Perfect Dark Zero im Test

Xbox 360Xbox
Das N64 lag bereits im Sterben, als Rare Anno 2000 mit Perfect Dark einen Ego-Shooter auf das System brachte, der lange als Genrereferenz gelten sollte. Mit dem Kauf von Rare ließ Microsoft Xbox-Besitzer auf ein baldiges Wiedersehen mit Joanna Dark hoffen. Nach zahllosen Verschiebungen wurde letztendlich klar, dass das vorerst nicht der Fall sein würde. Doch jetzt, nach fünf Jahren und zum Start einer neuen Konsolengeneration, dürfen wir uns wieder in die Rolle von Mrs. Dark versetzen. Wir haben Perfect Dark Zero intensiv getestet und lassen euch wissen, ob ihr am 2. Dezember zuschlagen solltet!
Nachdem Ihr das an alte James Bond Filme angelehnte Intro genossen habt, landet Ihr im Hauptmenü, von wo aus Ihr Eure Solo-Karriere starten, oder das ganze „Kooperativ“ angehen könnt. Fangen wir wie üblich beim Single-Player an und durchlaufen schnell zwei weitere Bilder in denen Ihr den Schwierigkeitsgrad sowie die mitgeführten Waffen auswählen könnt. Diesen Punkt braucht Ihr aber im ersten Durchgang nicht anwählen, da Ihr hier nur die Standardwaffen habt. Sammelt Ihr im Laufe Eures Abenteuers weitere Waffen ein, könnt Ihr hier frei auswählen. Jede Waffe hat hier unterschiedliche Größen, wobei Ihr nur über vier Bänke verfügt, die belegt werden können.

Eure erste Mission führt Euch nun in eine komplexe Anlage, in der Ihr etwas ausspionieren sollt. Mein erster Gedanke beim angucken der Umgebung wanderte hier Richtung „HALO“. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen Tutorial Level, in denen Ihr die grundlegende Steuerung von Joanna eingeführt werdet. Neben den Bewegungen bekommt Ihr hier auch die ersten netten Geräte erklärt, die Euch so manche Tür öffnen werden. Nach einer kleinen Wegstrecke dürft Ihr hier dann z.B. eine fliegende Kamera durch kleine Tunnel an Ihr Ziel (einem riesigen Datenkern) bringen, um sie dort dann mit einem „machtigen Badabum“ explodieren zu lassen. Leider hat das zur Folge, daß etliche „Spinnen-Bots“ nun außer Kontrolle sind und diese Euren Weg in die Freiheit blockieren möchten. Schafft Ihr es bis an die Oberfläche und erledigt dort noch die menschlichen Gegner, welche teils in fliegenden Jetpacks auf Euch lauern, erfahrt Ihr, daß es sich hierbei nur um eine Simulation handelt, die Euer Können trainieren soll. Es beginnt nun also die eigentliche Story des Spiels.

Wir befinden uns im Jahre 2020, wo eine mächtige Firma namens “DataDyne” mit Ihrem Vorsitzenden „Zhang Li“ eine Schlüsselposition im Weltmarkt eingenommen hat. Es gibt allerdings auch noch weitere Unternehmen und Triaden, die gerne im großen Geschäft mitmischen wollen und so ist Industriespionage an der Tagesordnung. Nun wurde ein Wissenschaftler namens „Ziegler“ von den Triaden entführt, den Ihr mit Eurem Team, den „Dark Bail Bounds“ ausfindig machen sollt. Hier werdet Ihr sehr schnell lernen, daß Frontalangriffe keine gute Idee sind und Ihr lieber aus der Deckung heraus arbeiten solltet. Nachdem Ihr einige Beteiligte zwecks Identifizierung gescannt habt, kommt Euer Vater „Jack“, welcher ebenfalls zum Team gehört in Bedrängnis und Ihr müsst Ihn in einer Disco ausfindig machen. Seit Lara Crofts Abenteuer in „The Angel of Darkness“ gab es solch einen Schauplatz ja nicht mehr und hier darf man sich dann auch erst einmal satt sehen. Vorausgesetzt Ihr begebt Euch unauffällig und ohne Waffen dort hinein. Erregt Ihr hier aufsehen, könnt Ihr Euch schon einmal auf etliche Gegner freuen, die allesamt sofort das Feuer eröffenen.

Nach einer mit „Matrix Einlagen“ versehenen Sequenz und Ziegler an Eurer Seite geht es weiter den wichtigen Koffer des Wissenschaftlers zu finden, den auf diesen waren die Triaden im Grunde scharf gewesen. Laut Ziegler enthält dieser wichtige Forschungen mit apokalyptischen Ausmaßen. Leider ist „Killian“, welcher „Ziegler entführt hatte gar nicht gut auf Euch zu sprechen und so beginnt nun Euere Flucht, bei der Ihr von Eurem Vater getrennt werdet und dem Ihr nun per Sniper-Gewehr und Sprungeinlagen über etliche Dächer den Weg frei machen müsst. Trotz Sieg über den ersten großen Gegner, wird Euer Dad aber leider von feindlichen Agenten erwischt und verschleppt.

Dank der hübschen und schlauen “Chandra”, welche ebenfalls Eurem Team angehört, erfahrt Ihr aber den neuen Aufenthaltsort von “Jack”. Dieser liegt kurioserweise in einem extrem gesicherten Bereich in den chinesischen Bergen. Dieses Grundstück gehört keinem anderen als „Zhang Li“, dem Boss von DataDyne und Erfinder von „Deathmatch“. Es liegt nun also an Euch, Euren Vater dort heraus zu holen und im weiteren Verlauf ein in eine weltweite Verschwörung um die Weltherrschaft zu geraten, die das Leben des ganzen Planeten verändern könnte. Zur Durchführung Euer Aufgabe gibt es nun ein reichhaltiges Waffenarsenal von verschiednen Pistolen über schwere Waffen wie das M60 oder den Raketenwerfer, Maschinenpistolen, Sturmgewehren, Nahkampf- und Wurfwaffen wie z.B Granaten bis hin zu Scharfschützengewehren. Verfügt Ihr über zwei Waffen des gleichen Typs, könnt Ihr auch beidhändig loslegen. Des Weiteren helfen Euch einige technische Spielereien wie der Datendieb, das Schlosso-Ex oder das Explo-Kit im richtigen Moment weiter. Im späteren Verlauf dürft Ihr dann auch selber einmal Hand an ein fliegendes Jetpack oder eine Hovercraft anlegen.

Manches Mal hilft es aber auch einfach ohne sichtbare Waffen weiter zu kommen und hier in der ein oder anderen Konversation wichtige Informationen zur Lösung zu erhalten. Habt Ihr ein williges Gegenüber ausfindig gemacht, könnt Ihr diesen durch bluffen, drohen oder bezirzen gesprächig machen. Ist derjenige bewaffnet, seid Ihr in der Lage diesen um sein „gutes Stück“ zu bringen. Kommt es dennoch zu einem Gefecht, könnt Ihr Eure Gegner verspotten, was sie leicht aus der Fassung bringt und sie so zu einem einfacheren Ziel macht. Aber nicht wundern, wenn die Gegner dies auch bei Euch probieren.

Auf dem Bildschirm seht Ihr im oberen Bereich immer Eure Energieanzeige, welche Anfangs umrahmt ist, was der Hinweis auf Eure Panzerung ist. Bei gewissen leichten Schäden wie z.B. Sprüngen aus höheren Ebenen nimmt Eure Energieanzeige ab. Bleibt Ihr hier aber einen kurzen Moment in Deckung kann sich diese wieder zum Teil regenerieren. Unten rechts habt Ihr Daten über Eure derzeitige Waffe sowie die verbleibende Munition. In der Kampfarena und je nach Waffe im Solo-Modus gibt es oben rechts dann auch noch ein Radar, welches Euch die Gegner anzeigt. Dieses reagiert auf ungedämpfte Schüsse. Benutzen die Gegner hier Schalldämpfer werden sie nicht mit angezeigt. Man sollte sich also nicht vollends hierauf verlassen. Leider kam es bei mir vor, daß ich des Öfteren die Orientierung verloren habe bzw. nicht wusste, wo es denn nun weiter geht. Hier hat man eine recht gute Lösung gefunden, denn nach einer Weile bilden sich auf dem Boden blinkende Pfeile, die Euch den Weg zum nächsten Zielpunkt weisen.

Wie Eingangs beschrieben, gibt es neben der Solo-Kampagne auch noch die Möglichkeit zum Kooperativen wirken. Hier habt Ihr die Wahl zwischen „Splittscreen“ auf einer Xbox360, System-Link und Xbox-Live. Des Weiteren bietet die Kampfarena die Möglichkeit Solo gegen Bots, im Splittscreen gegen drei Gegner, per System-Link oder via Xboy-Live anzutreten. Hier gibt es unter dem Punkt „Deathmath die üblichen Modi von Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture the Flag bis hin zum Territoren-Kampf. Eine weitere Variante sind die „Darkops“, welches ein rundenbasiertes, taktisches Unterfangen darstellt. Hier dürft Ihr zwischen „Auflösung“, „Gemetzel“, „Infektion“ & „Sabotage“ wählen. Somit sollten etliche weitere Stunden nach der Solo-Kampagne gesichert sein.

Meine grafische Bewertung erfolgt mit deutlichem Hinweis auf einen „100Hz 16:9 TV“ sowie Anschluss per Composite-Kabel. So merkte man doch den Unterschied zur gespielten Version auf der Xbox-Wohnzimmertour 2005, wo wir das ganze in HDTV auf 40“ Plasma Geräten genießen dürften. Zwar will ich das ganze nun nicht schlecht machen, aber der WOW Effekt blieb hier aus. Sehr gefallen hat die Szenerie in der Disco, in der etliche Lichter- und Wasserspiele die Power der Xbox360 erahnen lassen. Durch das Composite Kabel gab es vor allem in den Menüs aber doch merkliche Zittereinlagen an bestimmten Schaltflächen. Auch war die Schrift teils schlecht lesbar. Dieses Manko viel mir aber nun schon bei einigen Xbox360 Titeln auf. Anscheinend haben hier viele Entwickler HDTV vorausgesetzt. Ich gehe aber davon aus, daß das Ergebnis mit einem RGB-Kabel schon besser sein wird.

Beim Sound hingegen traf ich wohl auf das bisher beste Spiel aus unseren fünf zur Verfügung stehenden Launchtiteln. Sowohl die musikalische Untermalung, allen voran wieder in der Disco, als auch die restliche Soundkulisse verwöhnten das Ohr in sauberen Dolby Digital 5.1. Auch die Synchronisation kann man als recht gelungen bezeichnen. Bei der im Grunde recht gut und vielseitig einstellbaren Steuerung muß man im Grunde nur die gewöhnungsbedürftige Zoom-Funktion leicht ankreiden. Hier vergrößert Ihr das Bild immer weiter, je mehr Druck Ihr auf den linken analogen Trigger ausübt, was in hektischen Situationen nicht als einfach zu bezeichnen ist.

Stefan meint:

Stefan

Fans des Vorgängers haben lange auf eine Rückkehr von Joanna gewartet und bekommen nun auch ein solides Spiel geliefert. Trotz aller Vorfreude konnte der Funken bei mir dann aber nicht voll überspringen. Zu oft verlor ich im Verlauf des Spiels aufgrund des fehlenden Radars bzw. einer Map die Orientierung. Zwar helfen die Pfeile dann recht bald weiter, aber es hemmt doch ein wenig den Spielfluss. Weiterhin findet man oft ein schnelles Ende, wenn man einmal aufgefallen ist und etliche Gegnerscharen auf einen ansetzen. Auffällig war auch die recht langsame Fortbewegungsart der Protagonistin, welche sich auch via Xbox-Live zeigte. Zwar ändert sich dies je nach getragener Waffe, aber ein Schrittchen schneller hätte dies schon sein können. Sieht man über diese kleinen Mankos hinweg, werdet Ihr hier sicherlich einen gelungenen Launchtitel der Xbox360 genießen dürfen. Joanna ist back in Town…

Positiv

  • Toller Soundtrack
  • Super Sprachausgabe
  • Joanna Dark!!!

Negativ

  • Tearing
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  • von manji:

    Hab den teil im coop gezockt und es hat schon Laune gemacht. Bleibt zwar hinter dem ersten Teil zurück aber taugt mir mehr als CoD.

  • von Shinobi MG:

    Spielerisch war ich damals enttäuscht aber Optisch war`s super, wäre so auf keinen Fall auf der XBOX zumachen gewesen. Was heute aber sehr negativ auffällt sind die schlechten Animationen.

  • von Phill XVII:

    Absolute Katastrophe. Damals wie heute.

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Perfect Dark Zero Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02.12.2005
Vermarkter MicrosoftGameStudio
Wertung 8.3
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neXGam YouTube Channel
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