Pro Evolution Soccer 2014 - Anders auf den ersten Blick im Test

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Freitagabend, kurz vor Mitternacht. Nach einigen spaßigen Stunden mit FIFA 14 waren meine beiden Kumpels und ich noch fit für den Konkurrenten aus dem Hause Konami. EA‘s Fußballspiel konnten wir bereits viel abgewinnen. Umso gespannter waren wir, was PES 14 alles zu bieten hatte. Wir hörten von einer optischen Frischzellenkur und hofften, dass sich der diesjährige Ableger positiv von den Vorgängern abheben würde.

Aber zuerst staunten wir nicht schlecht, als ein italienisches Opernlied aus den Boxen dröhnte. Es war ... anders. Ob diese Art Musik zu einem Spiel wie Pro Evolution Soccer passt, hängt vermutlich vom persönlichen Geschmack ab. Unseren Nerv traf das erste Lied nicht. Glücklicherweise passte die normale Menümusik besser zum Gesamtbild des Games. Doch nervte uns nach ein paar Augenblicken die Menüführung ein wenig. Eher undurchsichtig und trist gestaltete sich die Navigation durch die vielen Unterpunkte.

Wie bereits bei FIFA 14 zuvor verloren wir keine Zeit und starteten ein Freundschaftsspiel. Auch diesmal spielten wir alle in derselben Mannschaft. Sofort, als wir in der Mannschaftszusammenstellung kamen, staunten wir über die famosen Charaktermodelle von Schweinsteiger und Co. Die für PES 2014 herangezogene Fox Engine zeigte schon hier, was sie auf dem Kasten hatte.

 

Endlich ging es auf den Rasen. Und in der Tat: angefangen vom Stadiondesign, über die Zuschauerränge bis hin zu den reinen Spielermodellen: PES 2014 war in diesem Jahr ein wahrer Augenschmaus. Gemessen an dem, was wir von der Reihe optisch gewohnt waren, machte Konami dieses Mal einen richtigen Sprung nach vorne. Allen Bayerns virtuelle Kicker sahen unvergleichlich gut aus. Wir waren uns einig, dass dieses Jahr die Japaner EA den Rang abgelaufen hatten. Zumindest was die grafische Seite anging.

Als das Spiel angepfiffen wurde, wurden wir Zeuge, dass sich selbst an der Spielgeschwindigkeit, den Animationen und dem reinen Spielfluss merklich was getan hatte. Wir bekamen das Gefühl nicht los, dass Konami dieses Jahr die Geschwindigkeit erneut ein ganzes Stück drosselte. Wir mussten Spielzüge exakt planen, das Spiel aus dem Mittelfeld aufbauen und Angriffe genau timen. Gepaart mit der neuen Grafik und den einhergehenden neuen Animationen wirkte PES 2014 realistisch.

Wir benötigten ein paar Spiele, um uns erneut mit PES vertraut zu machen. Wir brauchten ein wenig Zeit, um uns das nötige Feingefühl »anzuspielen«. Anfangs versprang uns oftmals der Ball, in Zweikämpfen waren wir etwas unsicher und Standardsituationen verlangten mehr Fingerspitzengefühl von uns. Nach ein paar Partien gegen meist ausländische Mannschaften liebten wir PES 2014 dank der neuen Fox Engine.
 

Leider mussten wir uns aber mit unseren Lobeshymnen bremsen, als uns ein ums andere Mal die KI Patzer auffielen. So schwankten die Torwärter zwischen Glanzleistungen und Hirn-Aus Paraden, die keine waren. Auch die Abwehr, ob jetzt unsere oder die gegnerische, hatte hier und da mit Aussetzern zu kämpfen. Schade! Viele Fehler waren uns bereits aus dem Vorjahr bekannt. Leider versäumte es Konami, an der KI seit PES 2013 zu arbeiten, wie es uns schien. Hier war noch viel Nachholbedarf.

Das bestand auch auf Hinblick auf die Lizenzen. Zwar legten die Japaner in Asien und Südamerika den Geldkoffer auf den Tisch, aber von der Bundesliga fehlte leider immer noch jede Spur. Nur drei deutsche Mannschaften aus der ersten Liga sind vertreten, darunter Bayern München. Wieso sich Konami hier nicht ernsthaft mit dem DFB unterhält, blieb uns ein Rätsel. Da wird viel Potenzial verschenkt.

Aber das Lizenzproblem war uns seit jeher in Spielen der PES-Reihe bekannt, stoß zwar immer noch sauer auf, verminderte den Spielspaß allerdings nicht im Geringsten. Aus drei Spielen wurden sechs, aus einer Stunde fast drei. Als schon fast der neue Morgen graute, hatten wir einen echten Fußball-Marathon hinter uns. Wir blickten auf die letzten Stunden mit PES 2014 zurück und waren uns einig, dass die Fox Engine ein tolles neues Grundgerüst für die Reihe darstellt. Für das nächste Jahr und den ersten Next-Gen Ableger wünschten wir uns aber eine ausgereifte und verbesserte KI und mehr Einbindung des deutschen Fußballs.




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Forum
  • von Civilisation:

    Fifa? Pah! Andrej hat PES getestet. Pro Evolution Soccer 2014 - Anders auf den ersten Blick Freitagabend, kurz vor Mitternacht. Nach einigen spaßigen Stunden mit FIFA 14 waren meine beiden Kumpels und ich noch fit für den Konkurrenten aus dem Hause Konami. EA‘s Fußballspiel...

  • von Thorin:

    Kann mir mal bitte einer sagen wie ich die Fokuspunkte verdienen kann. Oder darf ich nur die voreingestellten verwenden?

  • von fab:

    @psmoke: Technisch keine Änderungen, nur aktuelle Mannschaftsdaten. Spielerisch wieder Fußball an der Tabellenspitze - und das zählt! Ich denke diese Bewerung von spieletipps.de trifft den Nagel auf den Kopf. Ich finde die Spielbarkeit der PSP-Version ist seit Jahren einfach nur mehr als gut....

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