Crash Bandicoot im Test

PlayStation1
Wir schreiben das Jahr 1996. Für manche ist es vielleicht das Jahr der Europameisterschaft und des Golden Goals durch Oliver Bierhoff. Wir aber wissen: Es war das Jahr der dritten Dimension, denn Shigeru Miyamoto zeigte uns mit Mario 64 die Zukunft des Jump and Runs. Selbstverständlich durfte auch auf Sonys N64-Killer, der PlayStation, dieses Spielerlebnis nicht fehlen und so erhielt man mit Crash Bandicoot seinen eigenen, aber doch ganz anderen Mario.

Aus heutiger Sicht gibt es im Grunde keine zwingenden Gründe mehr, für die immer wieder gerne reaktivierten Mario-Crash-Vergleiche. Beide sind Jump'n'Run-Protagonisten, wagten 1996 das fröhliche Gehüpfe in der dritten Dimension und man merkt auf jeden Fall, dass die Entwickler von Naughty Dog wohl doch den einen oder anderen Mario-Teil einmal gespielt haben. So what? Natürlich vermarktete Sony seinen erfolgreichen Jungstar gerade in den ersten Jahren als Mario-Pendant, aber für uns Spieler entscheidet das Gameplay. Und hier ist aus heutiger Sicht Crash Bandicoot ein ziemlich eigenständiger Klassiker, den es sich näher anzuschauen immer noch lohnt.

Das Spielgeschehen auf den Punkt gebracht: Crash Bandicoot ist ein Schlauchspiel. Die schräge Beutelratte Crash rennt in einem tropischen Ambiente durch einen 3D-Schlauch nach dem anderen. Alle paar Level kommt ein kleiner Zwischengegner oder ein Bonuslevel lockert das Spielgeschehen auf und gibt Möglichkeit zum speichern. Der schlauchartige Aufbau der Level hat einen großen Einfluss auf das Spielerlebnis. Ganz klar, eine Freiheit wie bei Mario 64 oder Banjo-Kazooie kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Dafür sind die Level zu kurz und der Bewegungradius nach links und rechts einfach zu klein. Und genau deshalb ist es auch ein komplett anderes Spiel. Anstatt also innerhalb des Levels irgendetwas bestimmtes zu suchen, fordert Crash Bandicoot den Spieler mit immer schwereren Geschlicklichkeitspassagen.


Fliegende Pfeile, Stinktiere, wilde Eingeborene oder rollende Steine à la Indiana Jones, irgendetwas Schräges sorgt immer dafür, dass das Spiel knackig schwer bleibt und gleichzeitig sehr gut unterhält. Trotz der für heutige Verhältnisse groben Texturen überzeugt das Spiel optisch und akustisch auch heute noch durch seine Originalität. Wohl jeder Crash-Fan wird mir zustimmen, das die Serie noch mehr als andere von der Kreativität und Individualität der Entwickler lebt, die gerade bei den ersten Teilen noch gänzlich unverbraucht daherkam.

Team meint:

Team

Jedem Freund von relativ puristischen Jump'n'Runs und hohen Geschicklichkeitsanforderungen sei dieser Klassiker ans Herz gelegt! Die sympathische Präsentation, der schräge Humor und das fordernde Gameplay sind über die Jahre nicht gealtert und brauchen sich hinter der Genre-Konkurrenz nicht verstecken.

Positiv

  • schräger Humor
  • tolle Jump'n'Run-Passagen
  • cooles Dschungel-Feeling

Negativ

  • keine 3D-Welten zu erkunden
  • Optisch nicht sehr abwechslungsreich
Userwertung
9.76 5 Stimmen
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Crash Bandicoot Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996
Vermarkter Sony
Wertung 8.2
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