„Heroes“ war eine Reihe, die sich deutlich an dem Marvel-Universum orientierte. Es handelte von Normalen Menschen, die eines Tages über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügten. Ein Cheerleader konnte selbst die schlimmsten Verletzungen regenerieren und ein Maler bei seiner Arbeit in die Zukunft gucken. Vor allem die erste Staffel erfuhr einen großen Hype und sorgte unter anderem dafür, dass die Karriere von Zachary Quinto Fahrt aufnahm. Allerdings wurde die Reihe von Staffel zu Staffel immer schlechter und am Ende war es schon fast ein Segen, als „Heroes“ eingestellt wurde. Die Neuauflage wurde von Zuschauern und Kritikern nicht eben wohlwollend aufgenommen.
Zu der TV-Serie gab es auch diverse Begleitprodukte, wie Comics, eine Webseite oder ein Buch. Mit Gemini: Heroes Reborn liegt jetzt das erste Videospiel vor. Es handelt von Cassandra, die mit ihrem besten Freund Alex in eine heruntergekommene Fabrik einbricht. Schnell stellt sich heraus, dass sie nicht alleine sind. Bewaffnete Männer dringen in das Gelände ein und trennen die beiden. Dabei bemerkt sie, dass Sie über besondere Fähigkeiten verfügt. Sie kann ins Jahr 2008 zurückreisen, in eine Zeit, in der der Industriebetrieb noch intakt ist. Nach und nach entdeckt sie, dass sie weitere Gaben besitzt. Und einige von diesen eignet sie sich sogar extra an.
Man steuert Cassandra durch die heruntergekommene Fabrik. Der Weg, den sie gehen muss, ist fest vorgegeben und man fühlt sich an Spiele wie Prince of Persia: Sands of Time erinnert. Denn genau wie das Blaublut kann sie die Protagonistin an Vorsprüngen und Rohren festhalten und hochklettern. Der besondere Clou ist dabei ihre Gabe, dass sie in die Vergangenheit bzw. in die Zukunft sehen und so auch zwischen den zwei Zeiten hin- und herspringen kann. Das ist eine Gabe, die man im Laufe des Games wiederholt braucht, um weiterzukommen. Später erhält man ebenfalls die Fähigkeit, die Zeit langsamer verlaufen zu lassen oder gar Kugeln einfangen zu können und wiederum zurück zum Absender zu senden.
Und in der Tat mach das Spiel zunächst Spaß. Doch irgendwann gesellt sich das Gefühl ein, dass der Spaß in Langeweile umschlägt. Nämlich dann, wenn man merkt, wie sehr die Story dem Gameplay manchmal untergeordnet wird. Es gibt wiederholt Passagen, in denen man merkt, dass Cassandra Fortschritte nur deshalb macht, weil es das Gameplay verlangt.
Gemini sieht hervorragend aus. Allerdings merkt man hier und da einige Patzer. Wenn zum Beispiel Animationsphasen übersprungen werden oder die Framerate auf einmal ins Bodenlose stürzt, ist das offensichtlich und müsste im Prinzip nicht sein.
So oder so ist das Spiel zwar eine der besseren Videospieladaptionen der letzten Zeit. Doch unterm Strich ist das Game unteres Mittelmaß.