Tony Hawk's Pro Skater 2 im Test

Dreamcast
Nach dem unerwarteten Erfolg von Tony Hawk’s Skateboarding schien es nur eine Frage der Zeit, bis Publisher Activision erneut aus dem Vertrag mit Skateboard-Legende Tony Hawk schöpfen würde. Im Jahre 2001 war es dann soweit, der bis heute beste Teil der Serie schrieb Geschichte. Wir fühlen der Dreamcast Version auf den Zahn und beleuchten die Veränderungen gegenüber dem Vorgänger.

Tony Hawk ist in seinem zweiten Spiel zurück...


Inhaltlich offenbart Tony Hawk’s Pro Skater 2 (der Titel der amerikanischen Versionen wurde für Teil 2 auch für den europäischen Markt beibehalten) ein ähnliches Bild wie der Vorgänger. Herzstück des Spiels ist erneut der Karrieremodus: In verschiedenen Leveln, die ihren original Schauplätzen zum Verwechseln ähnlich sehen, bewältigt ihr Aufgaben unterschiedlicher Arten. Mit dem Brett unter den Füßen, versteht sich. Im Vergleich zu Tony Hawk’s Skateboarding hat sich an der Vielfalt der Aufgaben nur minimal etwas verändert: Aus zwei zu knackenden Highscores sind drei zu knackende Highscores geworden, das Hidden Tape versteckt sich immer noch und auch die Buchstaben S - K - A - T - E sind wieder in den Umgebungen verloren gegangen. Zusammen mit den individuellen Challenges, die sich leveltypisch unterschiedlich gestalten gilt es in jeder Stage 10 Aufgaben zu knacken. Belohnung sind nicht mehr die altbackenen Videobänder, sondern DVDs... Nein, kleiner Scherz. Belohnt werden eure Anstrengungen mit virtuellen Dollar-Noten, die sinnvoll in neue Tricks, Decks und Skillpunkte investiert werden. Wo der Vorgänger nur die Unterscheidung zwischen Vert, Street und Allrounder gemacht hat, steht euch in Tony Hawk’s Pro Skater 2 die freie Entscheidungsfindung zu. Basispunkte sind schon vergeben, die folgenden Skillverteilungen liegen in eurem Ermessen. An mancher Stelle gibt das Spiel allerdings indirekt vor, in welche Fähigkeit ihr euer Geld investieren solltet. Im zweiten Level kommt man, ohne die nötigen Punkte in Geschwindigkeit und Sprungkraft, z. B. nicht an das Hidden Tape.


Die Tricks und Moves sind noch spektakulärer geworden...


Das Fahrerfeld betrachtend, erkennt der Spieler des Vorgängers ein paar neue Gesichter: Steve Caballero, Rodney Mullen und Eric Koston haben sich ins Skaterlager eingeschlichen und bereichern die Serie mit ihrer Präsenz. Viel interessanter ist jedoch die Tatsache, dass sich ein schicker Create-a-Skater Modus auf dem Datenträger befindet. Tricks, Attribute, Aussehen und Equipment können getreu einem Abbild eueres Selbst in einem virtuellen Skater verewigt werden. Als Sahnehäubchen ist übrigens ein Charakter aus dem Marvel Universum freispielbar.


Grinden ist die wichtigste Grundlage für jeden Skater...


Wem das noch nicht genug ist, dem wird die Ehre zu Teil sich seinen eigenen Skatepark zu basteln. Dabei stehen euch mehr als 100 verschiedene Elemente aus mehreren Kategorien (Rail, Ramp, Pipe usw...) zur Verfügung, die ihr nach Herzenslust in 5 unterschiedlichen Parkgrößen verbauen könnt. Ich würde fast sagen, lieber ein kleiner Dicker, als ein großer Dünner?


Über die Bank grinden gibt zusätzlich Punkte...


Getreu dem Motto "Never change a running System" hat sich am Gameplay nichts verändert. Lediglich die Tasten (L) und (R) kommen jetzt ebenfalls zum Einsatz und erlauben es euch, die Auslage zwischen Regular (normal), Fakie (rückwärts), Switch (umgekehrte Fußstellung) und Nollie (rückwärts in umgekehrter Fußstellung) zu wechseln. Entsprechend sollten einige Skillpunkte in diesen Attributsbereich investiert werden, denn mit ansteigender Komplexität der Tricks in der Nollie, Fakie oder Switch Auslage erhöhen sich auch die zu ergatternden Punkte. Die etwas unpräzise Steuerung des ersten Teils wurde sehr gut ausgemerzt, sodass sich euer Rollbrettfahrer geschmeidig über den Bildschirm bewegt.


Im Flugzeughangar kann man sich als erstes auslassen...


Die grafischen Tücken des Vorgängers hat man ebenfalls weitestgehend behoben. Sowohl die Skater als auch die Umgebungen wirken nicht mehr ganz so kantig, dafür deutlich detaillierter. Die abwechslungsreich gestalteten Levels tun ihr Übriges und garantieren die Erhaltung des Spielspaßes auch über die 10 Stunden Marke hinaus.
Stilistisch hat sich auch an der musikalischen Untermalung nichts geändert. Die Anzahl der integrierten Songs ist stark angestiegen, gewohnte Rock und Punk Klänge berieseln euer Gehör. Rasanter Sport, rasante Musik - so muss das sein!


Die Skater können nach belieben erschaffen und ausgestattet werden...


Wieder mit von der Partie und Garant für gesellige Multiplayer Abende ist der, wie hätte es anders sein können, Multiplayer-Modus. Interessant und sehr kultig ist das Looser-Regelwerk, in dem ein Spieler Punkte vorlegt, die der andere, in einem knapp bemessenen Zeitraum, überbieten muss. Wer verliert bekommt einen Buchstaben, wer das Wort Looser zusammen gesammelt hat... ist ein Losser.

written by Thomas Wilke, ©neXGam

Team neXGam meint:

Team neXGam

Tony Hawk’s Pro Skater 2 ist eine Fortsetzung ganz nach meinem Geschmack: Am hervorragenden Gameplay des Vorgängers wurde wenig verändert, dafür wurde das Spiel um sinnvolle Features erweitert. Durch das Integrieren der verschiedenen Auslagen hält sogar zusätzlicher Realismus Einzug in das Spielgeschehen, während die Implementierung des Manual-Tricks noch spektakulärere und längere Kombos möglich macht. Der Mach-dir-den-Skater-Modus und der Park Editor runden den positiven Gesamteindruck ab und katapultieren Tony Hawk’s Pro Skater 2 an die Spitze des Genres... aus Mangel an Konkurrenz wurde dabei allerdings nur der Vorgänger überholt.

written by Thomas Wilke, ©neXGam
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Tony Hawk's Pro Skater 2 Daten
Genre Funsport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 14.12.2000
Vermarkter Activision
Wertung 9.2
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