Trials Evolution im Test

Als im „Summer of Arcade 2010“ Trials HD erschien, servierte uns Redlynx ein simples und zugleich süchtigmachendes Spiel. Für alle die es nicht kennen ist die Aufgabe schnell erklärt. Fahre mit deinem Bike von A nach B, überwinde die Hindernisse, vermeide Fehler und das so rasch, wie es geht. Dabei gibt es nur vier Kommandos. Vor- und zurücklehnen, Gas und Bremse. Die sind allerdings geschickt in einer sehr sensiblen Physik eingebaut, wodurch ihr bereits nach kurzer Zeit die volle Kontrolle über das jeweilige Motorbike bekommt und die Hürden immer besser und flotter bewältigen könnt. Dies Plus kaum vorhandenen Ladezeiten und Ranglisten, dank der man sich mit seinen Freunden und Spielern rund um den Globus duellieren kann, sind die Hauptzutaten für den Erfolg des Vorgängers. Redlynx hat sich vorgenommen mit Trials Evolution noch eins draufzusetzen und sie haben diese Aufgabe mit Bravour gelöst.

Der Singleplayer wurde nicht gravierend verändert. Eine Neuerung ist, dass man sich erstmal für verschiedene Events qualifizieren muss, indem man Lizenztests absolviert. Die Prüfungen stellen euer Können auf die Probe und schalten nach erfolgreichem Abschluss neue Motorräder frei, welche für die späteren, schwierigen Strecken unumgänglich sind. Durch das Sammeln von Medaillen, Bronze, Silber, Gold und später auch Platin, die man für die gesteckten Ziele jeder Stage bekommt, erhält man Zugang zu den verschiedenen Schwierigkeitsstufen und neuen Lizenztests. Das erspielte Geld, das man für das Scheffeln von Abzeichen oder auch fürs einfache Abschließen eines Rennens oder das Verbessern seiner Zeit erlangt, tauscht man gegen zusätzliche Kleidung und neue Motorradteile. Anders als beim Vorgänger können Klamotten und Motorradteile frei aus einem Katalog gewählt werden und verpassen dem eigenen Fahrer somit einen ganz persönlichen Look. Die Streckenvielfalt ist durch die fabrikneue Spieleumgebung abwechslungsreicher als je zuvor. Die verschiedenen Tageszeiten und das Outdoorsetting lassen die 60 Strecken äußerst lebendig erscheinen. Die Schwierigkeit der einzelnen Events ist aufgeteilt in „Anfänger“, „Einfach“, „Mittel“, „Schwer“ sowie „Extrem“ und zieht dabei konstant an, bis man in den extremen Parcours auf augenscheinlich unüberwindbare Hindernisse stößt. Doch mit etwas Übung ist auch das zu schaffen. Und das Gefühl, das dabei hochkommt, ist unbeschreiblich. Dies sollte jeder selbst am eigenen Leib spüren - dann werdet ihr es verstehen.

Es werden auch wieder Technikparcours mitgeliefert, welche eure Fähigkeiten auf verschiedenste Art und Weise fordern. Mal muss man mit Vollgas eine möglichst weite Distanz erreichen, bei einem anderen Event muss man eine Metallkugel über eine Hindernisbahn manövrieren, ohne abzustürzen. Auch einen Ritt auf Skiern oder einem Ufo darf man riskieren. Zudem warten noch viele alternative, fordernde Minispiele auf euch, welche sicherlich für viele kurzweilige Stunden sorgen werden.

Im neuen Mehrspieler Modus darf man lokal mit bis zu vier Spielern auf einem Bildschirm im „Supercross“ gegeneinander antreten. Dabei fährt man auf speziell dafür konzipierten Strecken parallel nebeneinander. Wer dabei nach hinten abfällt bekommt einen Punktabzug und darf bei laufendem Spiel beim nächsten Checkpoint wieder mit einsteigen. Online stehen neben dem „Supercross“ auch noch die klassischen Trials Strecken parat welche mit bis zu vier Spielern absolviert werden können. Hier tritt man jeweils gegen Geister an, um sich gegenseitig nicht zu behindern. Für die Hartgesottenen gibt es noch den „Hardcore Trials Modus“, bei dem auf schweren und extremen Strecken um die schnellste Runde gekämpft wird.

Der dritte große Part und eine weitere Neuerung bei Evolution ist Track Central (zu Deutsch: Streckenzentrale). Hier kann man mit dem mitgelieferten Streckeneditor, nach Lust und Laune Kurse und Minispiele erstellen und diese allen Trials-Spielern zum Herunterladen zur Verfügung stellen. Es sollte erwähnt werden, dass dieser Editor exakt das Werkzeug ist, mit dem Redlynx sämtliche Tracks und Minigames entworfen hat. Der Editor wird als abgespeckte und dafür leichter verständliche „Lite Version“ ebenso wie in der voll ausgestatteten „Pro Version“ angeboten. Ihr seid also theoretisch dazu in der Lage, dieselben waghalsigen Strecken zu bauen wie der Entwickler selbst, was es so in der Geschichte der Videospiele noch nicht gab. Der Map-Editor ist so komplex, das sich Redlynx dazu entschied ein Tutorial zu veröffentlichen, welches aus nicht weniger als 32 einzelnen Episoden besteht. Die Videos sind auf dem Youtube-Channel von RedlynxTV zu finden.

Schon nach relativ kurzer Zeit war die Streckenzentrale sehr gut gefüllt und mit tausenden ausgefallenen Mini-Spielen und abgefahrenen Strecken ausgestattet. Um sich die besten Kurse herauszupicken, sorgen ausreichend spielinterne „Feeds“ für schnelle Funde. Man darf aber auch gezielt nach Gamertag, Streckenvarianten oder nach von den Erbauern gesetzten Tags suchen. Für Nachschub an Material ist aufgrund der sehr aktiven und überaus kreativen Community quasi für Lebenszeit gesorgt.