Assassins Creed Syndicate – das eigentlich erste Current-Gen-AC? im Test

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Wir befinden uns im viktorianischen London im Jahr 1868. Überall ist der Smog der Fabriken zu sehen und zu riechen, auf den Straßen tummeln sich die Straßengangs. Vom völlig verwahrlosten White Chapel bis hin zum glamourösen Westminster ist das London des 19. Jahrhunderts der eigentliche Star hier. Willkommen zu Assassin's Creed Syndicate!

Syndicate_nexgam_9Und mittendrin befinden sich die Zwillinge Evie und Jacob Frye, Kinder eines großen Assassinen, die beide Ihren eigenen Weg finden wollen auf dieser riesigen Spielwiese. Dabei könnten sich die zwei ähnlicher und gleichzeitig unterschiedlicher nicht sein. Während Evie ganz nach dem Vater auf der Suche nach einem Edensplitter ist und den Templern zuvorkommen möchte, sieht Jacob alles ein wenig lockerer. Er will nichts von dieses abstrusen Artefakten und Geschichten wissen. Er möchte viel lieber eine eigene Gang gründen und die Macht über London gewinnen, dabei vielleicht noch den einen oder anderen Templer töten. Und doch passen beide, wenn es hart auf hart kommt, auf sich auf und stehen zusammen, Zwillinge eben.

Die unterschiedlichen Charakterzüge spiegeln sich auch im Gameplay der Protagonisten wieder. Während Jacob das Haudraufmännchen ist und ein paar mehr Kampfmoves drauf hat, ist Evie eine Meisterin des Schleichens und verfügt über bessere Stealth-Eigenschaften als ihr pragmatischer Bruder. Beide Charaktere spielen sich dank der noch einmal angepassten Steuerung etwas direkter und flüssiger als noch im Vorgänger. Des Weiteren dürfen wir ein neues Gadget begrüßen: den Greifhaken.
 
Syndicate_nexgam_10Wie Batman sausen wir von Dach zu Dach, hangeln uns vom Boden mal eben innerhalb von Sekunden auf die höchste Turmspitze oder seilen uns ab, um einen Gegner im freien Fall auszuschalten. Das ist äußerst befriedigend und macht viele Klettereien einfacher. Keine Lust mehr, den  iesigen Turm hochzuklettern, um den Synchronisationspunkt zu erreichen? Kein Problem, mit dem Greifhaken geht das in drei Sekunden! Hierbei handelt es sich über eine sehr gute Neuerung, die das Gameplay um eine sinnvolle Komponente erweitert. Eine weitere Neuerung sind die Kutschen. Konnten wir in den alten Teilen schon auf Pferden reiten, übernehmen wir in London die Zügel von Kutschwagen. Diese steuern sich erstaunlich gut, selbst Drifts um enge Kurven sind kein Problem. Dazu gesellen sich noch epische Kämpfe auf besagten Kutschen.

Bevor ich auf den eigentlichen Star des Spiels eingehe, wie sieht es mit den Missionen aus? Wie wir es von einem Ubisoftspiel erwarten dürfen, könnt ihr sowohl Neben- als auch Hauptmissionen bestreiten. Die Aufträge sind Assassin‘s Creed typisch recht abwechslungsreich. Ihr werdet unzählige Stunden im virtuellen London verbringen können, das garantiere ich euch. Zu sammeln gibt es natürlich ebenfalls eine Menge. Von Steckbriefen über Federn ist alles dabei, was das Sammlerherz und der 100-%- Junkie begehrt.

Gut, Geschichte, Gameplay, Neuerungen und Missionen. Damit hätten wir doch alles abgehackt. Aber habe ich nicht eben vom Star des Spiels gesprochen? Wie konnte ich das vergessen! Die Rede ist natürlich von London, der Spielwelt. Es mag nicht ganz objektiv sein, doch für mich ist die Stadt die schönste Spielwelt, die ich in einem Assassin‘s Creed bestaunen durfte. Verdammt nochmal Ubisoft, sieht das für einen Multiplattformtitel gut aus, und wie! London wirkt einfach viel lebendiger als alle seine Vorgänger, ich kaufe das Szenario voll und ganz ab. Vom verwahrlosten White Chapel bis hin zum glamourösen Westminster. Hier passt alles wie die Faust aufs Auge. Dazu die enorme Weitsicht. Da macht das Klettern über die Gebäude noch mindestens einmal so viel Spaß. Es wirkt wie aus einem Guss: Die Themse mit ihrem extrem durcheinander wirkenden Schiffsaufkommen oder der Smog, der sich über dem Himmel von White Chapel ausbreitet. Oder wie wäre es mit einer Kletterpartie hoch hinauf auf den Big Ben? Wenn ihr schon einmal da seid, genießt doch ein bisschen die Aussicht auf eure Spielwiese. Es lohnt sich!
 
Syndicate_nexgam_7Außerdem scheint man dazugelernt zu haben. Klar, den einen oder anderen Bug beziehungsweise Glitch wird man finden, das ist bei einem Spiel dieser Größe auch gar nicht anders zu erwarten. Aber keine bösen Aussetzer wie seinerzeit bei Unity. Das Spiel wirkt einfach fertig. Dazu die auf der PS4 wesentlich stabilere Framerate. Extreme Slowdowns oder Ruckler konnte ich persönlich zu keiner Zeit ausmachen. So muss das sein! Wieso ging das nicht schon letztes Jahr, Ubisoft?!

Übrigens wurde diesmal wieder jegliches Gameplay in der Gegenwart gestrichen. Wir erfahren nur etwas über ein paar Videosequenzen. Das ist aber nicht weiter schlimm. Viel interessanter wird, was das angeht, nur noch der Nachfolger. So langsam aber sicher hat Ubisoft jede spielenswerte Zeit einmal aufleben lassen. Und da der Trend immer weiter Richtung Gegenwart zu gehen scheint, darf man gespannt sein, was wir im nächsten Teil erwarten dürfen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht allzu viel erwartet habe, aber Assassin‘s Creed Syndicate war doch endlich wieder ein richtig gutes Assassin‘s Creed. Tolles Setting, nette Charaktere und ausgefeiltere Spielmechaniken, garniert mit einer lebhaften und wunderschönen offenen Welt ... Wer nach Unity endlich die Schnauze voll hatte, dem lege ich Syndicate trotzdem ans Herz. Das Game hat es verdient!
 


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Forum
  • von aldi404:

    Hauptspiel durch, Ripper DLC durch, eines der besseren ACs, besonders die 2 verschiedenen Charaktere und die Enterhakenkanone sind super, schade dass sie das nicht mehr gemacht haben....

  • von aldi404:

    Ubisoft hat mir eben eine Email geschrieben, ich soll doch bitte AC Syndicate weiter spielen ...

  • von aldi404:

    bbstevieb schrieb: aldi404 schrieb: bbstevieb schrieb: aldi404...

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