Dragon Ball Raging Blast 2 im Test

Xbox 360XboxPlayStation3
So, Ladys and Gentleman: Der Sommer ist definitiv vorbei und wir stecken bis über beide Ohren mitten im tiefsten Mistwetter. Eigentlich die ideale Zeit um es sich mit einer schönen Tasse Tee auf der Couch gemütlich zu machen und die gute alte Videospielkonsole anzuwerfen. Pünktlich zu dieser allgemeinen Großwetterlage schlägt dann auch Dragon Ball Raging Blast 2 in den Zockerläden unseres Vertrauens auf. Ob das Teil den kalten November-Regen erträglicher macht, sagen wir euch nach nur einem Spot. Kleiner Scherz;)
Dann werfen wir doch einmal einen genaueren Blick auf die Drachenball Truppe. Kaum dass man die Silberscheibe in sein Xbox Laufwerk gestopft und die Kiste angeworfen hat, werden wir auch schon von einem verdammt gut gemachten Intro begrüßt. Hier fliegen dermaßen lässig die Fetzen, dass so richtig Lust auf das Spiel aufkommt. Vom allerfeinsten kann ich nur sagen!

Dermaßen positiv motiviert landet man daraufhin mitten im Hauptmenü. Neben den obligatorischen Optionen werden uns dort netterweise auch eine ganze Reihe von verschiedenen Spielmodi angeboten. So können wir einen Weltkampf austragen (für alle Nicht Dragon Baller, es handelt sich hierbei um eine Art Tunier), uns in Einzel- und Team-Kämpfen gegenseitig oder mit CPU- Beteiligung vermöbeln oder eben den Einzelspieler-Modus in Angriff nehmen.  Und speziell dieser Singleplayer ist dann auch mein erstes Testopfer!

2938302.jpg

Der Einzelspieler-Modus selbst bietet wieder mehrere Unter-Modi. So können wir in einem freien Training nach Herzenslust an unseren Techniken und der Gamepad-Akrobatik feilen, oder uns in einem wirklich gut gemachten Tutorial beibringen lassen, wie die Chose überhaupt funktioniert. Das Tutorial ist übrigens selbst für erfahrene E-Kampfsportler dringend zu empfehlen, unterscheidet sich das Gameplay von Dragon Ball: Raging Blast 2 doch ziemlich gravierend von den sonst einschlägigen Schemata.

Das erste große Alleinstellungsmerkmal ist sicherlich, dass jeder Charakter fliegen und schweben kann. Die direkte Folge davon ist, dass Kämpfe auch gerne mal gefühlte hundert Meter über dem Boden ausgefochten werden. Sieht cool aus und spielt sich auch so. Direkt hieran schließt sich dann die Tatsache an, dass die Stages, richtig, richtig groß sind. Die Distanz zum Gegner will also erst einmal überbrückt werden. Hierzu stehen diverse Flugmanöver zur Verfügung, die uns, ganz wie Superman auf Ecstasy, in Richtung Gegner katapultieren. Direkt in diese Flugmanöver lassen sich dann auch noch Charge-Moves integrieren, so dass das Spiel insgesamt ein ganz schönes Tempo am Leibe hat.

2938403.jpg

Sehr erstaunlich ist übrigens die Tatsache, dass Specialmoves, wie das legendäre „Hadoken“ aus Streetfighter zwar existieren, jedoch ganz bequem, ohne irgendwelche komplizierten Manöver, über den rechten Analogstick abgerufen werden können. Stick nach oben erschafft demnach einen üblen Megafeuerball, der auf meinen Gegner zu rast, Stick nach unten und ich starte eine heftige Kombo... usw. Zwar ist die Anzahl dieser Special Moves auf lediglich 4 beschränkt(oben, unten, links, rechts) trotzdem ist mir das ganze schon fast einen Tick zu einfach.

Die verschiedenen Fähigkeiten können dabei aus einer recht umfangreichen Liste für jeden Charakter zu Beginn eines Kampfes ausgewählt werden. Außerdem ist es möglich, sich durch verschiedene Erfolge innerhalb des Spieles weitere Moves dazu zu verdienen.  Zugegebenermaßen eine gute Motivationsquelle. Achso... Sowohl Flugaktionen, als auch die Specialmoves kosten übrigens so genante Ki-Energie, die man durch Misshandlung von Gegnern, oder einfach indem das Steuerkreuz nach unten gedrückt wird, wieder aufladen kann.

Zusätzlich zu den Special Moves verfügen viele Charakter auch über diverse Verwandlungsformen, die ebenfalls sehr gut umgesetzt wurden. Stark verbessert im Vergleich zum dem Vorgänger zeigt sich außerdem die automatische Kamera. War es früher Gang und Gebe, dass einen der virtuelle Kameramann stellenweise mit lausigsten Einstellungen traktierte, ist dieses bei dem aktuellen Teil glücklicherweise nur noch in Ausnahmefällen der Fall.

Alles in allem zeigt sich das Kampfsystem also durchaus abwechslungsreich. Leider existieren allerdings auch einige Schwachpunkte. Gerade das Blocken wirkt auf mich immer stark verzögert, was dazu führt, dass ich regelmäßig Prügel beziehe, obwohl meine Fäuste eigentlich zumindest "gefühlt" oben sind. Dazu kommt noch, dass es relativ einfach ist, einen Block zu durchbrechen, was mich fast dazu verleitet, den Satz: „Wer blockt, der verliert“ zu postulieren. Für ein Kampfspiel, wie ich finde, keine wirklich gute Sache.

2938505.jpg

So, jetzt aber genug der Allgemeinplätze und zurück in medias res, genauer gesagt den Galaxis-Modus. Dieser Modus stellt wohl den Kernbereich des Single-Players dar. Wer jetzt einen Story Modus oder ähnliches erwartet wird jedoch leider enttäuscht werden. Seltsamerweise scheint das Spiel komplett ohne etwas Derartiges auszukommen. Stattdessen wird uns eine Art Mario Brothers 3 Karte kredenzt, auf der jede Welt einen oder mehrere zu besiegende Gegner bereit hält. Das Ganze dann noch durch diverse Zeitlimits oder andere Nettigkeiten, wie z.B mit der Zeit immer stärkere KIs gewürzt und mit multiblen Belohnungen abgerundet, et voilà, fertig ist der  Galaxis Modus. Zugegebenermaßen, auf den ersten Blick sieht die ganze Geschichte nicht gerade sehr umfangreich aus. Wenn man sich jedoch im Hinterkopf behält, dass das Spiel eine Kämpferschar von über 90 spielbaren Charaktern bereithält und für jeden ein eigener Galaxis Modus existiert, dann gerät man doch etwas ins Grübeln, was man sich hier für eine Aufgabe angelacht hat.

2938710.jpg

Wenn ich übrigens gerade eben schon bei Belohnungen war. Die Goodies regnen bei Dragon Ball Raging Blast 2 geradezu vom Himmel. Praktisch nach jedem Kampf hagelt es Bildchen, Kostüme, Gegenstände mit denen man seine Charaktere pimpen kann ect. usw.. Ein richtiger Belohnungsoverkill ist das. Hier wäre etwas weniger, meiner Meinung nach wohl mehr gewesen, ist man doch stellenweise durch die ganzen Belohnungsmeldungen schon fast genervt.

Gut, soviel zu Belohnungsthematik und damit auf zum Kampfzonen-Modus. Hier müssen verschiedene Zonen von Gegnern befreit werden. Das Ganze erinnert dabei ein wenig an den Schicksals-Turm aus Soul Calibur IV. Aufeinander folgend stellen sich euch verschiedene Gegner in den Weg, bis ihr die entsprechende Zone nach dem Kampf gegen einen besonders starken Gegner befreit habt. Die größte Ähnlichkeit mit Schicksals-Turm besteht jedoch darin dass es neben dem Sieg über die Gegner noch Bonusaufgaben gibt, die bei Erreichen belohnt werden. So müssen Gegner mal ohne Lebensverlust und den Einsatz von Super Aktionen besiegt werden, mal muss ein Feind durch eine Wand gekloppt werden ect... Ebenfalls eine ganz nette Sache, wenn man auch sagen muss, dass die Aufgaben anders als in Soul Calibur nicht verschlüsselt sind. Spannendes Herumgetüftel fällt also flach.
  Die Übrigen Modi bieten dann nur noch bekannte Kost. Im Weltenkampf kann man sich, wie schon erwähnt, in Turnierform kloppen, 1vs1 kennt man ebenfalls zu genüge und auch die Online Funktionen bieten nicht wirklich viel neues. Erwähnenswert ist vielleicht aber noch, dass jeder, der viel Zeit und Geduld hat, sich einen eigenen Kämpfer aus allen möglichen Gegenständen und Fähigkeiten zusammen basteln kann. Eine Sache die durchaus spaßig ist.

2938811.jpg

Was die Technik anbelangt ist Dragon Ball: Raging Blast 2 ein durchaus zwiespältiger Kandidat. An der Grafik Front macht sich, was das Menüdesign und vor allen Dingen die Kämpfer anbelangt, durchaus Begeisterung breit. Son-Goku und Konsorten sehen wirklich wie aus dem Anime entlaufen aus. Auch die Animationen sind hervorragend und bringen das Anime-Flair voll herüber. Fans der Serie werden jubilieren. Auf der anderen Seite sind die Kampfarenen leider sehr dröge und bestenfalls unterer Durchschnitt. Zugegebenermaßen handelt es sich hier immer um absolut riesige Areale. Trotzdem muss man feststellen, dass die Kulissen bestenfalls frühe PS2 Qualität besitzen. Als besonderes Feature wird übrigens noch die Zerstörbarkeit der Umgebung angepriesen. Ok, hier muss man sagen, dass man die Landschaften tatsächlich zu klump hauen kann, besonders beeindruckend kommt dieses Feature allerdings nur sehr selten rüber.

2939318.jpg

Die Soundfront ist dann wieder ziemlich ok. Lediglich der Japano-Rock als fröhliche Kampfmusik dürfte nicht jedermanns Sache sein. Als Bonus kann man sich übrigens noch eine exklusive Dragon Ball Folge anschaun. Fans können sich also auf eine remasterte Version von „Plan to eradicate the Super Saiyans“ freuen.

Andreas meint:

Andreas

Dragon Ball: Raging Blast 2 macht vieles richtig und sorgt mit riesigem Umfang für langdauernde Beschäftigung. Fans des Vorgängers können bedenkenlos zugreifen und auch für fachfremde E-Kampfsportler ist das Spiel wegen seines unorthodoxen Kampfsystems einen Blick wert.

Positiv

  • Kurzweiliger Prügelspaß
  • Tolle Charaktergrafiken und Animationen
  • Über 90 verschiedene Kämpfer zur Auswahl

Negativ

  • Blocken ist eher unnötig
  • Umgebungsgrafik ist ziemlich mau
  • Kein Story-Modus
Userwertung
5.7 1 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Dragon Ball Raging Blast 2 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-8
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2010
Vermarkter Bandai
Wertung 7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen