Natürlich solltet Ihr (und ganz besonders der Siedlerfan) nicht glauben, dass jetzt Storybrocken a la Final Fantasy ins Spiel transportiert werden, in der vielschichtige Persönlichkeiten um Liebe oder Anerkennung kämpfen. Bei den 12 Singleplayer Missionen geht es ein bisschen gemächlicher zu und so wird die Story von einem männlichen Erzähler erläutert, der ganz klar mit seinem märchenbuchhaften Erzählen einen Preis verdient hätte. Wieder steht eigentlich ein ganzes Volk im Vordergrund und die Geschichte um Verrat, Freundschaft und Krieg ist im Grunde nicht erwähnenswert. Dennoch erfüllt sie ihren Zweck im Spiel. Für einen Bestseller im Fernsehen wäre die Story dennoch zu seicht. Was aber schon zu Beginn punktet, ist das vielseitige Missionsdesign, welches endlich Abschied vom Ewigen ’’Ich siedel zum nächsten Portal’’-Prinzip nimmt und Nebenmissionen werden fortan im neuen Questlog festgehalten, das viele Aufgaben mit sich bringt.
So gilt es nicht nur seine kleine Minisiedlung in ein florierendes Städtchen auszubauen, sondern Gefangene zu befreien, eine angeschlagene Siedlung vor dem Untergang zu retten oder Handel mit den NPCs zu treiben. Diese Nebenaufgaben sind eine echte Bereicherung für das so oft starre Missionsdesign des Mutterprogramms und bieten genug Abwechslung um den Spieler auch wirklich bis zum Ende der 12 Singleplayer Missionen zu spielen. Hierbei solltet ihr auch gleich im Voraus wissen, dass der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum Hauptprogramm drastisch zugenommen hat und so werdet ihr viele Missionen mehr als einmal spielen müssen, da die aggressive Computer-KI euch oft bis zu eurem Haupthaus zurückdrängen wird. Deswegen ist es taktisch notwendig das ihr eure Kasernen gut verteilt um den oft harten Ansturm des Gegners standzuhalten.
Das neue Grafikset der Wikinger bringt erneut frische grafische Abwechslung in den Alltag von Siedler II, was aber leider bedeutet, dass keine neuen Gebäude hinzugekommen sind. So spielen sich die Wikinger, Römer, Asiaten und Nubier komplett gleich ohne jeden Unterschied. Dafür wurde an der Feedbackmeldung gefeilt, die Tooltips erweitert und der Karteneditor bekam einen Zufallsgenerator spendiert, was Leihen in weniger als zwei Minuten die Möglichkeit bietet eigene Mehrspielerkarten zu kreieren. Apropos Mehrspielermodus: Hier darf wieder mit sechs Spielern gleichzeitig auf unterschiedlichen Mehrspielerkarten und unter verschiedenen Siegbedingungen gesiedelt werden.
Um in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu siedeln, braucht ihr einen Rechner mit 2.4Ghz, 1024MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600 oder vergleichbare Radeon. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium IV, 1,4GHz/ oder vergleichbarer Athlon, 512MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 3/Radeon 8500. Das Spiel nimmt 1GB Festplattenspeicher ein.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 1.4 GHz oder vergleichbarer Athlon
521 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 64 MB
1 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
24x CD- Rom Laufwerk
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Insgesamt hinterlassen die Wikinger einen guten Eindruck. Die größten Kritikpunkte aus dem Mutterprogramm wurden beseitigt und so freuen sich Fans über eine neue aber doch nicht ganz revolutionäre Hintergrundgeschichte. Der eigentlich wirklich große Kritikpunkt bleibt das sich alle Rassen gleich spielen und sich nur grafisch voneinander unterscheiden.