Jonah Lomu Rugby im Test

Der Name Jonah Lomu ist Rugby Kennern bestens bekannt. Der Neuseeländer ist die Rugby-Legende schlechthin und hat zu den hervorragendsten Rugby-Spielern gehört. Er begann seine Profikarriere 1994 und spielte in verschiedenen Vereinen auf der ganzen Welt. Leider musste er 2009 aus gesundheitlichen Gründen das professionelle Rugby aufgeben. Anders als bei Rugby World Cup 2011 freuen sich Rugby Unkundige über ein ausführliches Tutorial. Hier werden ausgiebig die unterschiedlichen Standards und Spielzüge gespielt. Wie Rugby funktioniert wird dabei recht gut erklärt. Die Steuerung ist etwas komplexer und nicht so Arcade lastig wie bei RWC2011. Scrums (Gedränge) gewinnt man nur durch getimtes Drücken der beiden Analogsticks und auch das Herbeirufen zusätzlicher Spieler sowie Antäuschmanöver klappen gut. Pässe spielt ihr mit den Schulterbuttons. Durch längeres Betätigen können Pässe über größere Distanz absolviert werden. Zudem bietet das Spiel eine Fülle an Spielmodi an. Es besteht die Möglichkeit, aus zahlreichen Wettbewerben zu wählen. 

Wie beim Konkurrenzprodukt von 505 Games kann auch hier die klassische Weltmeisterschaft ausgetragen werden, bei der diesmal auch Deutschland vertreten ist. Zudem kann man am traditionellen Tri-Nations und Quad-Nations mit den dafür vorgesehenen Nationalmannschaften teilnehmen. Es stehen auch noch verschiedene andere Ligen, wie z.B. die Französische bereit, in der man einen normalen Liga-Modus spielen kann. Ein besonderes Schmankerl für Rugby Fans ist der Karriere-Modus. Hier kann man sich eine der 93 im Spiel zur Wahl stehenden Teams für seine Laufbahn in 13 Saisons auswählen und erleben. Mit einem Ligateam spielt man diese 13 Saisons am Stück, wogegen man z.B. mit Neuseeland alle in 13 Jahren anliegenden Turniere nachspielt.
 

Anhänger der Pazifikinsel dürfen sich über „Haka“ freuen: Vor dem Spielanpfiff baut sich die neuseeländische Mannschaft vor Ihrem Gegner auf und führt einen Kriegstanz auf, der das  gegnerische Team einschüchtern soll. Leider hat es der „Haka“ von Samoa, Fiji und Tonga, welche auch so ein Schlachtspektakel aufführen, nicht ins Spiel geschafft. Natürlich kann man auch ein normales Freundschaftsspiel austragen. Hier kann man auch Jonah Lomu All-Stars auswählen, um in den Genuss zu kommen, mit jenem Star ein paar Bälle zu auskämpfen. Bis zu vier Spieler können ein Spiel zusammen und gegeneinander absolvieren. Online sind gar acht drin. Über die Datenautobahn kann man ein normales Quick-Match durchfechten oder in Leaderboards um Punkte kämpfen. Die Spielsuche geht zügig und reibungslos und das Spiel läuft ohne Ruckler und Störungen. Durch erfolgreiche Abschlüsse wie z.B. Siege oder Turniergewinne kann man sich Rugbydollars verdienen. Von diesen kann man sich im Rugbystore Videos und weitere Dinge kaufen. Das Spielgeschehen an sich läuft flüssig, selbst wenn der eigene Protagonist getakelt wird. Zur Verstärkung und Verteidigung des Balles können mehrere Kameraden durch Tastendruck beigerufen werden. Der Schwierigkeitsgrad ist variabel einstellbar und kann auch für geübte Leute eine Herausforderung darstellen.
 

Wie bei RWC2011 kann man das Spiel von der gewohnten Seitenansicht spielen. Die Grundeinstellung der Kamera ist zunächst hinter den Akteuren. Ihr schaut also aus der Sicht des eigenen Teams und lauft in Richtung Endzone. Das Einzige, was hier zur Verwirrung führen kann, ist das plötzliche Drehen der Kamera, wenn z.B. der Gegner den Ball erobert. Hier ist schnelles Umdenken erforderlich, was aber  reine Gewohnheitssache ist. Grafisch ist das Spiel nicht auf dem neusten Stand der Technik. Die Animationen der Spieler sehen teils recht steif aus. Dafür sind diverse Bewegungsabläufe gelungen und schön anzusehen. Der Einlauf der Akteure ist ebenfalls ansehnlich. In den 31 verfügbaren Stadien ist die Stimmung gut inszeniert. Beim Betreten des Spielfeldes oder erzielten Punkten, kann man schöne Feuerwerke und Flammen bewundern. Die Stadionatmosphäre kommt authentisch über die Boxen, lediglich die Kommentatoren spulen Ihren Text ab und wiederholen sich.