Child of Light: Ein Märchen von einem Spiel im Test

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Es war einmal: Ein Mädchen, das Aurora hieß. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, so dass sie von ihrem Vater mit viel Liebe aufgezogen wurde. Eines Tages verliebte er sich in eine neue Frau. Doch in der Nacht, bevor die Hochzeit stattfand, wurde das Kind krank und fiel in einen todesähnlichen Schlummer. Als es wieder erwachte, war es in Lemuria, wo ihr eine Mission gestellt wurde. Um zurück zu ihrem Vater zu kommen, der vor lauter Kummer nichts mehr zu sich nahm, musste sie die Sonne, den Mond und die Sterne zurückholen, die von der dunklen Königin Umbra gestohlen wurden. Eine gefährliche Reise stand ihr bevor.

Child_of_Light_neXGam_2Es dürfte, glaube ich, kein Kind geben, das nicht mit Märchen aufwuchs. Hier in Deutschland waren es vor allem die Grimmschen Geschichten, die Eltern ihrem Nachwuchs auf der Bettkante vorlasen. Und diese Erzählungen sind auch in anderen Teilen der Welt bekannt.

Jetzt brachte Ubisoft Child of Light auf allen gängigen Plattformen heraus. Und das Spiel wurde zu einem Liebesbrief einerseits an die Welt der Märchen. Aber andererseits verbeugten sich die Entwickler, die zuvor hauptsächlich an Far Cry 3 arbeiteten, auch vor den klassischen J-RPGs. Das Ergebnis ist ein Titel, der einen von Beginn an in seinen Bann zieht. Und gleichzeitig nicht unumstritten ist.

Child_of_Light_neXGam_3Denn bei Child of Light handelt es sich um ein Game, das man zwar für den PC, PS3 und PS4 im Handel kaufen kann. Allerdings kriegt man dort nur eine Box mit einem Downloadcode sowie einigen Extras wie zusätzlichen DLCs. Das stößt nicht bei jedem Gamer auf Gegenliebe, da diese, wenn sie schon das Spiel im Laden erhalten können, auch gerne eine Disc hätten. Leider ist das dieses Mal nicht der Fall.

Abgesehen davon hat man es mit einem Game zu tun, das einen sofort in den Bann zieht. Das Besondere an dem Spiel ist, dass die Grafiken wie handgezeichnet wirken. Hier merkt man die Stärke von UbiArt Frameworks, die bereits bei Rayman Legends zum Einsatz kam. Denn der Grafikstil ist mit ein Grund dafür, dass man mit Child of Light zwar einfach anfangen kann. Doch aufhören ist nur schwer möglich.

Child_of_Light_neXGam_4Das liegt unter anderem auch den Figuren, die einem ans Herz wachsen. Aurora als Hauptfigur kann in dem einen Moment freundlich sein, aber dann ebenso wiederum egoistisch. Mal ist sie ganz Kind, wenn sie nach Hause will, nur um bei einer anderen Gelegenheit mutig zu wirken. Sie ist jemand mit Ecken und Kanten, was mir persönlich sofort gut gefiel. Ihr zur Seite stehen viele verschiedene Charaktere, wie der weibliche Clown Rubella, die auf der Suche nach ihrem Bruder ist. Oder Finn, den ängstlichen Vertreter einer zwergenähnlichen Rasse. Jeder Begleiter, selbst das Glühwürmchen, hat Charisma.

Man navigiert in dem Spiel durch eine abwechslungsreich gestaltete Welt. Wobei es jede Menge Abzweigungen links und rechts des Hauptweges gibt, in denen man hauptsächlich Schatztruhen vorfinden kann. Diese enthalten nützliche Items und Powerups, mit denen man zum Beispiel die Magie einer Figur jederzeit verstärken kann. Manchmal ist es einfach, zu den Truhen hinzukommen. Doch ein anderes Mal ist der Weg voller Gegner oder verlangt die ganze Geschicklichkeit von einem oder man muss ein Puzzle lösen. Langweile kommt dabei nie auf!

Child_of_Light_neXGam_5Die Kämpfe erinnern vom Ablauf her an die aus der Final Fantasy-Reihe. Man sieht, wann wer an der Reihe ist. Und man kann Feinde verlangsamen, so dass man ihre Aktionen verhindern kann. Das verleiht den Auseinandersetzungen eine strategische Würze, die Child of Light noch spielenswerter macht. Hinzu kommt auch noch, das einige Gegner gegenüber bestimmten Elementen verwundbar sind.

Und da kommen die Ocoli ins Spiel. Hierbei handelt es sich um Edelsteinsplitter, wie Rubin oder Lapislazuli, die für bestimmte Elemente stehen und die man ausrüsten und verbessern kann. Auch dies ist eine strategische Komponente, die dem Game gut steht.

Child_of_Light_neXGam_6Doch am Ende ist es die Präsentation, die mich für das Spiel einnimmt. Wobei der einzige Unterschied zwischen den Generationen die Farbenpracht ist. Auf der One, wofür wir ebenfalls ein Reziexemplar erhielten, sind die Farben im Vergleich prächtiger, als bei der PS3. Wofür man sich am Ende entscheidet, obliegt einem selber. Der Vorteil der Sony-Version ist, dass wenn man sie im Handel kauft, man für sein Geld jede Menge nette Extras erhält.








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Forum
  • von Mistercinema:

    Auch hier als Randnotiz mit rein: 505 Games gibt bekannt, dass heute das Crossover von Koji Igarashis Gothic-Side-Scrolling-Action-RPG Bloodstained: Ritual of the Night und Ubisofts Child of Light erscheint. Mit dem kostenlos verfügbaren Update für alle Plattformen wird Aurora aus Child of Light...

  • von Patricia:

    Child of Light habe ich auf der PsVita durchgezockt. Es hat mir insgesamt recht gut gefallen. Vorallem die zauberhafte Musik und die verträumte Grafik passen perfekt zueinander. Das Kampfsystem und die Story sind eher simpel fügen sich aber gut ein. Über die Reime mußte ich etwas schmunzeln, die...

  • von bbstevieb:

    Durch! Die letzten beiden Bosse waren dann doch total easy. Habe es laut trueachievements insgesamt fast 18h gezockt. Super Kampfsystem,nette Aufmachung, schöner Soundtrack. Hatte das Game ein paar mal unterbrochen und wollte es eigentlich nur mal kurz anspielen und jetzt habe ich es doch fast...

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