Space Giraffe im Test

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Es ist mal wieder soweit. Nach sieben Jahren Wartezeit steht Jeff Minters neuestes Spielprojekt endlich zum Download in der Xbox Live Arcade bereit. Nachdem er die in der Xbox360 integrierte Lightmachine „Neon“ fertig gestellt hatte, begannen auch schon die Arbeiten an Space Giraffe, die auf der Neon Engine basieren.
Was den geneigten Spieler also erwartet ist bunt, sehr bunt um genau zu sein. Denn Space Giraffe nimmt euch, wie seine gedanklichen Vorväter Tempest 2000 (Atari Jaguar) und Tempest 3000 (Nuon), auf einen psychedelischen Shootertrip durch über 100 Level. Dabei wird von Anfang an deutlich gemacht, dass Space Giraffe nicht Tempest ist, was sich auch innerhalb kurzer Zeit herausstellt. Das Grundprinzip ähnelt dabei doch den Vorgängern. Ihr befindet euch mit eurem Paarhufer am Rande einer geometrischen Form. Aus der Tiefe stürmen unterschiedliche Gegnerformationen auf euch zu, die möglichst ins jenseits befördert werden sollten. Dazu sammelt ihr Power Ups auf, die abgeschossene Gegener euch hinterlassen. War es bei Tempest noch tödlich, wenn die Gegner euren Rand der Form erreicht haben, beginnt bei Space Giraffe hier der Weg zur Highscore. Um eine möglichst hohe Score zu erreichen müsst ihr möglichst viele Gegner an den Rand kommen lassen um sie dann einfach vom Rand zu schubsen, was euren Score Multiplikator erhöht. Das ist aber nur so lange möglich wie eure „Power Zone“ oben gehalten wird. Das erreicht ihr indem ihr regelmäßig Gegner abknallt. Wird es dann aber doch einmal brenzlig, könnt ihr den Gegnern mittels eines beherzten Jumps entkommen, was zusätzlich kurz eure Power Zone erhöht und eine gute Ausgangsposition für eine Rammattacke ist.



Wie man bereits sieht hat Space Giraffe im Vergleich zu seinen Vorgängern ein wesentlich ausgereifteres Score System. Das führt zum einen zu einem wesentlich taktischeren Vorgehen und einem höheren Motivationsfaktor, aber auch zu Unübersichtlichkeit. Space Giraffe zeigt sich eh schon ziemlich chaotisch, aber nebenbei noch auf unterschiedliche Gegner, eure Jump Pods, eure Power Zone und euren Multiplikator zu achten, gestaltet sich besonders in höheren Leveln schonmal schwierig. Es ist also höchste Konzentration gefragt, will man in der Online-Bestenliste etwas reißen. Denn netterweise verfügt Space Giraffe auch über eine Online Bestenliste, die sowohl den Freundesvergleich, als auch den internationalen Vergleich bietet. Da sich Space Giraffe zu beginn etwas komplexer zeigt, wurde ein Tutorial integriert, das euch in alle spielerischen Facetten des Spiels einweist und euch mit dem Acore System vertraut macht.

Grafisch ist Space Giraffe einzigartig. Es in Worten zu beschreiben, wie die Farben verlaufen und die Level pulsieren, wie sich das Bild verzerrt und wie verschiedenste Farben über den Bildschirm zucken ist schwer. Hier sagen Bilder, oder besser gesagt Videos, mehr als tausend Worte. Grafisch ist Space Giraffe für einen Xbox Live Arcade Titel beeindruckend und zeugt von viel Hingabe Minters an das Produkt. Man könnte die Grafik auch als „ox-ellent“ bezeichnen. Nahezu jedes der 100 Level überzeugt mit neuen Grafikeffekten die euch zum staunen, aber auch zum fluchen bringen werden, wenn die Übersicht mal flöten geht. Trotzdem lernt man mit der Zeit die Besonderheiten eines jeden Levels und merkt wie man kontinuierlich besser wird. Euer „Charakter“ die „Space Giraffe“ ist dabei äußerst abstrakt gehalten und besteht fast nur aus einigen bunten Linien. Was überhaupt eine Giraffe im Weltraum zu suchen hat, sollte man sich bei Minters Spielen eh nicht fragen...



Soundmäßig muss sich Space Giraffe hinter seinen Vorgängern einreihen. Lebten die Minter Spiele auch schon immer von ihren hervorragenden Techno Soundtracks musste bei Space Giraffe offensichtlich der Downloadgröße Tribut gezollt werden. Denn gerademal 4 verschiedene Tracks sind für den Tempest Kenner einfach zu wenig. Zumal die Musik qualitativ nach einer niedrigen MP3 Bitrate klingt. Die wenigen Tracks gestaltet sich dabei aber ordentlich und gut. Mein Tip ist hier einfach den original Tempest 2000 und 3000 Soundtrack auf den USB Stick zu packen und an die Xbox360 zu klemmen. Dann sollte für Abwechselung und Atmosphäre gesorgt sein.





Space Giraffe (Xbox Live Arcade) - Trailer
(click play to start)



Fassen wir die Fakten zusammen: Space Giraffe ist ein komplett neu programmierter Titel, das Spiel gestaltet sich mit 100 Leveln für einen Arcade titel extrem umfangreich, die Grafik sucht ihresgleichen auf der Arcade, es gibt einen Online Highscoremodus und das Spiel kostet nur 400 MS Points. Gerade zu diesem Preis sollte eigentlich jeder zuschlagen und dem Spiel eine Chance geben. Auch wenn sich traditionell die Geister bei den Spielen von Jeff Minter scheiden und es gelegentlich unübersichtlich wird, so ist doch das Preis- Leistungsverhältnis derart gut, dass man eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen kann. It’s giraffetastic!

Positiv

  • Ordentlicher Umfang
  • Tolle Präsentation
  • Online Ranglisten

Negativ

  • Teilweise unübersichtlich
  • Wenig Songs
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Space Giraffe Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl -
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22.08.2007
Vermarkter MicrosoftGameStudio
Wertung 8.5
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