Silent Hill 2 - Inner Fears im Test

Xbox
Da wären wir wieder, in dieser „kleinen, friedlich aussehenden Stadt, in der der Nebel zu Hause zu sein scheint. Ich rede von dem schönen Ferienort „Silent Hill“. Hier, wo sich verliebte Paare am See einen Antrag machten und die sich Kinder im Vergnügungspark amüsierten.


Silent Hill, das steht bei Horror Adventure Zocker für Gänsehaut Pur. Nachdem die Resident Evil Welle damals über die Playstation hereinrollte war es klar, das ein Gegenprodukt zu Capcoms Reihe her musste. Dieser Sache nahm sich das Tokyoter Entwicklerteam von Konami an. Mit Silent Hill kam eine noch bizarrere Welt in unsere Wohnzimmer. Die Atmosphäre, welche durch den auf den Straßen befindlichen Nebel erreicht wurde, war düster und geheimnisvoll. Nie wusste man, wann das nächste Ungetüm vor einem erscheint. Und dann die plötzlich auftretenden Sirenen. Die Welt um Euch herum veränderte sich ständig, bis Ihr nicht mehr wusstet, was nun Wirklichkeit ist und was nur in Euren Köpfen stattfindet.



Nun haben auch die Xbox Besitzer endlich die Möglichkeit erhalten, wieder in die Welt von Silent Hill einzudringen. Die PS2 Variante des Spiels kam bereits vor knapp 1 Jahr auf den Markt. Glücklicherweise hat das Entwicklerteam keine 1:1 Umsetzung hervorgebracht, sondern ein paar kleine Änderungen und Zusätze integriert. Ihr habt nun die Möglichkeit von Anfang an den Griesellfilter zu deaktivieren und der zweiten Hauptperson Maria spendete man einen komplett eigenen Spielabschnitt (Born from a wish), den Ihr nach belieben vor oder nach der Hauptstory zocken könnt. Überhaupt hat man am Optionsmenü ganze Arbeit geleistet. Die Ansicht ist wählbar sowie die Farbe des Blutes. Man kann den Munitionsvorat ein wenig verändern und zwischen permanenten rennen bzw. gehen umschalten. Da das Game in Englisch geblieben ist, habt Ihr die Möglichkeit Untertitel einzublenden.



Nun aber mal zur Story von Silent Hill 2 – Inner Fears.
Ihr übernehmt diesmal die Rolle von „Donald Sunderland“, dessen Frau Mary vor 3 Jahren verstorben ist. Der Tod seiner Frau hat Donald sehr mitgenommen und seitdem ist er nicht mehr derselbe und lebt alleine. Umso merkwürdiger ist es, das ihn plötzlich ein Brief erreicht, der eindeutig von seiner Frau stammt. Durch diesen Brief, in dem Mary die Stadt Silent Hill erwähnt sieht er sich veranlasst dorthin zu fahren. Natürlich hegt er Zweifel und weiß, daß dieser Brief eigentlich nicht von Mary sein kann, aber wenn es auch nur die winzigste Chance gibt, Mary wieder zu treffen, dann kann er gar nicht anders.

Hier beginnt nun Euer Abenteuer. Genauer gesagt auf einer sehr schäbigen Toilette am Stadtrand von Silent Hill. Man muß „mal wieder“ den Hut vor den Entwicklern ziehen. Die Sequenzen sind einfach nur genial gemacht. Und die Schauplätze sehen wirklich schräg bis teils ekelig aus. Im Verlaufe des Spiels kommt Ihr z.B. nicht darum herum in eine Kloschüssel zu greifen, um dort einen wichtigen Gegenstand zu finden. Leider bleiben die Sequenzen nicht die ganze Zeit auf diesem hohen Niveau. Teilweise wechseln diese nach einiger Zeit in Spielegrafik, welche zwar nicht schlecht, dennoch aber ein ganzes Stück unter den vorberechneten bleibt.

So macht Ihr Euch also auf, dem Geheimnis von Mary Brief und Silent Hill auf die Spur zu kommen. Nachdem Ihr eine Karte der Stadt gefunden habt, müsst Ihr zwangsläufig durch einen Park, dessen dichter Nebel Euch schon nichts gutes ahnen lässt. Auch die Soundkulisse ist mehr als bedrückend. Plötzliche, nicht zu definierende Töne oder das rascheln von Gebüschen in Eurer näheren Umgebung deutschen schon an, was Euch in den nächsten Stunden erwarten wird. Hier kommt die Dolby Digital 5.1 Technik der Xbox voll zur Geltung. Ein Kreischen von hinten links oder ein Hämmern von vorne rechts lassen Euch mehr als einmal die Gänsehaut am Körper erscheinen. Das schon aus Teil 1 bekannte Miniradio leistet wieder hervorragende Frühwarndienste. Auf die an Eurem Hemd befestigte Taschenlampe könnt Ihr gerade in den Innenleveln kaum verzichten. Zu dumm, dass Batterien auch nicht ewig halten…



Aber ich will hier nicht zu weit voraus greifen. Nachdem Ihr die Hälfte des Parks durchquert habt, erreicht Ihr den Friedhof. Hier macht Ihr Eure erste Bekanntschaft. Ihr Name ist Angela und sie hat sich ebenfalls nach Silent Hill verirrt. Sie erzählt Euch von ihrer schrecklichen Kindheit und das sie nach dem ersten Ausbruch von zu Hause von Ihrem Vater mit Gewalt wieder nach Hause gebracht wurde. Ihrer Meinung nach wird es Glück für sie nie im Leben geben. Nach dem Gespräch macht Ihr Euch weiter auf in die Stadt. Anfangs lediglich mit einem Holzstock, an dessen Ende einige Nägel herausgucken bewaffnet, beginnt nun Eure Durchsuchung der Stadt. Schon auf den Strassen trefft Ihr merkwürdige Kreaturen, die Euch den Gar ausmachen wollen. Achtet auf den Strassen auf Goddies wie Energiedrinks und Verbandkästen. Diese werdet Ihr bald brauchen. Konami hat es gut gelöst, den Frust nicht direkt zu hoch zu schrauben. So habt Ihr beim Starten eines neuen Spiels die Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad der Gegner sowie separat den der Rätsel einzustellen. Natürlich gibt es am Ende des Spiels die gewohnte Bewertung. Hier könnt Ihr auch sehen, daß es in „Silent Hill 2“ mehrere Enden gibt. Ihr seht also, daß mit dem Spiel für mehrere Tage ausgesorgt ist.



Im weiteren Verlauf begegnen Euch noch mehr Personen. So z.B. Maria, die fast wie Donalds Frau Mary aussieht. Wie eingangs beschrieben, könnt Ihr mit Maria auch einen eigenen Level spielen. Was es mit ihrer Person auf sich hat, verwirrt Donald immer mehr. Sie weiß Dinge über Mary, die sie eigentlich nicht kennen kann. Woher kann sie das nur alles Wissen. Dann gibt es noch den verwirrten Eddy, Auch seine Person ist nicht durchschaubar. Durch Zeitungsartikel und weitere Hinweise kommt Ihr deren Geheimnisse immer weiter auf die Spur. Zu guter letzt wäre da noch Laura. Ein kleines Mädchen, welche ebenfalls von Mary erzählt. Leider verschwindet sie immer wieder und so müsst Ihr die einzelnen Bruchstücke wie ein Puzzle immer weiter zusammensetzen.
Euer Weg durch die Stadt bringt Euch in mehrere Gebäude. Habt Ihr endlich eine Karte gefunden, so gilt es diese systematisch zu durchforsten. Auf der Karte wird genau notiert, welche Türen verschlossen und welche auf sind. Durch den Wandel zwischen Realität und nennen wir es mal „der andere Dimension“, müsst Ihr die Gebäude aber mehrmals durchgehen. Denn in „der anderen Dimension oder Wirklichkeit“ verändern sich Räume und Gebäude. Mehr als einmal werdet Ihr- da man ja die Gebäude nun kennt- plötzlich gegen ein Wand laufen oder um die Ecke biegen und vor einer Kreatur, die Euch mit Sicherheit nichts gutes will stehen. Schockeffekte sind in „Silent Hill 2“ garantiert. Ich kann Euch an dieser Stelle nur empfehlen, das Licht im Raum zu dämmen und die Dolby Anlage (sofern Ihr über eine verfügt) ein wenig aufzudrehen. Dann erwartet Euch ein Grusel-Adventure der oberen Liga.



Eure Taschenlampe sollte Ihr nach bedarf verwenden. Im dunkel sinkt Donalds Treffsicherheit mit der Pistole, er kann nicht alle Gegenstände oder Hinweise an den Wänden finden und die Karte nicht lesen. Auf der anderen Seite werden so die Kreaturen nicht auf Euch aufmerksam. Auch unnötige Geräusche locken Eure Gegner an. Gleichzeitig seid Ihr gefordert Geräusche zu orten und deren Ursprung heraus zu finden. Nützliche Gegenstände blinken in den Räumen immer kurz auf. Also haltet während des Spiels immer gut die Augen und Ohren auf. Sonst verpasst Ihr eventuell noch einen wichtigen Gegenstand oder Hinweis zur Lösung der Euch gestellten Aufgaben. Um Euch in den vorgeränderten Räumen besser zu Recht zu finden, könnt Ihr per Knopfdruck auf die Suchansicht umschalten. Die Festgelegte Kamera zeigt Euch nicht immer alles im Raum. Auf der anderen Seite vermittelt sie perfekt die gruselige Atmosphäre.

Das Inventarmenü ist sehr übersichtlich angeordnet. Ihr könnt hier Gegenstände wie das Radio oder die Lampe ein und ausschalten, Sachen untersuchen oder kombinieren. Denn manchmal bedarf es mehrerer Einzelkomponenten und ein Rätsel zu lösen. Im Optionsmenü könnt ihr über den „L oder R Trigger“ in ein erweitertes Menü gelangen. Alle von Euch gefundenen Hinweise sind in diesen Menüs nochmals anzuschauen. Dies ist auch von Nöten, da manche Hinweise erst im späteren Verlauf des Spiels benötigt werden.
Speichern könnt Ihr nur an bestimmten Stellen im Spiel, die von Euch gefunden werden müssen. Diese sind teils aber versteckt, wie gerade am Anfang z.B. in einem Brunnen in den Ihr schauen müsst. Dafür könnt Ihr so oft speichern wie Ihr wollt. Die Festplatte der Xbox stellt hier mehr als genügend Platz zur Verfügung. Aber Vorsicht, die Anzahl der Speicherungen fließt wie schon bei Teil 1 in Eure Schlussbewertung mit ein.
Per Y-Button könnt Ihr im Spiel auf die Karte schalten und sofern Ihr es im Optionsmenü eingestellt habt, diese auch zur besseren Orientierung vergrößern.

Stefan meint:

Stefan

„Silent Hill 2 – Inner Fears“ hinterlässt einen guten Gesamteindruck. Der Soundtrack und die Geräuschkulisse kratzen gerade über Dolby Digital Anlage an Euren Nerven. Die Handlung ist sehr spannend ausgedacht und Euch verlangt es danach, endlich heraus zu bekommen, was mit Mary passiert ist und in Silent Hill los ist. Die Grafik ist in Ordnung, wenn sie auch die Möglichkeiten der Xbox noch lange nicht ausreizt. Dies wird in Teil 3, der sich bereits in der Entwicklung befindet, mit Sicherheit verbessert werden. Die derzeit im Netz befindlichen Bilder lassen guter Dinge sein. Die Steuerung ist passabel. Am besten ist es, wenn Ihr beim Laufen das Digialkreuz benutzt. Anderes Sachen lassen sich mit dem Analogen Stick besser lösen.
Eine Spielzeit von 8-12 Stunden müsst Ihr für den ersten Durchgang einkalkulieren. Dies ist nicht all zu lang, aber da es mehrere Enden bzw. Schwierigkeitsstufen gibt, ist es auf diese ja nicht beschränkt. Ein üppiges Waffenarsenal, vom Messer übers Jagdgewehr bis zur Schrottflinte hilft Euch dabei, den Weg frei zu räumen. Gesundheitsdrinks, Verbandkästen bis zu Heilampullen verlängern Euer Leben. Im Inventar könnt ihr den Zustand von Donald verfolgen. Je mehr sich die Anzeige verfärbt, umso schlechter geht es Euch. Wer die Rumble Funktion am Controller eingeschaltet hat, bekommt den schlechter werdenden Zustand durch stetig heftiger werdendes rütteln mit.

Alles in allem ist „Silent Hill 2 – Inner Fears“ ein lohnender Titel für die Xbox. Hoffen wir, daß wir bei Teil 3 nicht wieder 1 Jahr länger warten müssen, wie es in diesem Falle noch war.

Positiv

  • Guter Soundtrack und saubere Geräuschkulisse

Negativ

  • Gewöhnungsbedürftige Steuerung
Userwertung
8.8 1 Stimmen
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Forum
  • von k-0z:

    Welche Version meinst du? Mein SH 2 (PS2) hab ich vor etwa anderthalb Jahren bei Amazon für 20 bekommen. Klapper mal PA ab, bei eBay kriegt man die teilweise als "Nachfolger (bzw. Vorgänger) von SH3"....

  • von Dr. Robotnik:

    . Wo bekommt man denn das Spiel so für nen 10€ ner. Teil 4 solls ja auch schon billig geben, leider keine Angebote gefunden! ....

  • von Darkshine:

    Keine Ahnung ob es Unterschiede zum PS2 DC gibt.

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Silent Hill 2 - Inner Fears Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Konami
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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