Soul Calibur IV im Test

PlayStation3
Mit Soul Calibur IV schickt Bandai-Namco die wohl berühmteste Waffenprügelei auch auf der PlayStation 3 in die nächste Generation. Wo der erste und zweite Teil noch direkt aus der Spielhalle stammten und auf PSone und Dreamcast veröffentlich wurden, kommt die Serie seit Teil 2 ganz ohne Spielhallenableger aus und präsentiert sich auch dementsprechend umfangreich in seinen Spielmöglichkeiten.


Für die stärksten Moves muss man Buttonkombinationen drücken...
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An Modi stehen im Einzelspielermodus mit dem Geschichtsmodus rund um jeden Charakter, die verschiedenen Storyzweige der Charaktere zur Verfügung, die mal spannender und mal weniger spannender ausgefallen sind. Besonders interessant ist hier natürlich die Geschichte vom exklusive für die PlayStation 3 integrierten Darth Vader, die sich überraschend gut ins Storyuniversum von Soul Calibur einfügt (Wurmlöcher sind halt immer ein gutes Argument ,,,-)) Ein weiterer Einzelspielermodus ist der Schicksalsturm, wo man sich 60 Stockwerke nach oben und unten kämpfen muss. Nebenbei muss man noch diverse Aufgaben erfüllen um eine Schatzkiste mit wertvollen Items zu gewinnen, die dann wiederum für die eigenen Charaktere benutzt werden können. Ein typischer Arcade- und Trainingsmodus schließt hier das Angebot ab. Die Motivation im Einzelspieler hängt hier aber maßgeblich am Schicksalsturm, um neue Waffen, Kostüme etc. für seine eigens erstellte Figur zu bekommen. Der obligatorische Museumsmodus mit vielen Bildern, Zeichnungen, Wettkampftheater und anderen Grafikgalerien runden das Angebot ab.


Ivy dominiert gerne über andere...
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Der Mehrspielermodus ist für ein gutes Beat’em up wohl das Non-Plus-Ultra. Hier bietet Bandai-Namco neben den obligatorischen VS-Modi auch einen umfangreichen PlayStation Network Modus, wo man Soul Calibur erstmals online über das Internet gegen Spieler aus der ganzen Welt zocken kann. Aber leider kommt auch Soul Calibur IV nicht ohne lag aus, die zwar nicht so groß sind, aber unter umständen schon mal ein Match entscheiden können. Unverständlicherweise ist der Online-Mode auch etwas umständlich ausgefallen, denn man muss tatsächlich jedes Mal ein neues Spiel eröffnen, wenn man gegen den gleichen Spieler noch einmal antreten möchte.


Der durchgeknallte Voldo schnetzelt gerne Echsenfleisch...
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Der wohl umfangreichste und damit wichtigste Modus ist der Charakter Creating Mode, wo man seinen eigenen Kämpfer, basierend auf den Kampfstilen der 25 Standard Charaktere kreieren kann. Hier kann man so gut wie alles am Charakter verändern, begonnen bei den Körperproportionen, über Ausrüstung, verschiedenen Kopfbedeckungen, Schulterpolstern, Gürteln, Beinschienen, Schuhen, Waffen und sogar die Moves etc. Alles natürlich individuell farblich einstellbar, so dass jeder mit etwas Übung seinen ultimativen Kämpfer zusammenstellen kann. Im Laufe des Spiels erhöhen sich hier natürlich die Möglichkeiten, da man immer mehr Items freischalten, bzw. kaufen kann. Gerade hier steckt die ganze Langzeitmotivation im Einzelspielermodus, macht es doch sehr viel Spaß sich seinen Lieblingscharakter zu erstellen. Nicht umsonst sind kurz nach Release hunderte von Bilder im Internet aufgetaucht, wo irgendwelche Berühmtheiten aus Politik- oder der Videospielwelt einfach nachgebaut wurden.




Die weiblichen Protagonistinnen haben durchschlagende Argumente...
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Seit es Videospielkonsolen gibt, gibt es auch ein Genre welches die Fähigkeiten der jeweiligen Hardware immer beeindruckend demonstrieren konnte. Dieses Genre ist seit je her im Beat’em up Genre angesiedelt. Neben Virtua Fighter 5 macht auch Soul Calibur IV regen nutzen von der gewaltigen Grafikpower der PlayStation 3 Hardware und sieht dementsprechend auch sehr imposant aus. Detaillierte und hochauflösende Charaktere die mit Unmengen von Details aufwarten und sich mit opulenten Lichteffekten duellieren. Das einzige was ab und zu die perfekt anmutende Optik stört sind die vereinzelten Clippingfehler, wenn z.B. ein Schwertschaft durch eine der viel zu großen Brüste einer der Protagonistinnen geht (Aber das nur am Rande). Die Stages stehen dem natürlich in nichts nach und sehen allesamt fantastisch aus und sind sogar mit einigen interaktiven Elementen ausgestattet, wie zerstörbaren Bodenplatten oder Begrenzungen. Die Entwickler von Bandai-Namco haben hier fast nichts ausgelassen um die farbenfrohe Welt von Soul Calibur optimal auf der PlayStation 3 einzufangen. Egal ob gestrandetes Piratenschiff, imposante Burgmauern, idyllische griechische Gärten, einer ägyptischen Stadt oder einen gigantischen Glockenturm mit Uhrwerk. Die Stages sehen einfach alle umwerfend gut aus und bieten so viele Details, dass man jedes Mal etwas Neues entdeckt. Hier wird alles geboten um dem monumentalen Gesamteindruck gerecht zu werden.


Die Arctic-Stage kann mit vielen Effekten überzeugen...
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Genau hier schließt auch der Soundtrack an, der mit klassisch angehauten Stücken geradezu Abenteuerstimmung vermittelt und optimal zu dem bunten Treiben auf dem Bildschirm passt. Hervorzuheben ist hier auch noch der geniale Annoucher, ohne den Soul Calibur kein richtiges Soul Calibur wäre. Der direkte Vergleich mit der Xbox 360 Version fällt im grafischen Bereich marginal aus und beschränkt sich im Hauptaugenmerk auf die unterschiedlichen Star Wars Charaktere der beiden Versionen. Wer also lieber Yoda (Farbe grün, wie Xbox) oder Darth Vader (Farbe schwarz, wie PlayStation) mag, sollte seine Versionswahl auch genau danach richten.


Alles bekannten Charaktere sind wieder mit dabei...
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Storytechnisch dreht sich alles wieder um die beiden Schwerter, dem Soul Edge und seinem Gegenstück dem Soul Calibur die von einem mysteriösen neuen Gestalt in Ostrheinsburg in Bayern versteckt gehalten werden. Die einzelnen Charaktere haben hier natürlich die unterschiedlichsten Gründe die beiden Klingen in ihre Hände zu bekommen. An neuen Charakteren sind z.B. Hilde und Setsuna mit hinzugekommen die sich sehr gut in das bestehende Kämpferfeld einfügen. Die Entwickler haben darüber hinaus noch massenhaft Bonuscharaktere hinzugefügt, die auf den jeweiligen Kampfstilen einer der 25 Hauptcharaktere beruhen. Exklusiv für PlayStation 3 sind auch die beiden Star Wars Charaktere Darth Vader und der Schüler (aus dem kommenden Star Wars: The Force Unleashed Videogame) mit dabei. Wem das jetzt etwas komisch vorkommen mag braucht unbesorgt zu sein, denn beiden fügen sich wunderbar ins Soul Calibur Universum ein.


Darth Vader gibt es exklusiv auf PlayStation 3...
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Spielerisch baut auch Teil 4 auf die Stärken seiner Vorgänger auf und präsentiert sich mit den typischen horizontalen und vertikalen Waffenattacken, dazu kommt jeweils noch eine Tritt und Block-Möglichkeit. Spielerisch wurde das System aber weiter verfeinert und so sind jetzt z.B. Kritische K.O. möglich, die so was wie ein sehr effektvoller Fatality sind und aktiviert werden wenn der Gegner einen Seelenausfall hat, bzw. seine Energieleiste rot blinkt. Die so genannte Seelenleiste ist dementsprechend auch komplett neu und funktioniert folgender maßen: Sie lädt sich durch das erfolgreiche Angreifen auf und entlädt sich, wenn man gezwungen wird zu blocken. Dadurch ist man quasi immer gezwungen voll auf Angriff zu gehen und block nur sporadisch einzusetzen, also typisch für einen Arcade Klopper. Komplett neu ist auch das Charakterswitching in einem Kampf. Hier kann man individuell zwischen mehrere vorher ausgewählte Charaktere hin und her wechseln, um seinen Gegner ein paar auf die Mütze zu geben. Die Ladezeiten vor einem Kampf werden hier aber fast unerträglich lang im Vergleich zum schnellen Laden bei einem normalen 1 vs. 1 Kampf. Darüber hinaus ist die Charakterriege auch etwas ungebalanced, d.h. es gibt ein paar Charaktere die haben einfach einen Vorteil gegenüber den anderen. Hier merkt man auch, dass das der vierte Teil nicht in der Spielhalle veröffentlicht wurde. Die CPU ist außerdem nicht die cleverste und lässt sich z.B. beim schwierigen Gegner Der Schüler im Arcade Modus ganz einfach mit Würfen austricksen.


Manche Charaktere sind Overpowered...
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Steuerungstechnisch merkt man dass das Spielsystem für die Arcade entwickelt wurde. So müssen viele Buttonkombinationen gedrückt werden, bei denen das PlayStation Pad ehr hinterlicht ist, wenn man nur einen Daumen hat und z.B. die Buttonkombination Dreieck + Kreuz oder Viereck + Kreis mit dem richtigen Timing drücken muss. Hier ist dringend ein richtiger Arcadestick zu empfehlen, sonst sind viele der Moves nur sehr umständlich und zeitaufwendig möglich.

Marco meint:

Marco

Soul Calibur bleibt Soul Calibur! Wer nach einem epischen Prügelvergnügen sucht und sich mit seinen besten Freunden mal wieder stilvoll ein paar auf die Mütze geben möchte liegt mit Soul Calibur IV auf PlayStation 3 goldrichtig und sollte nicht lange zögern und zu den nächsten Videospielhändler des Vertrauen gehen um sich eine Version zu sichern. Die Entwickler liefern somit spielerisch und auch grafisch einen Leckerbissen der Sonderklasse ab, der durch den genialen Charakter Creation Mode auch über Monate richtig spaß machen kann. Soul Calibur IV avanciert somit auch auf der PlayStation 3 zu einem absoluten MUST-HAVE und sollte in jeder gut sortierten Sammlung neben Metal Gear Solid 4, Grand Theft Auto IV und Gran Turismo 5 Prologue stehen. 

Positiv

  • Wahnsinns Grafik
  • Monumentaler Soundtrack
  • Charakter Creation Modus

Negativ

  • unbalancierte Charaktere
  • dumme CPU
  • vereinzelnte Clippingfehler
Userwertung
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Soul Calibur IV Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 31. Juli 2008
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9.3
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