir persönlich die Steuerung solcher Titel über Maus und Tastatur besser gelingt, kommt mir der Redeemer sehr gelegen. Ich merkte schon bei den ersten Runden meiner Versuche eine deutliche Verbesserung im Spielergebnis wobei sich dieses vor allem beim viel präziseren zielen kristallisierte. Als winzigen Kritikpunkt muss ich das recht kurze Anschlusskabel bemängeln. Steht in der Gebrauchsanweisung, daß man das Gerät keiner direkten Sonneneinwirkung aussetzen sollte und bedenkt man den ungefähren Abstand zum Couchtisch o.ä., ist dies eindeutig zu kurz. Der zusätzliche Kauf eines Controller-Verlängerungskabels wird hier in vielen Fällen notwendig werden.
Abschließend möchte ich eindringlich darauf Hinweisen, daß man das Gerät während des Spielens via Xbox-Life aus Fairnessgründen nicht benutzen, bzw. die Spielpartner vorher um deren Einverständnis bitten sollte. Im Test habe ich dies mit meinen Gegenspielern so gehalten.

Hersteller: Speed-Link
Muster: Speed-Link
Preis: 24,99 Euro
erhältlich ab: Mitte September 2005
Wertung: uneingeschränkte Empfehlung - Beide Daumen hoch von mir