Doch Shovel Knight, das via Kickstarter finanziert worden ist, geht dabei noch einen Schritt weiter. Das Spiel, das 2014 für PC, 3DS und Wii U herauskam, sieht, spielt und hört sich wie ein Game an, das genauso gut in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts hätte erhältlich sein können. Gleichzeitig wird einer ganzen Reihe an prominenten NES-Titeln auf die eine oder andere Art und Weise Tribut gezollt.
Und so fühlt man sich als Kenner der Videospielszene an Mega Man, Castlevania, Duck Tales, Legend of Zelda und selbst Super Mario Bros. erinnert. Dabei werden einzelne Spieleelemente der Vorlagen entnommen und zu einem neuen Ganzen vermengt. Das Ergebnis ist ein Spiel, bei dem man oft fluchen wird, nur um im nächsten Moment sofort weiterzuspielen.
Dabei muss man sich auf eines gefasst machen, nämlich dass man sterben wird ... und zwar oft. Sehr oft! Man stirbt, wenn man in einen der vielen Abgründe fällt. Man stirbt, wenn man nicht aufpasst und in die Stacheln gerät. Man stirbt, weil man nicht schwimmen kann. Und man stirbt, weil die Feinde zuvor zu viel der Lebensenergie abgezapft haben.
Ist das schlecht? Nein. Es ist eben ein Bestandteil des Spiels, dass der Schwierigkeitsgrad hoch ist. Aber es wird nie unfair. Mit etwas Übung und Einspielen schafft man selbst die schwierigste Passage. Und wenn man scheitert? Verliert man kein Leben, sondern nur das eingesammelte Gold, das man jederzeit am Ort des Ablebens einsammeln kann. Falls man auf den Weg bis dahin nicht erneut ins Gras beißt ...
Gold ist dabei für das Gameplay besonders wichtig. Nur mit ausreichend davon kann man dauerhaft überleben. Und nur mit ausreichend Gold ist man in der Lage, die immer teurer werdenden Upgrades für Lebensenergie und Magie zu kaufen und einzusetzen.
Außerdem braucht man jedes Fitzelchen an zusätzlicher Energie, um im Spiel weiterzukommen. Das ist nicht untertrieben, denn es erwarten den Spieler wiederholt kleinere »Gemeinheiten«, die einen dazu zwingen, schnell zu reagieren. Dazu gehören Levelabschnitte, die im Dunkeln liegen und nur gelegentlich von Blitzen erhellt werden, oder Böden, die in Wahrheit Flammenwerfer sind, die sich dann aktivieren, wenn man über sie läuft.
Und es gibt vieles zu erforschen: Immer wieder führen Wege in Seitenabschnitte, in denen man Noten für den Barden entdecken kann oder weitere Edelsteine, die sich beim Aufsammeln in Gold umwandeln. Oder sie sind alternative Routen, die durchaus einen Blick wert sind.
Gleichzeitig haben die Entwickler sich für die Konsolenbesitzer besondere Schmankerl einfallen lassen. PS4-Besitzer dürfen sich über einen Gastauftritt von Kratos freuen, dem God of War. Leute, die die Xbox One hingegen ihr Eigen nennen, dürfen sich über die Battletoads freuen, die in den 80er und 90ern viele Spieler zur Verzweiflung trieben.