Interessanterweise bietet das VR Headset die Möglichkeit das Bild gleichzeitig über das Headset und den TV ausgeben zu lassen, da die Bildausgabe durch den Empfänger durchgeschliffen wird. Das ist natürlich ganz nett, denn so haben auch die Zuschauer etwas davon.
Dann war es Zeit für mich. Helm auf und in Ataris Traum von Virtual Reality eingetaucht. Auf dem Kopf wird das Headset erstmal über die hinten befindliche Schraube festgezogen. Es fällt dabei sofort auf, wie schwer das Headset ist. In der vorliegenden Version wäre es auf keinen Fall serienreif gewesen, da mir bereits nach wenigen Minuten der Nacken extrem schmerzte. Das Headset brachte für mich locker gefühlte 3 kg auf die Waage, die aufgrund eines fehlenden Bügels über dem Kopf nur auf Nase und Stirn lagerten. So passierte es im Betrieb immer mal, dass das Headset leicht nach unten rutschte und man mit den Augenbrauen dagegen halten musste, was natürlich auch nicht gerade komfortfördernd war.
Kommen wir zum wichtigsten, der Steuerung. Diese klappte überraschend tadellos. Die Reaktionszeiten waren hervorragend und auch bei schnelleren Kopfbewegungen folge die Darstellung korrekt und flott. Hier wurden meine persönlichen Erwartungen übertroffen. War ich doch anfänglich davon ausgegangen, dass hier mit Abstrichen zu rechnen ist, da die Technik damals noch in den Kinderschuhen steckte. Ihr könnt euch problemlos in einem fast 180° Winkel umsehen, ebenfalls nach oben und unten. Nur Drehungen über die Schulter sind logischerweise nicht möglich, da das Headset immer Kontakt mit dem Infrarot Empfänger halten muss. Bei einem Gespräch mit einem anwesenden Besucher kam zur Sprache, dass sich das Headset ähnlich wie eine Wiimote steuern lässt. Nur dass man halt mit dem Kopf und nicht mit der Hand steuert. Hier kann ich nur nochmal meine absolute Begeisterung zum Ausdruck bringen. Einziger Nachteil war die Infrarot Technik. Sollte etwas Störendes zwischen Headset und Empfänger kommen, so verliert das Gerät schon mal die Anbindung und die Steuerung klappt nicht mehr richtig. Da es sich hier aber um einen Prototypen handelt, tut dies nicht wirklich was zur Sache.
So bleibt mir zum Schluss nur zu sagen, dass ich es als Atari Fan schade finde, dass das VR-Headset nie erschien. Es hätte Atari aber auch nicht (wie teilweise gemutmaßt) retten können. So bleibt nur das elitäre Gefühl und die Befriedigung endlich mal mit diesem Gerät spielen zu können, von dem ich als 12-Jähriger träumte. Allein diese wenigen Minuten wären mir es wert gewesen, quer durch Deutschland zu reisen. So bleibt mir nur nochmal einen herzlichen Dank an Gaztee dafür zu richten, dass er den Atari Fans in Deutschland die Möglichkeit gab, dieses einzigartige Stück Hardware auszuprobieren.
Hier ein Video von mir, wie ich das VR-Headsets anspiele:
Hier noch einige Fotos vom Event und dem Headset im Detail: