Und hier kann ich glücklicherweise Entwarnung geben! Zwar werden immer noch nicht alle Bewegungen perfekt erkannt, aber Son Goku, Piccolo und Co. sind zu gut handeln, sodass das Spiel eine gehörige Portion Spielspaß an den Tag legt. Die wohl größte Änderung im Vergleich zu anderen Vertretern ist hier die Sicht. Euren Kämpfer steuert ihr nämlich aus der Ego-Perspektive. Im Kampfgeschehen seht ihr eure Arme und Beine und natürlich euren Kontrahenten vor euch.
Ein Kampf läuft also nach einem Muster aus Schlägen, Schüssen, Abwehrhaltung und Specialmoves ab. Dabei wird eure Energie in einer Zahl angezeigt, die mit jedem Angriff sinkt. Bringt ihr die Anzeige eures Gegners auf 0, geht ihr als Sieger vom Platz. Das Kampfgeschehen wird natürlich immer noch durch einige automatisierte Szenen unterbrochen, wo ihr euren Kämpfer seht, wie er auf den Kontrahenten einprügelt, doch halten sich besagte Unterbrechungen diesmal im Rahmen und stören nicht weiter. Das sah beim durch Quick-Time Events durchsetzten Vorgänger noch anders aus.
Im Story Modus könnt ihr die gesamte DBZ Saga nachspielen, was erst einmal einen tollen Pluspunkt darstellt. Doch seid gewarnt: Hier wird nur gekämpft! Ausführliche Zwischensequenzen, die die Story vorantreiben, bekommt ihr nicht zu sehen. Ihr springt von einem Kampf zum anderen und schlagt euch zuerst gegen Radditz durch, bevor es dann gegen die Planzenmänner, Vegeta, usw. in den Kampf geht. Dragonball Z Veteranen behalten hier trotz allem den Durchblick. Neulinge werden sich schwer tun und im DBZ-Universum schnell den Überblick verlieren. Sehr schade!
Das Tutorial ist wohl selbsterklärend und macht euch mit der intuitiven wie auch simplen Steuerung vertraut. Letzter Modus ist der Punkte-Angriff. Hier könnt ihr gegen die bereits im Story Modus besiegten Gegner antreten und euren Highscore nach oben schrauben, der am Ende eines Kampfes angezeigt wird. So stellt dieser Modus nichts Besonderes dar und ist wirklich für Fans, die vom Spiel nicht genug bekommen können. Einen Multiplayer werdet ihr hier nicht finden, was äußerst schade ist. Ubisofts PowerUp Heroes zeigt dabei deutlich, dass ein VS-Modus machbar gewesen wäre. Zumal wäre ein Online Modus wünschenswert, aber dieser fehlt leider auch. So verlässt euch schnell die Langzeitmotivation.
Dafür macht Dragonball Z für Kinect technisch eine gute Figur. Die Comicgrafik überzeugt und bewegt sich auf dem gleichen Level wie schon bei den Vorgängern. Zudem läuft das Spiel angenehm flüssig und setzt spätestens bei den Specialmoves ein regelrechtes Effektfeuerwerk frei, das an die gute alte DBZ Serie erinnert und jeden Fan zufriedenstellen dürfte. Ordentlich ist auch der Sound. So könnt ihr zwischen einer englischen oder japanischen Tonspiel wählen, und die bekannten Dragonball Z Melodien genießen. Hier hat NamcoBandai alles richtig gemacht.
Fanservice kommt zudem in Form eines ganzen Dragonball Z Film, der auf der Disc schlummert. So könnt ihr im Hauptmenü „The Episode of Bardock“ auswählen und den Anime auf Japanisch mit deutschen Untertiteln gucken, so wie sich das gehört!
Nach anfänglicher Skepsis machte mir Dragonball Z für Kinect sehr viel Spaß. Als alter DBZ Veteran genoss ich es, in die Haut von Son Goku zu schlüpen und Freeza zu vermöbeln. Und all das aus der Ego-Perspektive! Leider enttäuscht der Umfang des Kampfspiels gewaltig. Da kann auch der enthaltene Anime nichts mehr retten, schade!