Kinect Sports Rivals: Die Begründung für Kinect? im Test

Meine Begeisterung, als ich erfuhr, dass ich von Xbox das Spiel erhielt, hielt sich in Grenzen. Meine bisherigen Kinect-Erfahrungen kann man mit einem Wort zusammenfassen: Unbeeindruckt. Ich hatte auf der 360 das Problem, das ungefähr 90% aller Titel, die das System benutzten, Schrott waren, um es milde auszudrücken. Auf der One hatte ich Kinect zwar auch aufgebaut, doch benötigte ich es kein einziges Mal. Meiner Meinung nach hatte Microsoft sich mit dem Zwang, das System gleichzeitig mit der Konsole zu kaufen, selber ein Bein gestellt. Und jetzt? Wie sieht es jetzt aus, nachdem ich Kinect Sports Rivals testete? Bedingt besser. Ich halte Kinect zwar immer noch für überflüssig wie einen Kropf. Doch immerhin trug das Spiel dazu bei, dass ich jetzt bereit bin, ihm eine weitere Chance zu geben.

Der neuste Teil der Kinect Sports-Reihe umfasst sechs Sportarten: Bowling, Jetski-Rennen, Klettern, Fußball, Pistolenschießen und Tennis. Hervorstechen tun davon nur zwei und wiederum Spaß machte nur eins: Jetski-Rennen und Klettern boten schnell zu erlernende Unterhaltung, doch nur Letzteres war in der Lage, mich längerfristig zu fesseln.

Jede der Sportarten wird unterschiedlich gelenkt, was zu ebenso verschiedenen Eindrücken führt. So fühlt sich das Schießen an, wie eine verpasste Chance. Denn im Grunde zielt man nur, abdrücken macht das Spiel selbst. Das wirkt deshalb so merkwürdig, als das dadurch einem die letzte Zufriedenheit genommen wird, wirklich alles in dieser Disziplin mit seinen eigenen Fähigkeiten zu steuern. Ähnliches gilt ebenfalls für den Fußball, wo man im Prinzip nur ein Bein bewegen muss, und schon ist alles getan.

Generell muss man auch bemängeln, dass die Bewegungssteuerung sich manchmal zickig aufführt. Dann erkennt das Game zum Teil nicht, dass man eben versuchte, den Ball zu bewegen. Zwar sind diese Momente relativ spärlich gesät, doch sie sind vorhanden. Und sie werden umso schlimmer, wenn der Multiplayer-Modus aktiv ist. Sobald man nämlich mit einem anderen Gamer vor der Kamera steht – der nötige Platz vorausgesetzt – sackt die Erkennungsrate drastisch ab!

Zusammengehalten wurden die Spiele durch einen Storymodus. Ich selbst durfte eingescannt werden, was problemlos funktionierte, und befand mich dann auf einer Insel wieder, in der drei Parteien gegeneinander antraten. Es sagt, denke ich, viel von dem Gehalt der Geschichte aus, wenn ich die einzelnen Protagonisten und Fraktionen jetzt nicht mehr aus dem Eff Eff aufzählen kann. Die Story hat einfach nur den Sinn, eine Art Kontext für die visuelle Darstellung des Games zu geben. Was man ihr deutlich anmerkt.

Man sieht also, Kinect Sports Rivals ist nicht das Spiel geworden, welches die Kamera rechtfertigt. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Eventuell kommt noch so ein Titel. Nur muss sich Microsoft diesbezüglich ranhalten, denn sonst ist der Ruf des One-Kinects mindestens genauso schlecht, wie auf der 360!