Tiger Woods PGA Tour 07 im Test

Nintendo Wii
Golf und Wii… ein Paar, das wie für einander gemacht zu sein scheint. In WiiSports ließ man die Möglichkeiten diesbezüglich schon erahnen, doch wegen unzureichender Spieltiefe wurde es lediglich zu einem witzigen Spielchen für zwischendurch. Nun nimmt der Tiger die Wiimote in die Hand und Golf-Fans hoffen auf realistische Steuerung sowie vorzügliche Spielbarkeit. Ob EA das geschafft hat, lassen wir euch im Review zu Tiger Woods PGA Tour 07 für Nintendo Wii wissen...
Größtenteils erinnert die Wii-Fassung von Tiger Woods PGA Tour 07 an die im letzten Jahr erschienene PlayStation 2-Version, wenn da nicht die einzigartige Steuerung wäre. Dank Wiimote sollte das Spiel realistischer denn je werden, denn schließlich kann mit dem Nintendo-Controller ein echter Golfschläger simuliert werden. Glücklich war ich, als ich gleich zu Beginn der ersten Testsession feststellte, dass man sich wirklich Mühe gegeben hat und die Steuerung beim Wii-Tiger somit richtig gut funktioniert. Mit beiden Händen haltet ihr die Wiimote wie einen Golfschläger und haltet den B-Button, wenn ihr zum Swing ansetzen wollt. Wie zu erwarten ist die Stärke eures Schlages von der Weite eures Backswings abhängig, so dass ihr hier eure Schlagkraft besser proportionieren könnt als je zuvor. Allerdings ist es auch schwieriger als je zuvor, zumindest in den ersten Spielstunden. Denn wie im echten Golfsport müsst ihr nun wirklich ruhige Hände beweisen, was auf PlayStation 2 oder Xbox 360 in dieser Form nicht nötig war.

So kann – und wird - es euch bei der Wii-Fassung von Tiger Woods 07 passieren, dass ihr durch eine kleine unkoordinierte Bewegung einen Schlag versaut und deswegen im schlimmsten Fall der Turniersieg in weite Ferne rückt. Vor jedem Schlag müsst ihr daher genau drauf achten, dass ihr richtig zum imaginären Ball steht und der Schläger wirklich parallel ausgerichtet ist. Schon kleine Anwinklungen genügen, um den Ball ungewollt zum Slice bzw. Fade werden zu lassen. Wer im echten Leben Golf spielt und einen Hang dazu hat, den Ball in eine bestimmte Richtung zu versauen, wird mitunter feststellen, dass dies auch in Tiger Woods 07 passiert – ein größeres Lob kann man der Steuerung des Spiels eigentlich nicht machen.

Wer keine Lust auf Hardcore Simulation hat kann in den Optionen auf den einfachen Schwierigkeitsgrad wechseln, wodurch eure Schläge immer gerade laufen – egal ob ihr auch wirklich gerade schlagt oder nicht. Nach dem Abschlag könnt ihr auch in der Wii-Fassung den Spin eures Balles noch manipulieren. Während auf den anderen Konsolen nur ein Button schnell gedrückt werden muss, funktioniert das hier mit dem D-Pad und rhytmischen Vor- und Zurückbewegungen der Wiimote. Aber auch bei Tiger Woods ist nicht alles Gold was glänzt und so gibt es trotz des allgemein ganz gut ausfallenden Urteils über die Steuerung ein paar Punkte, an denen man für das nächste Jahr arbeiten sollte. So kann z.B. das Putten zum echten Problem werden, da man zunächst einen Probeschlag machen muss um die Schlagkraft einschätzen zu können. Sobald ihr glaubt die richtige Stärke gefunden zu haben, muss das dann für den wirklichen Schlag möglichst korrekt wiederholt werden. Das ist nicht nur verdammt schwer, sondern oftmals auch einfach nur unmöglich, da die Bewegungsaufnahme beim Putten leider viel ungenauer ist als beim Spiel auf dem Fairway. Auch abseits des Green gibt es kleinere Problemchen, u.a. dass manche Schläge einfach nicht über die volle Distanz gehen wollen, obwohl ihr den kompletten Backswing ausgeführt habt. Dabei handelt es sich jedoch um Ausnahmen und somit überzeugt die Steuerung auf lange Sicht.

In Sachen Umfang bleibt Tiger Woods 07 auf dem Wii bei altbewährtem. Für das schnelle Spiel zwischendurch gibt es diverse Arcade-Modi wie Stroke Play, Match Play usw. Neu sind in diesem Jahr die beiden Team-Spielchen Bloodsome und Greensome, die Golf zum Partyspaß vor dem Fernseher werden lassen. Wie in den anderen Fassungen von Tiger Woods PGA Tour 07 gibt es natürlich auch auf dem Wii die Tiger Challenge, in der ihr um die Welt reist, einen professionellen Golfer nach dem anderen besiegt und so letztendlich im großen Match gegen den Meister höchstpersönlich antretet.

Das Herzstück des Spiels ist wie gehabt die Karriere, zu deren Beginn ihr euch einen eigenen Golfer anhand des Editors basteln müsst. Der Editor ist in seiner vollen Form auch auf dem Wii vertreten, hier hat man also keine Abstriche machen müssen. Mit eurem Alter Ego schlagt ihr euch durch die PGA Tour, bestreitet die 29 Events der Saison und versucht euch an der bereits angesprochenen Tiger Challenge. Nachdem ihr eine Runde oder eine Challenge beendet habt, erhaltet ihr Punkte für die individuellen Attribute eures Spielers sowie Geld, mit dem ihr neue Ausrüstung im Shop kaufen könnt. Wie in den anderen Versionen des Spiels ist die Ausrüstung mit Multiplikatoren versehen, womit sich eure verschiedenen Fähigkeiten weiter verbessern lassen. Wer lieber bei den Pros bleibt, hat die Wahl zwischen 20 Spielern aus der PGA Tour. Auf der Liste findet man neben dem omnipräsenten Tiger Woods weitere bekannte Leute wie John Daly, Jim Furyk, Vijay Singh oder Retief Goosen. Dazu gesellen sich wie immer ein paar Phantasie-Kreationen der EA Entwickler.

18 Kurse findet der Käufer in der Wii-Fassung von Tiger Woods 07 – das sind weniger als auf PlayStation 2 und Xbox, aber mehr als in der PlayStation 3- und Xbox 360-Fassung des Spiels. Neben vielen altbekannten Kursen gibt es in diesem Jahr auch ein paar neue, darunter Aviara, Riviera, The National und The K Club. Einen Editor für den eigenen Golfplatz gibt es nach wie vor nicht in Tiger Woods PGA Tour.

Der einzige Punkt, in dem die Wii-Fassung von Tiger Woods 07 richtig enttäuscht, ist die Präsentation. Trotz Widescreen- und Progressive Scan-Unterstützung kann die grafische Darbietung in keinster Weise überzeugen. Durch Texturen aus der untersten Schublade, verpixelten Bäumen und richtig übel aussehendem Wasser verlieren die eigentlich wunderschönen Kurse der PGA Tour ihren Glanz. Schon klar, dass wir nicht die gleiche cremige Optik wie von der Xbox 360 / PlayStation 3-Version erwarten dürfen, aber das hätte man meiner Meinung nach selbst auf dem Wii deutlich besser hinkriegen können. Ein wenig wird durch die Charaktere gerettet, die im Vergleich zum Rest gut aussehen und alle mit individuellem Swing auftreten. Beim Sound sieht es deutlich besser aus und hier muss sich die Wii-Fassung nicht vor den großen Brüdern verstecken. Die Zuschauer reagieren lebhaft, während David Feherty und Gary McCord ihre mittlerweile schon kultigen Sprüche ablassen.

Gregory meint:

Gregory

Tiger Woods PGA Tour 07 punktet auf Nintendos Wii natürlich durch die einzigartige Steuerungsmöglichkeit, die gut funktioniert und das Spiel realistischer werden lässt. Tiger Woods 07 ist, nicht nur wegen mangelnder Konkurrenz, das beste Golfspiel für Wii, welches euch dank großem Umfang lange vor den Fernseher fesseln wird. Wer das Spiel allerdings schon für eine andere Konsole besitzt sollte sich vor dem Kauf fragen, ob das es wert ist, denn abgesehen von der Wiimote-Steuerung gibt es in der Wii-Fassung nichts, was wir nicht schonmal gespielt haben. 

Positiv

  • Gute Steuerung mit Wiimote
  • Ordentliche Auswahl an Plätzen und Spielern

Negativ

  • Miese grafische Leistung
  • Online Multiplayer wird vermisst
  • Viel Einarbeitungszeit für Neulinge nötig
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Tiger Woods PGA Tour 07 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl -
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14.03.2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7.6
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