Sin and Punishment: Successor of the Skies im Test

Nintendo Wii
Vor zehn Jahren erschien Sin and Punishment für das Nintendo 64 und entzündete ein Action-Feuerwerk, das viele Spieler neidisch auf die andere Seite des großen Teichs blicken ließ. Denn der von Treasure entwickelte Action-Titel blieb leider nur den Japanern vorenthalten. Erst 2007 durften wir uns Sin and Punishment via Virtual Console auf die Wii laden und die Salven sprechen lassen. Doch jetzt meldet sich Treasure mit dem brandneuen Nachfolger zurück und zeigt, wozu die Wii in der Lage ist.
Das Innere und das Äußere Universum befinden sich im Krieg. Kachi, eine Gesandte des Äußeren Universums wird von den Nebulox, einer Gruppe kampferfahrener menschlicher Soldaten, verfolgt. Doch Kachi ist nicht allein, denn Isa, ein Junge und Gesandter des Inneren Universums begleitet sie. Ohne Erinnerungsvermögen vermag Kachi nicht zu sagen, wieso die Nebulox hinter ihr her sind, also beschließen die beiden, genau das herauszufinden. Doch auch Isa ist nicht einfach der harmlose Junge, der er vorgibt zu sein ...

Soviel sei zur Story von Sin and Punishment: Successor of the Skies gesagt. Ihr übernehmt nun entweder die Rolle von Isa oder Kachi und schießt euch dabei durch unterschiedliche Stages wie z. B. einer Unterwasserwelt, einer Wüste oder dem Berg Fuji. Wie nicht anders von Treasure zu erwarten, stellen sich euch auf eurem Weg unzählige Gegner in den Weg, die ihr mit Dauerfeuer in die ewigen Jagdgründe schickt. In der Rolle von Isa könnt ihr Gegner anvisieren und einen aufgeladenen Schuss abgeben, der in einer großen Explosion endet. Kachi hingegen kann mehrere Gegner auf einmal anvisieren und per aufgeladenem Schuss ins Jenseits befördern. Ansonsten macht es keinen Unterschied, für welchen der beiden Hauptcharaktere ihr euch entscheidet.

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Bei der Steuerung habt ihr die Qual der Wahl, denn Treasures Action-Meisterwerk unterstützt alle möglichen Steuerungsmöglichkeiten. Ihr könnt die Wiimote + Nunchuck Kombination wählen, oder mit Classic Controller, bzw. Gamecube Controller auf Highscore Jagd gehen. Auch der Wii Zapper kann benutzt werden. Vor allem die Pointer Möglichkeit bei der Wiimote + Nunchuck Kombo und beim Wii Zapper funktionieren tadellos und erlauben euch gezielte Abschüsse.  In den Levels folgen die Charaktere einem vorgegebenen Pfad, sodass ihr euch auf's Schießen und Ausweichen konzentrieren könnt. Man kann Successor of the Skies daher als Rail-Shoot 'em Up bezeichnen. Das ist auch gut so, denn die Fülle an Geschossen, die euch entgegenfliegen, ist schier unglaublich und verlangt von euch einiges ab, wenn ihr nicht das Zeitliche segnen wollt. Wer Treasure Spiele wie Ikaruga oder Radiant Silvergun kennt, weiß, was ich meine.

Je nach Schwierigkeitsgrad schießt ihr euch innerhalb von 5 - 8 Stunden durch die adrenalingeladenen Levels. Und sind die unzähligen Gegnertypen wie feindliche Soldaten, Flugschiffe und unterschiedlichste Monster nicht schon genug, werdet ihr euch spätestens bei den bombastischen Endgegnern fragen, wie die Entwickler dieses Feuerwerk auf der Wii realisieren konnten. Denn was auf dem Bildschirm abgeht, ist einfach unglaublich. Ohne jegliche Framerate Einbrüche fliegt ihr durch unglaublich detaillierte Stages, weicht hunderten Geschossen gleichzeitig aus und nehmt nicht enden wollenden Gegnermassen auf's Korn. Die meist bildschirmfüllenden Bosse sind aber definitiv das Highlight von Sin and Punishment 2 und stellen mit mehreren Stufen und Verwandlungen eine echte Herausforderung dar.

Doch sei hier auch gesagt, dass das Rail-Shoot 'em Up kein leichtes Spiel ist. Schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad stellt es eine brachiale Herausforderung dar und selbst Profis werden viele virtuelle Leben verlieren. Glücklicherweise stellen unendlich Continues sicher, dass auch weniger bewandte Spieler das letzte Level und den grandiosen Showdown erreichen, bevor leider schon die Credits über den Bildschirm flimmern und man sich Luft holend zurücklehnen kann. Nichtsdestotrotz muss man sich die Levels und Bewegungsmuster der Gegner oftmals einprägen, um eine reelle Chance zu haben. Natürlich wären mehr Levels wünschenswert gewesen, aber die acht enthaltenen Stages sind dermaßen imposant in Szene gesetzt, dass jedes Level das vorangehende überbietet und dem Spieler eine Zeit zum Luftholen lässt.

Hat man einen Freund zur Hand, kann man zusammen auf Adrenalinfahrt gehen. Dabei erscheint ein zweites Visier auf dem Fernseher und der zweite Mitspieler kann unterstützendes Feuer geben, ähnlich wie bei Super Mario Galaxy. Dies funktioniert ganz gut, obwohl ein richtiger Mehrspielermodus, wo jeder seinen eigenen Charakter sehen und steuern könnte, besser gewesen wäre. Hier wurden die Möglichkeiten leider nicht konsequent genutzt. Auch sonst sucht man vergebens nach anderen Modi. Das Wifi-Logo ziert zwar das Cover, aber online kann man leider nicht auf Highscore Jagd gehen. Eher unterstützt das Spiel Leaderboards und lädt die eigenen Highscores hoch. Wenn man also ganz oben in den Ranglisten mitmischen will, wird man wochenlang seinen Spaß mit Sin and Punishment: Successor of the Skies haben.

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Optisch macht der Titel so ziemlich alles richtig, was man richtig machen kann. Die Framerate bleibt, wie schon erwähnt, stets konstant und ermöglicht ein butterweiches Spielgefühl. Die Level sind allesamt grandios und unterschiedlich gestaltet. Das Design der Gegner und vor allem der bildschirmfüllenden Endbosse ist unglaublich detailliert und zeigt eindeutig, wozu die Wii fähig ist. Einzig die Charaktermodelle von Isa und Kachi hätten noch ein paar Polygone mehr verdient. Was aber die Action und die Effekte angeht, ist Sin and Punishment 2 ganz klar der König im Wii-Ring.

Auch beim Sound kann man nicht klagen. Fetzige und schnelle Beats unterstreichen das enorm schnelle Spieltempo. Die Qualität der Effekte und Monster lässt ebenfalls keine Wünsche übrig. Einzig bei der Sprachausgabe hätte ich mir zusätzlich die japanische Tonspur gewünscht. Die englischen Sprecher machen ihren Job zwar ganz gut, kommen aber nicht ganz an das Flair des japanischen Originals heran. Unterlegt wird das Gesprochene übrigens mit deutschen Untertiteln.

Harald meint:

Harald

Einfach unglaublich, was Treasure da abgeliefert hat. Sin and Punishment: Successor of the Skies stellt eine rasante Achterbahnfahrt dar, die man erlebt haben muss. Der harte Schwierigkeitsgrad motiviert zu persönlichen Bestleistungen und auch die Neugier auf das nächste Level fesseln an den Controller. Leider ist das Spiel nicht ewig lang, wenn man aber auf Highscore Jagd geht, wird man noch wochenlang seinen Spaß mit dem Spiel haben, und darum geht's in einem Shoot 'em Up letztendlich auch. In Sachen Präsentation und Gameplay gehört das Spiel definitiv zu besten, was die Wii-Bibliothek momentan zu bieten hat.

Positiv

  • Non-Stop Action der Extraklasse
  • superbe Präsentation
  • famose Bossgegner

Negativ

  • Charaktermodelle schwach
  • Mehrspielermodus nicht optimal genutzt
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  • von Luftikus:

    Awww, Sin & Punishment 2 Treasures großes Abschiedsgeschenk, bevor man einfach still und heimlich verschwand....

  • von stoka:

    Denke auch dass es dann machbar sein wird, aber genau das ist der Hacken an der Sache. Von den Endbossen gibt es so viele beim S&P2. Am Ende ist das eine Frage der Motivation und Zeit. Berichte mal bitte wie gut du voran kommst.

  • von mitsurugagaga:

    Ich hoffe und denke wenn man sich die Midbosse und Endbosse einprägt, wird es gut machbar sein.

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Sin and Punishment: Successor of the Skies Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 7. Mai 2010
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.9
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