TotemBall im Test
Soviel zur etwas eigenartigen Story von TotemBall. Im Spiel übernehmt ihr die Rolle von Pterry, einem erfahrenen Dschungelforscher in Form einer Schildkröte. Da sich Schildkröten eher langsam fortbewegen, hat sich Pterry das Balancieren auf einem Ball beigebracht, wodurch er schneller durch den Dschungel reisen kann. Während Pterry auf der Kugel rollt ist es ihm außerdem möglich, die verstreuten Totemteile aufzunehmen und zu tragen. So müsst ihr mit Pterry durch die Levels des Spieles rollen und die Totemteile wieder einsammeln.
Das Besondere an TotemBall ist natürlich die Steuerung. Nachdem ihr das Spiel gestartet habt geht es nur noch via Xbox Live Vision Kamera weiter. Im Spiel habt ihr sowohl am rechten als auch am linken Bildschirmrand je einen Wasserfall, in dem sich zwei horizontale Stangen befinden. Ihr müsst nun eure Hände so positionieren, dass sie in beiden Wasserfällen erscheinen. Durch vertikale Bewegungen eurer Hände verschiebt ihr nun die beiden Stangen in den Wasserfällen und steuert damit die Kugel mit der Schildkröte. Um nach vorne zu rollen, müssen beide Hände nach oben gehalten werden. Für den Rückwärtsgang senkt ihr beide Hände. Um die Kugel zu drehen, senkt ihr eine Hand während ihr die andere nach ganz oben hebt – je nachdem in welche Richtung ihr lenken wollt. Zu Beginn stellt sich diese Steuerungsmethode schwieriger dar als sie eigentlich ist. Nach maximal 15 Minuten merkt ihr schon, wie das Ganze ins Blut übergeht und nach der ersten Spielstunde navigiert ihr eure Kugel problemlos durch die Areale.
Die Entwickler haben sich beim Leveldesign sichtlich Gedanken gemacht und so richtig ansprechende Einlagen eingebaut. Neben den zusätzlichen Totembausteinen solltet ihr auch Diamanten und andere Items einsammeln, die euren Punktestand steigen lassen. Wichtig dafür sind auch die kleinen schwarzen Kästchen, die euch als Multiplikatoren dienen. Oft sind diese Items an knifflige Orte gelegt, wie z.B. genau an den Rand zum Wasser oder auf sehr kleinen Plattformen, so dass eine präzise Navigation und ruhige Hände unumgänglich sind.
Da Pterrys Ball ‚magisch’ ist, könnt ihr automatisch über kleinere Lücken springen, indem ihr euch einfach auf sie zubewegt. Pterry kann auch über kleine Wasserflächen hüpfen, insofern er sich schnell genug bewegt. Seid ihr zu langsam, versinkt Pterry und ihr verliert eines von drei Leben. Sind alle drei Leben weg wird euer Punktestand auf Null zurückgesetzt. Ihr solltet also lieber vorsichtig agieren. Ein weiterer wichtiger Gegenstand ist das Bett. In regelmäßigen Abständen findet ihr in den Leveln kleine Betten, die ihr ebenso einsammeln könnt wie alle anderen Items. Diese Betten verschaffen euch eine kleine Pause von 10 Sekunden, die ihr auch bitter nötig haben werdet. Denn die Steuerung von TotemBall geht richtig in die Arme. Eine oder zwei Minuten sind kein Problem, aber wer non-stop 15 Minuten die Arme hoch hält und umherschwingt, wird sich nach einer Pause sehnen.
Technisch beschränkt sich TotemBall auf das Nötigste. Die Grafik ist zweckmäßig und bietet hin und wieder ein wenig Abwechslung, je nachdem wo das aktuelle Level situiert ist. Putzig animiert sind die kleinen Totemteile, die alle ihr eigenes Leben zu führen scheinen. Jedes Totemteil ist Teil einer Musikgruppe, sprich es gibt trommelnde Totems, Totems mit E-Gitarre usw. Abhängig davon welche Totemteile ihr gerade mit euch herumtragt ändert sich auch die Hintergrundmusik.
Gregory meint:
Positiv
- Co-op...
- Steuerung per Xbox Live Vision...
Negativ
- ... aber leider nicht online
- ... die nicht immer perfekt funktioniert
- Aua Arm!
Userwertung
TotemBall erinnert sofort an Spiele wie Super Monkey Ball oder Marble Madness, nur eben dass hier anders gesteuert wird. Die Steuerung funktioniert generell recht gut, allerdings braucht ihr eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis man richtig präzise und sicher navigieren kann. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr, bis es soweit ist, eure Arme schon nicht mehr bewegen könnt – TotemBall ist körperlich anstrengender als die meisten EyeToy-Minispiele. Abgesehen von hin und wieder auftretender Frustration, weil Pterry vielleicht mal gerade nicht das macht, was ihr wollt, gibt es keine größeren Kritikpunkte. Angesichts der Tatsache, dass TotemBall kostenlos zur Verfügung gestellt wird, sehe ich keinen Grund, warum frischgebackene Xbox Live Vision Besitzer sich den Titel nicht mal anschauen sollten. Manche werden es vielleicht schnell zum Teufel schicken, aber ich bin mir sicher, dass viele mehr Zeit mit dem Spiel verbringen werden, als sie eigentlich geplant hatten.