Deus Ex Human Revolution: Director's Cut - Die bessere Version? im Test

Nintendo Wii UPlayStation3Xbox 360

2011 erschien mit Deus Ex Human Revolution der dritte Teil der berühmten Cyberpunk Reihe. Fachpresse und Fans waren zufrieden und überhäuften das Spiel mit Topwertungen und Lobeshymnen. Im Frühjahr 2013 kündigte Square-Enix plötzlich den Director‘s Cut für die Wii U an. Neben diversen Verbesserungen sollte auch das Gamepad sinnvoll eingebunden werden. Ein wenig später wurde anschließend bestätigt, dass der DC ebenfalls für Xbox 360 und PS3 erscheint. Ich konnte mir die Wii U Version genau anschauen und verrate euch, ob es sich dabei in der Tat um die bessere Fassung der Hits handelt.

Wenn ihr noch nichts von Adam Jensens Abenteuer im futuristischen Detroid und Shanghai hörtet, solltet ihr euch Heikos Review des Orignals zu Gemüte führen. Ich konzentriere mich in diesem Artikel auf die Änderungen, mit denen der Director‘s Cut daherkommt. Das australische Studio Straight Right war für die Portierung der Wii U Version verantwortlich und lieferte einen herausragenden Job ab. Das Erste, was euch auffallen wird, ist die Einbindung des Gamepads. Dieses ist zwingend notwendig. Freunde des Classic Controllers Pro werden leider nicht bedient. Ihr steuert Adam Jensen mit den Analogsticks und habt via Touchscreen Zugriff auf die Umgebungskarte und das komplette Menü. Hier könnt ihr per Fingertipp in das Waffenmenü wechseln, euch eure Augmentierungen anschauen, Missionsziele aufrufen oder die Karte genauer studieren. Also all das, wofür ihr das Spiel anno 2011 auf Xbox 360 und PS3 noch pausieren musstet, ist jetzt per Gamepad bequem zugänglich.

Allein das Feature der Levelkarte ist äußerst nützlich. So könnt ihr mit einem kurzen Blick auf das Pad immer den Überblick behalten, was den Spielfluss in keinster Weise stört und dem Action-RPG zugutekommt. Macht ihr euch in einem der Menüs zuschaffen, wählt also eine Waffe aus oder untersucht eure Augmentierungen genauer, pausiert der Titel so lange. Das ist sicherlich stressfreier, nimmt aber auf der anderen Seite die Spannung aus dem Spiel. ZombiU zeigte hier deutlich, wie spannungsgeladen das Herumwühlen im Rucksack sein kann, wenn das Spielgeschehen auf dem Fernseher in Echtzeit weiterläuft. So in der Art und Weise hätte ich mir das auch im Director‘s Cut gewünscht. Übrigens brauchen Xbox 360 und PS3 Besitzer, die das Original nicht kennen, beim Director‘s Cut nicht verzagen, was die Gamepad Features angeht. Via der Smartglass Funktion auf der Xbox 360 und der Nutzung der PS Vita als Touchscreen auf der PS3 können alle Konsoleros die Neuerungen genießen. Und wer das Spiel nur auf dem Gamepad spielen möchte, kann das selbstverständlich via Off-Screen Mode auch tun.


Aber die Gamepad-Einbindung ist natürlich nicht die einzige Neuheit, die den Deus Ex: Human Revolution Director‘s Cut ausmacht. So wurde ebenso am Spiel selbst gefeilt. Alle Gegner bekamen eine ordentliche Portion virtuellen Grips dazu. Die KI wurde deutlich verbessert, was in einem anspruchsvolleren Gameplay resultiert. Geht ihr nicht bedacht vor, hören und sehen euch feindliche Soldaten schneller und reagieren realistischer auf euer Verhalten. Sie nehmen Deckung, sprechen sich ab und flankieren euch, wo es nur geht. So haben es Rambos im Director‘s Cut natürlich noch schwerer ans Ziel zu kommen. Belohnte das Original bereits die Sam Fishers unter euch mit mehr Erfolgen und schnelleren Augmentierungen, erschwert die KI-Verbesserung die Sache im Director‘s Cut nochmal deutlich. So steigt der Anspruch beim Spielen um ein gutes Stück weiter an, was dem Spielspaß und der Langzeitmotivation zugute kommt.

Ein weiterer Punkt, der vermutlich die Kenner des Originals freuen wird, sind die verbesserten Bossfights. Da diese im 2011 erschienenen Spiel von einem anderen Studio entwickelt wurden, passten sie mit reinen Drauflos-Ballereien nicht in das sonst auf Stealth ausgelegte Action-RPG. Man konnte das gesamte Abenteuer meistern ohne einen Gegner umzulegen. Kam man aber zu einem Endgegner, mussten die Schießeisen gezückt werden. Anders führte kein Weg dran vorbei, was damals den größten Kritikpunkt darstellte. Hier nahmen sich die Entwickler die Kritik glücklicherweise zu Herzen und überarbeiteten die Endkämpfe grundlegend. Jetzt ist es möglich, die Bossgegner ohne pure Waffengewalt zur Strecke zu bringen. Dafür wurden die Areale erweitert und die Angriffsmuster der Oberschurken angepasst. Rambos können zwar immer noch ihren Weg nehmen, alle Schleicher da draußen werden sich aber freuen, die Endgegner auch ohne Ballerei besiegen zu können. So z.B. unter Zuhilfenahme verschiedener Gegenstände, die jetzt in den Gebieten zugänglich sind. Damit ist der größte Kritikpunkt des Originals ausgebügelt!
 

Neben dem kompletten Hauptspiel mitsamt allen Nebenquests schafften es zudem beide bisher erschienenen DLC auf die Disc. Tongs Rettung und The Missing Link sind also beide im Director‘s Cut vorhanden und bereichern das Erlebnis um weitere Stunden. Inhaltlich haben wir es hier definitiv mit dem besten Paket zu tun!

Um den Director‘s Cut abzurunden, wurden last but not least noch ein paar kosmetische Änderungen vorgenommen. Die im Vorfeld angekündigten grafischen Verbesserungen blieben zwar nahezu völlig aus, doch die Wii U Version bietet im direkten Vergleich mit dem Original ein paar Licht- und Partikeleffekte mehr. Diese werden jedoch durch rar gesäte Ruckler in der Performance erkauft. Nicht auf den ersten Blick erkennbar sind auch einige neue Animationen, die die Charaktere vor allem in den Konversationen nicht mehr so steif wirken lassen. Ein kleines Detail wird euch aber sofort auffallen: die im Original bemängelte Asynchronität zwischen Sprachausgabe und Lippenbewegung wurde optimiert. Jetzt kann man wirklich von nahezu perfekter lippensynchroner Vertonung sprechen.

Fakt ist, dass die Entwickler Deus Ex Human Revolution mit dem Director‘s Cut noch besser gemacht haben. Die Finessen des Touchscreens, bessere KI, deutlich überarbeitete Bossfights und grafische Feinheiten lassen auch Kenner des dritten Ablegers aufhorchen. Und da die beiden DLC mit an Bord sind, müssen und dürfen alle Genre Fans (erneut) zugreifen.




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Forum
  • von Phill XVII:

    Gerade wieder auf den Weg nach Asien. Ich finde dieses Spiel sooo viel cooler als Mankind Divided. Die Athmosphäre ist irgendwie ganz anderes....

  • von BlackLion:

    durchs Polizeu Gebäude hin und zurück ohne gesehen zu werden war mir zu schwer Hab mich durchgeballert Auf die Story hat es auch keine auswirkungen-hab jedenfalls nichts festgestellt...

  • von 108 Sterne:

    Man kommt überall ohne ballern aus soweit ich weiß.

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