Half-Life im Test
Wie sollte es anders für einen Ego-Shooter sein, bleibt es klarerweise nicht bei einer Brechstange. So werdet ihr im Laufe des Spiels über viele mehr oder minder effektive Waffen stolpern. Zum Standardrepertoire gehört z. B. ein Revolver, eine Magnum, eine Shotgun, eine MG und ein Raketenwerfen, um nur ein paar zu nennen. Aber auch auf eine Armbrust und Alienwaffen mit unbegrenzter Munition dürft ihr zurückgreifen. Dabei verfügen die Ballermänner über primäres und sekundäres Feuer, wie z. B. die MG, die auch als Granatwerfer gute Dienste verrichtet oder die Shootgun, die mehrere Projektile gleichzeitig abfeuern kann. Bei der Magnum und der Armbrust hingegen, wird per Druck auf den R2-Button herangezoomt.
Die Waffeneffekte kommen bei den Gefechten recht gut rüber, wobei sie aber keinen mehr vom Hocker hauen. Dabei wird die Schießerei von recht stimmiger Musik untermalt, die aber leider viel zu selten zu hören ist. Was Half-Life allerdings von der Masse abhebt, sind die Sprungpassagen. Selten ist bei einem Ego-Shooter so viel gehüpft worden. Manche Abschnitte arten fast in einer Hüpforgie aus. Prinzipiell stellen diese Bereiche im Gegensatz zu manch anderen Spielen aber keine sonderliche Herausforderung dar, währe da aber nicht die hakelige Steuerung, die euch schon mal in den Abgrund bugsiert. Und das liegt in diesem Fall sicherlich nicht an der Glaubensfrage, ob denn ein Ego-Shooter überhaupt mit einem Joypad spielbar ist, da Konkurrenztitel eine bessere Abfrage aufweisen können. Gott sei Dank relativiert sich das Ärgernis, da zu jeder Zeit abgespeichert werden kann.
Überhaupt ist der technische Aspekt ein zweischneidiges Schwert: So läuft die Engine zwar äußerst flüssig und flott, kommt aber an manchen Stellen relativ schnell zum Stottern. Man hat den Eindruck, als ob sie ziemlich am Limit liefe. Dennoch ist das Ruckeln nur von kurzer Dauer und stört daher nicht sonderlich. Trotzdem kommt es an einer Stelle gegen Ende des Spiels zu solch derben Störungen der Engine, dass es sogar zu Aussetzern im Sound kommt.
Glücklicherweise bleibt es aber bei diesem einen Abschnitt. Außerdem kommt es auch hin und wieder vor, dass die Spielfigur zwischen Objekten "eingeklemmt" ist, und euch nicht anderes übrig bleibt, als den Level neu zu laden. Schließlich enttäuschen weit entfernte Objekte im Hintergrund, wie z. B. die Berge, durch unscharfe Texturen. Positiv fallen vor allem das recht gute Anti-Aliasing und die flimmerfreie Optik auf. Nur bei manchen Objekten, wie Zäunen oder Lampen, kommt es bei einer bestimmten Entfernung zu einem leichten Flimmern. Vor allem muss aber die PAL-Anpassung äußerst löblich erwähnt werden - es gibt keinerlei Balken! (Da könnte sich Capcom eine dicke Scheibe ab- bzw. ein paar PAL-Balken wegschneiden)
Es gibt sogar einen PS2-exklusiven Decay-Mode, wo ihr die Rolle zweier Wissenschafterinnen übernehmen könnt, um eine Parallelstory zu Gordons Geschichte zu spielen. Dies könnt ihr wahlweise zu zweit oder alleine tun - Solospieler müssen dann per Select-Taste zwischen den beiden Damen hin- und herschalten, da hier nur im Team die Aufgaben der über 9 Level gemeistert werden können.
Team neXGam meint:
Positiv
- gute Story
- hervorragende PAL-Anpassung
- 2-Spieler Kooperationsmodus
Negativ
- hakelige Steuerung
Userwertung
Half-Life ist ein sehr gelungener Ego-Shooter, der euch einige Zeit beschäftigen dürfte. So habe ich für das Hauptspiel ca. 15-20 Stunden und für den Decaymode alleine nochmals etwa 10 Stunden gebraucht. Vor allem die Story fand ich recht gut inszeniert, wenngleich der Hintergrund von Red Faction meiner Meinung nach besser ist. Die PlayStation 2 Version ist wirklich gut gelungen. Es lohnt sich also allemal 10-20€ für Half Life zu investieren.
written by Marco Moring @ neXGam.de