'Vor dem Beginn einer schwierigen Mission...'
Doch zurück zum Spiel. Ok - das Gameplay ist wirklich simpel. Aber vielleicht macht gerade das in Zeiten von hochkomplexen Strategiespielen den besonderen Reiz aus. Dem feindlichen Beschuss auszuweichen und dabei selbst zu feuern - mehr habt ihr nicht zu tun. Wer nun aber glaubt, dass sich dies einfach gestaltet, der hat Ikaruga vermutlich noch nie gespielt. Denn der Schwierigkeitsgrad fordert selbst erfahrene Raumjägerpiloten nicht zu wenig...
Wer möchte, kann im Übrigen auch zu zweit simultan gegen die feindlichen Flotten losfliegen, was sich beim Testen auch als deutlich wirkungsvoller herausstellte.
Eine Besonderheit, um sich von bestehenden Shootern ein wenig abzusetzen, hat Treasure's Ikaruga auch noch - nämlich die verschiedenen Phasen. Per Knopfdruck wechselt ihr zwischen Schwarz und Weiß. Damit ändern sich sowohl Farbe eures Schiffes, als auch die Farbe eurer Schüsse. Eure Gegner lassen sich nun auch jeweils in eine der beiden Phasen einteilen, was für euch nicht ganz unwichtig ist. Denn während ihr selbst in der schwarzen Phase seid, fügen euch Treffer von schwarzen Feindschüssen keinen Schaden zu. Andersherum, also weiße Phase und weiße Feindschüsse, ist es natürlich genauso.
'Mit Effekten wird nicht gegeizt...'
Dieses System erlaubt nicht nur Innovation im Gameplay, sondern auch ein Effektfeuerwerk auf dem Screen, dass jeden Pyrotechniker vor Neid erblassen lässt. Da sind riesige Endgegner und ein Screen voller schwarzer und weißer Schüsse, hinzu kommen noch eure eigenen Waffen. Ich garantiere euch, dass ihr nach dem ersten Spielen kurz vor einem epileptischen Anfall stehen werdet.... ,,,-)
Die grafische Performance ist in dieser Hinsicht also schon wirklich genial und zeigt nochmal die ganze Power von SEGA's 128-Bit Kiste. Glücklicherweise geht eure Kringelbox aber ob der Effekte auf dem Screen nicht in die Knie und lediglich nach der Riesenexplosion eines Endgegners ist kurzzeitig ein Slowdown merkbar.
Wer das Ganze noch besser wirken lassen möchte, dem sei hiermit angeraten, seinen TV mal um 90° Grad zu drehen und in den Optionen Ikaruga auf Vollbild einzustellen. Erst dann erfahrt ihr den wahren Spielgenuss, fast genau wie in der Arcade.
Nach diesem optischen Genuss bleibt nicht mehr viel von eurer Aufmerksamkeit für den Sound. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn der plätschert so ein wenig im Hintergrund vor sich hin und fällt eigentlich gar nicht auf. Vielleicht besser so, denn ihr seid beim Spielen bereits genug gefordert.
'Auch über zu wenige Gegner werdet ihr euch nicht beschweren...'
Einziger handfester Kritikpunkt an Ikaruga ist eigentlich nur euer Waffenarsenal. Von einem Arsenal kann nämlich nicht die Rede sein - ihr besitzt neben einem popeligen Raketenwerfer noch den Standardschuss und mit dem wird alles niedergemacht. Power-Ups, Extrawaffen, usw. - wie wir sie aus anderen Genrevertretern kennen - gibt es hier schlichtweg nicht. Dabei macht doch gerade das langsame Aufbauen des Schiffs bei einem Shoot´em Up immer einen großen Teil des Spielspaßes aus. Hier hätte man also ruhig etwas spendabler sein können.
Nochmal ein richtiges Highlight für die glücklose SEGA-Maschine. Allerdings werdet ihr schon ein wenig Sitzfleisch benötigen, wenn ihr das Spiel trotz forderndem Schwierigkeitsgrad komplett durchspielen wollt. Hat euch aber erstmal das Fieber gepackt, kommt ihr nicht mehr so schnell von der Konsole weg!