King of Fighters XII (PS3) im Test

PlayStation3
15 Jahre hat SNK's King of Fighters Reihe mittlerweile auf dem Buckel und in besseren Jahren war sie der größte Konkurrent gegenüber Capcoms Street Fighter Saga. In jüngerer Vergangenheit hat der SNK Prügler jedoch deutlich an Dynamik verloren und wurde zum Nischenprodukt für Fans. Mit King of Fighters XII soll nun alles besser werden und SNK will wieder an die glorreichen Zeiten anknüpfen. Ob dies gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review zur PlayStation 3 Fassung von King of Fighters XII...

King of Fighters XII bietet, wie erwartet, eine Reihe von klassischen SNK Beat'em Up Charakteren zur Auswahl. Dazu gehören Terry Bogard, Robert Garcia, Kim Kaphwan und viele weitere bekannte Gesichter. Während man durchaus auch zum 1on1 Kampf antreten kann, liegt der Fokus des Spiels auf 3on3 Begegnungen. Dort wählt der Spieler vor einem Kampf drei Charaktere aus und legt sich anschließend auf die Reihenfolge fest, in welcher jene Fighter auf dem Bildschirm erscheinen sollen. Geht eurem ersten Fighter die Kraft aus, kommt der nächste in den Kampf usw. Ihr könnt dabei nicht „live“ in einem Kampf zwischen den Charakteren wechseln, bei der Festlegung der Reihenfolge ist also die richtige Taktik gefragt. Der letzte noch stehende Kämpfer, bzw. dessen Team, gewinnt das Match.

Jeder der Charaktere in King of Fighters XII hat vier Grundangriffe zur Verfügung: Light Punch, Heavy Punch, Light Kick und Heavy Kick. Diese vier Attacken bilden die Basis, auf der alles weitere aufgebaut werden muss. Beide Light-Attacken gleichzeitig gedrückt resultieren in einem Ausweichmanöver, wer auf beide Schlagbuttons drückt setzt zu einem Wurf an. Über die beiden Heavy-Angriffe wird die sogenannte „Blow Back Attack“ ausgeführt, die euren Gegner, bei korrekter Ausführung, nach hinten schleudert und eurem Alter Ego somit ein bisschen mehr Luft zum Atmen bietet. Hinzu kommen noch Guard Attacks und viele weitere Finessen, die King of Fighters Veteranen schnell wiedererkennen sollten.


Neu allerdings ist das „Critical Counter System“. Während des Kampfes füllt sich eine mit dem Feature verbundene Leiste. Sobald diese komplett gefüllt ist, kontert ihr einen Angriff eures Gegners mit Heavy Punch oder Heavy Kick aus einer neutralen Position heraus. Dadurch wird ein Special Combo Status für euren Kämpfer aktiviert, in dem das Verknüpfen einzelner Angriffe viel einfacher von der Hand geht als es eigentlich der Fall ist. Dieses neue Feature macht definitiv Spaß und dadurch dass so viel Action auf dem Bildschirm stattfindet, gefällt es auch den Augen.

Wirklichen Spaß bereitet King of Fighters XII nur im lokalen Versus Modus, also wenn ihr zu Hause vor dem Bildschirm gegen einen Freund spielt. Sämtliche anderen Aspekte des Spiels haben deutliche Mängel und es gibt generell nur wenig Abwechslung, denn abgesehen vom bizarr geratenen Arcade Modus und den Multiplayer Optionen gibt es nichts mehr was euch beschäftigen könnte. Einen Survival Modus oder eine anständige Story sucht man leider vergebens. Auch in Sachen freischaltbare Extras präsentiert sich King of Fighters XII mehr als untergewichtig – eine einzige Artwork Gallery bringt heute wirklich keinen mehr zum Jubeln.


Auch die mickrige Auswahl an Stages, wo gerade mal sechs Kampfarenen angeboten werden, wird dem großen Namen nicht wirklich gerecht. Doch all das ist noch harmlos gegen die Umsetzung des Online Multiplayer Modus. Die Lags in den Online Matches sind einfach nur inakzeptabel und lassen das Spiel online unspielbar werden. Zwar wurden seit dem Release schon Patches veröffentlicht, sichtlich verbessert wurde dadurch aber leider Gottes kaum etwas. Traurig...

In technischer Hinsicht sind die sehr starken 2D Sprites von King of Fighters XII lobend zu erwähnen, deren Animationen richtig gut gelungen sind und die somit sehr schön aussehen könnten. „Könnten“ deshalb, weil ihre Auflösung in der Praxis leider unter aller Sau ist und nicht selten den Eindruck hinterlässt, als ob hier einfach Standard Definition Sprites auf einen HD Hintergrund geklatscht worden wären. Diverse im Optionsmenü einstellbare Grafikfilter retten hier was noch zu retten ist. Beim Sound herrscht, wie an so vielen anderen Ecken auch, ebenfalls höchste Abwechslungsarmut – stellt euch auf einen Song pro Stage ein.

Gregory meint:

Gregory

King of Fighters XII kann die hohen Erwartungen meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise erfüllen und ist lediglich für das Spielen im Offline Versus Modus zu gebrauchen. Wer also keine Freunde in näherer Umgebung hat, die sich für Beat'em Ups interessieren, kann sich die Anschaffung getrost sparen. Es sei denn ihr seid ein absoluter King of Fighters Fanatiker – jene dürften sicherlich noch einige Pluspunkte am Spiel entdecken und sich somit den ein oder anderen Punkt auf unsere Wertung draufrechnen. Alle anderen allerdings werden mit der Genrekonkurrenz deutlich besser bedient.

Positiv

  • VS Mode bringt Spielspaß

Negativ

  • Extrem schlechter Netcode
  • Charakterauflösung lässt zu wünschen übrig
  • Generell enttäuschende 'Wiedergeburt' der KOF Reihe
Userwertung
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King of Fighters XII (PS3) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. September 2009
Vermarkter Ignition
Wertung 6.4
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