Die Hauptprotagonisten Sev und Rico sitzen somit in einem kaltblütigen Kriegsgebiet fest. Natürlich ohne Hoffnung auf Verstärkung. Durch laut Entwickler 70 Minuten Zwischensequenzen wird die Story so packend und emotional wie nie zuvor in der Serie erzählt. Mehrere Hollywood-Storywriter waren bei der Entwicklung nur damit beschäftigt, einen tieferen Einblick in diesen erbarmungslosen Krieg zu verschaffen. Das ist ihnen durchaus gelungen. Sogar die Helghast Streitmächte werden genauer unter die Lupe genommen, was beispielsweise ihre Sprache und den letzten Funken Menschlichkeit in ihnen betrifft.
Die Schusswechsel allerdings haben nicht an ihrer Intensität verloren. Die Helghast-Truppen nehmen den Spieler ordentlich ran und handeln nach wie vor sehr intelligent. Beispielsweise zwingen fies platzierte Granatenwürfe die ISA-Soldaten aus ihrer Deckung heraus, um in das Kreuzfeuer der bereits sorgfältig verteilten Rot-äugigen Armee zu rennen. Durch die Gegnerschar ballert sich der Spieler gewohnt mit verschiedenen Wummen, hinter den Joysticks eines Mechs, auf dem Geschütz eines Fahrzeugs und sogar aus der Luft per Jetpack. Auch eine Stealth-Mission ist mit von der Partie, in der sich Sev an den Helghast vorbei schleichen muss. Widersacher werden dabei durch verschiedene sehr brutale Nahkampfangriffe ausgeschaltet, die die böse, rote „ab 18“ - Einstufung rechtfertigen.
Seit dem Release von der Bewegungssteuerung PlayStation Move hat sich in Sachen Topgames leider nichts mehr getan. Doch nun steht Killzone 3 im Händlerregal, welches Sony's Motion-Controller vollends unterstützt. So lässt sich die ganze Kampagne mit dem Leucht- und Navigation-Controller spielen und macht dabei auch noch eine ziemlich gute Figur. Vor Spielbeginn muss der Move-Controller allerdings eingestellt und kalibriert werden. Hierfür stellt der Spieler eine Art „Kasten“ ein. In diesem Bereich kann ohne Bewegung des Charakters gezielt werden. Wird diese Grenze überschritten, dreht sich die Figur in die entsprechende Richtung. Videospiel-Nerds werden das schon von den Ego-Shootern der Nintendo Wii kennen. Für ein ganz besonderes Spielgefühl sorgt die Sharp-Shooter-Gun, ein Plastikgewehr, in die der Motion- und der Navigation-Controller eingeklemmt wird. Überraschenderweise lässt es sich nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sogar mit dieser Konstruktion gut spielen.
Die Klassen verfügen weiterhin über spezielle Fertigkeiten, wie das Wiederbeleben des Sanitäters oder das Erbauen von Drohnen des Ingenieurs. Jeder Kill, jede Heilung und jede erdenkliche andere Aktion belohnt den Spieler mit Erfahrungspunkten, mit denen er im Laufe der Zeit eine Stufe aufsteigt und somit weitere Fertigkeiten freischaltet. Mit drei verschiedenen Modi wirkt die Abwechslung gering, doch machen diese, wie auch im Vorgänger, sehr viel Spaß.
Vermutlich wird mit der folgenden Aussage niemand überrascht oder erstaunt sein: Killzone 3 ist technisch das momentan beeindruckendste Videospiel auf dem Ego-Shooter Markt und steckt seinen verdammt gut aussehenden Vorgänger nochmals in die Tasche. Die Charaktere, die finsteren Helghast, die zahlreichen Fahrzeuge, der Horizont sowie die ganzen Szenarien sind detailreich, wunderschön düster gestaltet und suchen ihresgleichen. Die von Schauspielern eingespielten Animationen kommen vor allem bei der Mimik der Hauptprotagonisten zu tragen und wissen zu begeistern.
Wer einen 3D-Fernseher sein Eigen nennt, kann zudem das komplette Spiel im brandneuen 3D-Modus genießen. Manche Szenen beziehungsweise Kamerafahrten schreien gerade zu nach einem 3D-Effekt, so dass „normale Spieler“ neidisch drein blicken dürfen. Das Spiel erzeugt dabei eine Tiefenschärfe, die den Effekt nicht nur als billige Zugabe wirken lässt, sondern das Mittendrin-Gefühl weiter bestärkt. Es kommen Blutspritzer entgegen geflogen, so wie Funken und Schneeböen, die in und aus dem Fernseher heraus zu fliegen scheinen. Eine geringere Bildschärfe muss dafür allerdings in Kauf genommen werden. Doch ist es das definitiv wert!
Unterstrichen wird das Kriegsgetümmel mit einem epischen und atmosphärischen Soundtrack, welcher den Nervenkitzel ins Unhaltbare steigert. So und nicht anders hat sich ein Shooter im Kriegsszenario anzuhören! Zudem hat Killzone 3 eine sehr gute deutsche Synchronisation spendiert bekommen, auch wenn meiner Meinung nach die englische immer vorzuziehen ist. Zum Glück befinden sich gleich mehrere Sprachen auf der Spieledisc, so dass der Käufer selbst die Wahl hat.
Killzone 3 im Test
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Wir schreiben das Jahr 2004. Microsoft betrat mit der Halo-Franchise endgültig den Konsolen Ego-Shooter Olymp und ließ die gesamte Konkurrenz absolut kalt stehen. Die gesamte Konkurrenz? Quatsch! Ein kleines Entwicklerteam in Amsterdam namens Guerilla Games versuchte, mit Killzone dem König den Thron streitig zu machen. Nun, mit dem Erstling ist ihnen das zwar nicht gelungen, aber seitdem der Nachfolger Killzone 2 erschien, ist dem geneigten Baller-Fan klar, dass man mit dem Kauf von Killzone absolut nichts falsch machen kann. Getreu dem Motto "Größer, schöner, besser!" eröffnet nun die dritte „Tötungszone“ seine Pforten, welche natürlich auch wir betraten.
Tobias meint:
Positiv
- Bombastische Präsentation!
- 3D- und PlayStation Move Support
- Action pur!
Negativ
- Kein Online-Coop
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von manji:
Killzone 3 Gleich nach Teil 2 habe ich mit 3 weitergemacht und bis auf ein paar Ungereimtheiten fand ich den Teil super. Am Anfang in der Stadt habe ich mir gedacht "was würde ich mir ein Warhammer 40K Spiel in dem Style wünschen." Teil 3 brachte bislang die meiste Abwechslung. Der...
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von Civilisation:
Tobias hat damals Killzone 3 getestet. Und hier ist sein Review erneut. Killzone 3l Wir schreiben das Jahr 2004. Microsoft betrat mit der Halo-Franchise endgültig den Konsolen Ego-Shooter Olymp und ließ die gesamte Konkurrenz absolut kalt stehen. Die gesamte Konkurrenz? Quatsch!...
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von BlackLion:
Is in der Helgast Edition US auch das Steelbook ?
Killzone 3 ist das erwartete Action-Feuerwerk geworden, auf dass die Spielergemeinde zwei lange Jahre wartete. Nicht nur grafisch steckt es seinen Vorgänger in die Tasche, auch spielerisch macht die neue »Tötungszone« einen deutlich besseren Eindruck. Ein wenig trauere ich um die alte träge Steuerung des Vorgängers, gab diese doch dem Spiel eine besondere Note. Doch auch mit der flinken »Call of Duty - Steuerung« weiß die Helghast-Jagd zu gefallen. In den rund acht Stunden der Kampagne wird der Spieler ohne Zeit zum Atmen mit fetten Explosionen, hitzigen Gefechten, einer erstklassigen Sounduntermalung und einer packend erzählten Geschichte fast schon erschlagen. Diesmal lässt sie sich sogar zu zweit im Splitscreen-Modus spielen. Einen Online-Coop vermisse ich noch, doch diese Schwäche wird mit einer lokalen Option etwas kaschiert. Der Multiplayer bietet bekannte Online-Shooter Kost, wie man es von allen anderen aktuellen Ablegern des Genres her kennt. Trotzdem macht das Level-System schnell süchtig und wird den Spieler nach dem Abschließen der Kampagne noch länger beschäftigen. Schlussendlich bleibt nur noch zu sagen, dass PlayStation 3 Besitzer sich diesen Referenzshooter nicht entgehen lassen sollten. Alle anderen können ruhig vor Neid platzen!