Nail'd im Test

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Einfach mal Vollgas mit fetziger Musik und ohne weiter nachzudenken über die Piste jagen? Bei Nail'd ist das alles möglich. Handelt es sich hierbei um einen Rennspaß-Happen für zwischendurch oder geht dem Spiel der Turbo zu schnell aus? Lest es nach in unserem Review.
Realismus sucht man bei Nail'd vergebens. Ganz gleich ob Quad oder Dirtbike als Fahrzeug gewählt wird, spätestens nach den ersten zwei Kurven und dem ersten längeren Segelflug durch waghalsiges, in der Realität niemals befahrbares Terrain, hat man auch die letzten Zweifel über Bord geworfen. Man bekommt Action, Geschwindigkeit und rockige Klänge nonstop. Letztere lassen sich sogar über einen extra dafür belegten Button während der Rennen durchschalten. Auch nicht unbedingt üblich.

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Dass mangelnder Realismus nicht unbedingt schlecht sein muss, haben unlängst viele Rennspiele vor Nail'd bewiesen. Leider meinte man es jedoch hier wohl etwas zu gut mit dem Spaßaspekt. So bringt es praktisch so gut wie keinen spürbaren nutzen sein Fahrzeug zu tunen, mit neuen Federn auszustatten, einen besseren Auspuff oder gar Motor zu verbauen. Irgendwie fährt und fliegt es sich immer gleich. Sinn macht es gerade noch, sich farblich an den Gefährten zu vergehen oder seinen Fahrern andere Outfits zu verpassen (den weiblichen Fahrern natürlich total realistisch eine offene Jacke mit BH drunter..).

Mit Volldampf geht es durch und in die Kurven, ohne auch nur einmal wirklich bremsen zu müssen. Zwar scheppert man dabei gerne mal gegen Hindernisse, befindet sich jedoch wenig später wieder auf der Fahrbahn und darf weitermachen. Verlorene Sekunden können mit dem Turbo am Fahrzeug wieder aufgeholt werden. Der Turbo ist durch besondere Landungen oder an diversen Checkpoints wieder aufladbar und verleiht dem eh schon sehr flotten Geschehen einen weiteren Schub. Sobald man die Strecke also ein klein wenig kennt (drei Runden) oder einfach lange genug fährt (eine lange Runde), kommt man problemlos schlitterfrei mit sieben oder mehr Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dass das nach spätestens dem vierten Rennen recht öde werden kann, muss sicherlich nicht extra erwähnt werden.

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Trotz alledem machen die ruckelfreien Ausflüge und die wirklich imposanten Lufteinlagen eine Menge Spaß, auch wenn die Grafik nicht hundertprozentig überzeugen kann. Die Quads zum Beispiel sind viel zu schlicht gestaltet, so dass man sich regelrecht ärgern kann, im Editor noch extra an ihnen gewerkelt zu haben. Dafür aber wie bereits erwähnt absolut flüssig. Fast schon selbstverständlich ist es, dass bei den teilweise mehreren Sekunden andauernden Flügen in der Luft weiter gelenkt werden kann. Warum auch nicht, wir sind hier ja bei Nail'd.

naild_E3_screenshot_6.jpgDass der Titel offline nicht wenigstens im Splitscreen spielbar ist, wirkt sich schon sehr negativ aus, sind es doch gerade Racer, die zum gegeneinander antreten einladen. Hierfür muss man sich online umschauen, dort können bis zu 12 Spieler gegeneinander fahren. Dabei kommen oftmals auch die interessanteren Begegnungen heraus, wie bei allen Matches gegen menschliche Gegner. Ein großer Unterschied gegenüber der KI-Rennen sind die langen Zeitstrafen, sollte man irgendwo gegendonnern. Zum einen lässt man so sicherlich mehr Vorsicht walten und steuert bedachter als im Offline Modus durch die Strecken, zum anderen entstehen so teilweise riesen Lücken zwischen den Fahrern, was auch mal dazu führen kann, dass man glaubt, man wäre allein unterwegs.

Stefan meint:

Stefan

Was bleibt uns also von Nail'd? Ein 120%iger Arcade-Funracer ohne jeglichen Anspruch auf Realismus mit ruckel- und bremfreien Geballer durch Täler und Kurven, eingebauten Flugshows, bei denen die Vehikel natürlich weiterhin gelenkt werden können und einem rockigen Soundtrack, der durch eine extra belegte Taste während der Fahrt durchgeschaltet werden kann.

Leider ist der Titel offline viel zu einfach und die Fahrzeuge unterscheiden sich praktisch nicht voneinander. Wer nicht unbedingt mit verbundenen Augen fährt, gewinnt die Rennen locker mit sieben Sekunden und mehr Vorsprung. Das wird schnell langweilig. Menschliche Gegner sind mangels Splitscreenmodus nur online auffindbar, wobei das Respawning hier deutlich härter ausfällt, als im Singleplayer und dadurch ungewollt (oder gewollt?) große Lücken zwischen den bis zu 12 Fahrern entstehen.

Hier wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen, schade. Nail'd ist schnell, hat einen Turbo in seinen Vehikeln und läuft super flüssig, wenn auch auf Kosten der Grafik und Fahrzeugdetails. Der Soundtrack ist absolut passend und gibt den extra Kick beim Fahren - oder Fliegen. Das alles bringt jedoch nichts, wenn man nach einigen Rennen merkt, dass man selbige praktisch nicht verlieren kann, sofern man zwei gesunde Hände besitzt. Spaß macht es trotzdem für eine kurze Weile, keine Frage!

Positiv

  • Super flüssig
  • Fetziger, rockiger Soundtrack
  • Flugeinlagen und Streckendesign sehr gut

Negativ

  • Grafisch jedoch kein Überflieger
  • Rennen stellen spielerisch kaum eine Herausforderung dar
  • Tuning-Optionen wirken sich praktisch nicht aus
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  • von Riptor:

    Demo ist keine angekündigt, oder? Muss es mir mal ausleihen, schade aber, dass der MP-Modus so schwach ausgefallen ist. Bald kommt ja MotorStorm 3. ...

  • von Alexis:

    Fürn 15 EUR Schein sicher mal gut. Aber als "Vollpreistitel" (kostet ja nur 40) mir zu teuer.

  • von gsearch:

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil Hört sich an wie: Nett für zwischendurch aber eigentlich braucht man es nicht. Schade....

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Nail'd Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 (lokal) / 2-12 (online)
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26. November 2010
Vermarkter DeepSilver
Wertung 6.8
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