Auch die restlichen Rätsel dieses eigenständigen Point & Click Adventures haben es teilweise ganz schön in sich und werden jüngere Spieler wohl gnadenlos überfordern. Und das obwohl euch Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros bei Interaktionsmöglichkeiten mit Objekten bereits mit einer veränderten Farbe des Zeigers hilft, mit welchem ihr übrigens alle Aktionen auf dem TV-Bild steuert. Wie im Genre üblich habt ihr also nie direkt Kontrolle über die Protagonisten, erteilt ihnen aber zuverlässig Befehle. Das klappt auch recht problemlos mittels Wiimote, allerdings sollte man mit ruhiger Hand schon die richtigen Stellen treffen, da Ungenauigkeiten sonst auch schon mal ein böses Ende begünstigen können.
Auch baute man wieder etliche kleine Wiimote Spielereien ein, etwa wenn ihr durch die entsprechende Bewegung einen Schlüssel in einem Schloss dreht oder mittels Säge einen Baumstamm durchsägt. Von derlei bewegungsaktiven Aufgaben hatte ja auch das Adventure Agatha Christie - Und dann gabs keines mehr bereits einige zu bieten - hier wie dort sorgt es aber nur für eher mäßigen Zuwachs beim Spielspaß.
Interessant ist der grafische Stil von Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros für Nintendo Wii. Eigentlich würde man als Mitteleuropäer diesen eher knuddelig wirkenden Comic/Anime Stil eher der Unterhaltung für jüngere Spielefans zurechnen. Doch das Bild täuscht, denn wie erwähnt richtet sich Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros spielerisch eindeutig an ältere Spielernaturen, die sich zudem gern auch mal an Aufgabenstellungen festbeißen und ihre Freude daran haben, diese Hürden zu überwinden. Selbige werden übrigens auch mit einer sehr humorvollen Inszenierung des Piratenabenteuers belohnt, die euch hin und wieder ein lächeln abringen wird. Auch die Animationen sind großartig gelungen und es bereitet Freude, den Helden beim sprechen oder einfach beim warten zuzusehen. Lediglich die gern schon mal etwas längeren Ladezeiten nerven ein wenig, aber dies wissen begeisterte Schatzsucher sicherlich zu verschmerzen.
Etwas seltsam hingegen die akustische Seite - während Musik und Soundeffekte zwar nicht aufregend, aber schwer in Ordnung gehen, wundert man sich über das schwer verständliche Kauderwelsch der Protagonisten. Statt auf eine vernünftige Vertonung des Abenteuers zu setzen, mischten die Entwickler englische und japanische Vokabeln mit einer Art "simisch" und erschufen so eine recht seltsame Phantasiesprache. Das mag nun vielleicht auch Geschmackssache sein, aber ein paar professionelle Sprecher hätten Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros sicherlich nicht geschadet.
Bei Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite ist da die sympathische Präsentation, ein guter Umfang und eine mit viel Humor präsentierte Story. Auf der anderen Seite hingegen heftige Rätselnüsse und fiese Fallen, die das Adventure schon mal frustrierend werden lassen. Wenn ihr ein Adventurespieler der hartgesottenen Elite seid, werdet ihr diesen Nintendo Wii Titel absolut lieben. (In diesem Fall: viel Glück für das Finale mit Barbaros - ihr werdet es brauchen!) Für Otto-Normal-Spieler überwiegen aber womöglich die Mankos, weshalb ich mir in dessen Haut den Kauf lieber zweimal überlegen würde.