Pokemon Weisse / Schwarze Edition im Test

Unverändert aus den Vorgängern übernommen versetzt euch das Spiel erneut in die Haut eines Pokémon-Trainers, männlich oder weiblich, der gerne Champion der Pokémon-Liga werden möchte. Hierzu müsst ihr alle acht Arenaleiter besiegen, die gut versteckt in der neuen Welt Einall verteilt sind. Euer Abenteuer fängt aber erst im Dorf Avenitiawo an, wo ihr zusammen mit euren Freunden Cheren und Bell, auch beide Pokémon-Trainer, von Prof. Esche die Aufgabe bekommt alle 646 wilden Kampfmonster zu katalogisieren. Hierzu gibt es gleich einen brandneuen Pokédex, den ihr immer füttern solltet, sowie ein Start-Monster. Diesmal stehen zur Auswahl Ottaro, ein Otter ähnliches Wasser-Pokémon, Serpifeu, ein Vertreter der Pflanzensorte, sowie Floink der zur Gattung der Feuer-Kreaturen zählt. Auch eine neue Gruppe Bösewichter treibt ihr Unheil. Sie hören auf den Namen Team Plasma.

Diese etwas mysteriöse Gruppierung hat es sich zur Aufgabe gemacht alle Hosentaschenmonster vor der Herrschaft der Menschen zu befreien bzw. zu beschützen und schreckt vor keinem Mittel zurück. So trefft ihr sie wiederholt, wie sie auf Marktplätzen Progagandareden halten, oder unerfahrene Trainer um ihre Hosentaschenmonster erleichtern. Doch hat die Message von Team Plasma einen bitteren Nachgeschmack. Denn, wenn wir ehrlich sind, befinden sich viele Kreaturen in Gefangenschaft durch Arenaleiter und Trainer und das Spiel möchte euch weismachen das es für alle Monster das Beste ist, sie zu jagen und zu trainieren. Damit ist die Welt bei Pokémon Weisse / Schwarze Edition recht verdreht und kleine Kinder, die leicht zu beeinflussen sind, werden des Öfteren nicht wissen wer jetzt gut oder böse ist. Hier hätte Game Freak lieber auf eine sichere Storyline setzen sollen um ganz besonders jüngere Spieler nicht zu verwirren. Seid ihr neu in der Welt der Pokémon, erhaltet ihr für gut 40.- Euro die volle Packung Hosentaschenmonster der Extraklasse.

Solltet ihr schon im Besitz der guten Vorgänger sein, kann ich den Kauf der weissen bzw. schwarzen Edition nur anraten. Im Vergleich zu HeartGold und SoulSilver bekommt ihr eine Hand voll neue Dinge spendiert. Natürlich wurde die Anzahl der Haustierchen um 153 erweitert und jede Edition hat ihre exklusiven Pokémon. So werdet ihr nur Hornliu, Bibor, Tornelos oder Reshiram in der schwarzen Edition finden während Knil, Minun oder Zekrom auf dem Konterpart ihren Einstand feiern. Das Kampfsystem, welches im Kern immer noch dasselbe ist, wurde mit zwei Features erweitert. Jetzt ist es ebenfalls möglich wilde Monster, die ihr im hohen Grass findet, in Doppelkämpfe zu verwickeln. Das gab es zwar schon in früheren Editionen, doch waren diese nur gegen andere Trainer möglich. In Duellen gegen potente Trainer sind jetzt auch Dreierkämpfe mit dabei, die gleich eine Hand voll neue taktische Möglichkeiten bieten. Daher solltet ihr bei besagten Kämpfen immer zuvor euer Kampfteam richtig anordnen.

Die nächste Neuerung ist grafischer Natur, denn Game Freak hat der fünften Generation eine eigenständige 3D-Engine verpasst, die besonders in den großen Städten zur Geltung kommt. Auch die Kämpfe profitieren von der darstellerischen Qualität und endlich sieht ein Pokémon-Spiel nicht wie eine verkorkste GBA-Version aus. Generell ist die Abwärtskombatibilität ebenfalls in Schwarz / Weiss erneut eine feine Sache. Mittel des Poképorter, den ihr im Porterlabor auf Route 15 findet, sind Transfer von HeartGold / SoulSilver sowie Diamant, Perl und Platin möglich. Doch gibt es leider zwei Limitierungen. Zuerst ist der Transfer zwischen zwei Pokémon-Spielen nur möglich, wenn sie dieselbe Sprache besitzen. Nachdem Umsetzen eines älteren Pokémon-Spiels auf ein neueres bleiben die Taschenmonster auf dem neueren System und werden bei der vorherigen Version gelöscht. Damit solltet ihr genauestens Überlegen welche Pokémon ihr euch zur Hilfe holt.

Dreh- und Angelpunkt ist erneut das Pokémon-Center, wo ihr eure sechsköpfige Mannschaft immer wieder heilen könnt, Items einkauft oder Onlinematches austragt. Natürlich ist der Tausch mit Freunden wieder mit dabei. Erneut ist die Onlineanbindung von Pokémon Schwarz / Weiss eine runde Sache mit vielen Möglichkeiten. Nachdem ihr einen Freundescode eingetragen habt, zeigt euch das digitale Telefonbuch, ob dieser online oder mit einem anderen Spieler verbunden ist. Voicechat und Videochat (nur DSi) sind feine Gimmicks und runden den starken Onlinepart perfekt ab. Habt ihr noch keine Kumpels gefunden, loggt euch ins globale Terminal ein und tragt Zufallskämpfe oder besucht das GTS (globale Tauschstation) und sucht eines der 646 Pokémon, die euch fehlen. Damit ist neben der schon fast zwanzigstündige Einzelspielerkampagne noch genug Stoff um euch wochenlang mit dem Titel zu beschäftigen.