Doch vor dem Vergnügen setzte der liebe Gott die Anstrengung. In diesem Fall musste ich erst abwarten, bis sich meine Playstation aktualisierte (war ich so lange nicht mehr online?) und anschließend das Game installierte. Noch mich kurz bei Uplay anmelden und endlich, nach gefühlten zwölf Stunden, konnte der Spaß beginnen.
Bevor ich selber Hand anlegen durfte, musste ich erst das Intro durchlaufen lassen. Doch in diesem Fall tat ich es gerne, da Ubisoft passend zum neusten Teil der Serie nochmal die bisherige Geschichte zusammenfasste. Dabei fiel mir auf, dass vermutlich die Graphik überarbeitet wurde. Eine neue Engine? Das würde ich nachgucken, wenn ich die Rezension schreibe.
Und dann war es so weit. Als Desmond Miles stieg ich mit meinen Mit-Assassinen aus dem Van aus. Die Story fing also genau dort an, wo Assassin’s Creed: Revelations aufhörte. Und so betrat ich den großen Tempel der ersten Zivilisation, nur um anschließend umzukippen, als der Sickereffekt erneut einsetzte. Übrigens eine Szene, die Desmond im Sinne von „Na Klasse, schon wieder!“ kommentierte. Ein Schmunzeln konnte ich dabei nicht unterdrücken.
Nach einer kurzen Einführung in die grundlegende Steuerung wurde aus Desmond ein gewisser Haytham Kenway. Und an dieser Stelle war ich irritiert. Das kann doch unmöglich Connor Hawk sein, der als Protagonist von Teil III angekündigt worden war. Doch ich vermied den Gang zum Internet, um Klarheit zu gewinnen. Ich konnte bislang erfolgreich einen Bogen um alle Trailer machen und ich wollte mir nichts spoilern lassen. Ich übte also das erste Attentat aus und folgte dem weiteren Verlauf der Geschichte. Als Hauptcharakter empfand ich Haytham vollkommen anders als seine Vorgänger Altair und Ezio. Er wirkte ruhiger, schon fast mehr in sich ruhend. Gleichzeitig umwehte ihn auch eine gewisse Aura der Melancholie. Mein Interesse war geweckt.
Nach einer Zwischensequenz war ich als Haytham unterwegs nach Amerika. Doch wie üblich würde es alles andere als einfach werden, das wusste ich als Spieler schon von vorneherein. Allerdings hätte ich nie geahnt, auf was ich stoßen würde.
Denn kaum durfte ich mich frei bewegen, als ich auf der Minikarte ein Würfel-Symbol sah. Neugierig kam ich näher und entdeckte eine weitere Neuerung bei Assassin’s Creed. Es gab Spiele, Brettspiele um genauer zu sein. Ich konnte zwischen Mühle und Fanorona wählen. Und ungelogen, für die nächste halbe Stunde saß ich nur an diesen. Mich reizte es, den Computer in gewisser Weise auszuspielen, was alles andere als einfach war. Denn mein Gegner war gewitzt und ließ mir kaum eine Chance.
Endlich konnte ich mich dazu aufraffen, mit der eigentlichen Handlung weiterzumachen. Und schon bald stieß ich auf eine Verschwörung an Bord des Schiffes. Feinde wollten mir ans Leder und in einem dramatischen Finale, natürlich in einem Sturm, schaffte ich es meine Gegner eliminieren und landete sicher in Amerika.
Die erste Sequenz war beendet und ich musste durchschnaufen. Der erste Eindruck, den ich soeben gewann, war positiv. Allerdings erschien es mir stellenweise so, als ob die Sprachausgabe im Vergleich zur Musik zu leise war. Doch würde das auch im restlichen Spiel so bleiben? Was würde mich noch alles erwarten? Wie ist die Verbindung zu Connor Hawk? Und vor allem, wie würde mein Gesamtfazit sein? Fragen über Fragen, und das Einzige, was mir einfiel, war: „Ich freue mich jetzt schon darauf, die Rezension zu schreiben!“. Dachte es mir und machte mich auf den Weg in die Küche, um mir mein Mittagessen zu machen. Denn auch Vorfreude macht hungrig.