Defender of the Crown im Test

NES
England, Ende des 12. Jahrhunderts nach Christus. Es herrscht Bürgerkrieg zwischen den eingewanderten Normannen im Süden und den Angelsachsen im Norden, bei dem sechs Fürsten (je 3 Normannen und 3 Angelsachsen) sich um die Krone Englands streiten.
Ihr übernehmt einen der 'Anglo-Saxon' Blaublütigen und bekämpft die Normannen von euren Besitztümern im Norden Englands. Zuvor dürft ihr euch aber noch euren Adligen aus vier Kandidaten auswählen, u. a. so nahmhafte Gestalten wie Wilfried of Ivanhoe und Cedric of Rotherwood. Jeder hat dabei unterschiedliche starke Charaktereigenschaften, wie etwa Führungsqualitäten, Turnierkämpfe und der Umgang mit dem Degen.



England völlig zersplittert..


Nach dieser Wahl geht es direkt zur Karte Englands. Das ist der zentrale Punkt im Spiel von dem alle Aktionen ausgehen und ihr eure Strategie planen solltet. Ihr startet im wirtschaftlich schwachen Norden mit lediglich 20 getreuten Soldaten. Durch die Besetzung von neuen Länderreien erhaltet ihr nicht nur ein paar neue Soldaten, sondern auch gleich noch jährliche Steuern, die ihr in den Ausbau eurer Streitkräfte investieren dürft. Als da wären normale Infantrie, Ritter und auch Katapulte - letztere sind unersetzlich wenn ihr feindliche Burgen belagert.

Da die Normannen (Rote Symbole auf der Karte) schon finanziell besser gestellt starten, müsst ihr euch schon was einfallen lassen um dagegenhalten zu können. Leider sind euch eure Angelsächsischen Brüder nicht die größte Hilfe, da sie taktisch ziemlich unklug agieren und so nur in den seltensten Fällen mal ein strategisch kluges Manöver durchführen. Auch sind die Bündnisse nicht wirklich fest, so daß ein verbündeter Fürst auch schonmal einen anderen Verbündeten überfällt, solange es in seinem Nutzen liegt.

Neben dem besetzen und erobern der unterschiedlichen Ländereien gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten an Geld, Ruhm and Land zu kommen. Beispielsweise ein Turnier zu veranstalten bzw. an einem ausgerufenen teilzunehmen. Hier könnt ihr euch entweder um ganze Landstriche duellieren oder aber just für Ruhm kämpfen. Je mehr Ruhm, desto höhere Führungsqualitäten weisst euer Charakter auf, was den Truppen in einer Schlacht mehr Stärke und Selbstvertrauen einflößt.



Freundschaftlicher Besuch beim König der Diebe


Das Turnier besteht im Gegensatz zur Homecomputer Version aus einem Duell zu Pferd (und das in waschechtem 3D!) und einem Morgenstern-Kampf. Gerade das 3D Duell war seinerzeit der Hingucker schlechthin und oft hatte man garkeine Lust das eigentliche Spiel zu zocken, sondern wollte vielmehr in 3D auf den Gegner zureiten und ihn vom Pferd stossen.... ,,,-)
Neu aber unspektakulär ist der darauffolgende Kampf mit dem Morgenstern geraten, den ihr aus einer seitlichen 2D-Perspektive führt und bei dem eure Lebensanzeige vom Abschneiden beim Duell zu Pferd beeinflusst wird.


Das ganze hat fast Minispiel Charakter, ähnlich wie die Möglichkeit an Geld zu kommen. Bei 'Go Raiding' überfallt ihr nämlich klammheimlich eines Nachts die Burg eines Konkurrenten - das Opfer wird auf der Karte gewählt - und räumt dessen Schatzkammer aus. Problem an der Sache sind allerdings die 3 Wachposten + den Hauptmann, die ihr vorher im Schwertkampf erledigen müsst. Leider hat man hier den in der Amiga Version so großartigen Schattenwurf an der Wand entfernt (vermutlich zu anspruchsvoll fürs NES) und dem ganzen somit viel Atmosphäre genommen - immerhin ist die Musik weiterhin grandios und bleibt für mich immernoch eine der besten Alltime-Videospielmusiken.

Wer sich auf die eine oder andere Art genügend Geld zusammengerafft hat kann dies im Menü 'Buy Army' dann in die zukünftige Streitmacht investieren um dann gegen den Feind zu ziehen. Das Spielziel England zu einen ist dabei ganz simpel - kill alles was nicht Anglo-Saxon Blut in seinen Adern hat.
Trefft ihr auf eine feindliche Armee wird in einem recht spärlichen Kampfmodus umgeschaltet der euch mehr anhand von Zahlen den Schlachtverlauf mitteilt. Ihr könnt jederzeit Befehle bezüglich Kampfstrategie geben, wie beispielsweise den Gegner zu überrennen (riskant, aber kann durchschlagend sein) oder aber den Feind mit den Katapulten (sofern vorhanden) zu bombardieren.



Das Mädel haben wir soeben befreit


Belagert ihr feindliche Burgen geht diese Phase einem Kampf vorraus. Hier dürft ihr nämlich den Gegner schoneinmal mithilfe eures Katapults schwächen. Da dürft ihr griechische Feuer (schwer zu löschen) oder aber Seuchengeschosse über die feindlichen Mauern schießen. Oder aber ihr reisst diese mithilfe von Steingeschossen einwenig ein, um euren kämpfenden Truppen den Zugang zu erleichtern.

Zu Defender of the Crown könnte man sicherlich ganze Romane schreiben, beispielsweise das ihr entführte Frauen retten könnt ('Go Raiding' lässt grüßen) um sie später zu heiraten (pech, wenns ne häßliche Kuh ist ,,,-D) oder aber wenn ihr auf Robin Hood trefft. Ich denke ihr merkt schon, daß ich mit dem Spiel verdammt viel Spaß hatte und mir deshalb wirklich hart tue, es objektiv zu bewerten. Denn wenn es nach mir ginge, müsste ich mit Ausnahme der Steuerung eigentlich überall 10 geben, so wie ich dieses Spiel liebte und immernoch liebe.
Dennoch hätte die Grafik noch einen Tick besser sein können und auch die Steuerung mit dem Pad ist anfang recht gewöhnungsbedürftig. Trotzdem finden Fans von Strategie, die aber nicht auf einwenig Action zwischendurch verzichten möchten hier ihre absolute Erfüllung.

Sebastian meint:

Sebastian

Nicht umsonst wird Defender of the Crown zu den Computerspiel Hits der 80er Jahre gezählt. Das Spiel ist einfach grandios und die NES Portierung durchaus gelungen. (wenn man von einigen Abstrichen gegenüber AMIGA Version mal absieht) Wer beim durchlesen des Tests einwenig Intresse zeigte sollte sich unbedingt mal nach dem Klassiker umsehen - es lohnt sich!

Übrigens arbeitet das wiedergegründete Cinemaware Team an einer GBA Portierung des Spiels - sobald es dazu etwas neues gibt, er fahrt ihr es natürlich sofort bei uns!

Positiv

  • Grandiose Inszenierung
  • Umfangreich
  • Toller Genremix

Negativ

  • Nur Englisch
  • Kein Multiplayer
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Defender of the Crown Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. Juli 1991
Vermarkter Palcom
Wertung 8.5
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