World Snooker Championship 2007 im Test

Als ich im Januar 2007 die spielbare Version von World Snooker Championship 2007 für die PlayStation 2 testen durfte, war ich über die große Auswahl an Snooker / Billiard-Varianten, der kräftigen Lizenz sowie der umfangreichen Kameras und Hilfsfunktionen mehr als begeistert. Der größte Kritikpunkt war im Prinzip nur die angegraute Optik, wo ich jetzt auf die neuere Umsetzung hoffe. Schon beim Start des Spiels war ein vertrautes Bild zu sehen, weil die Menüführung und das Design 1:1 von der PlayStation 2 übernommen wurde.

Auch beim mehrfachen Augenreiben wusste ich nicht so recht, ob ich eine emulierte Version des PlayStation 2-Pedanten zockte oder die fast 70 Euro-PlayStation 3-Variante. Das aufgeräumte Auswahlmenü besteht erneut aus Championship, Quick Play, Versus, Tutorial und Onlinemodus, das im Grunde keiner größeren Erklärung bedarf. Das Herzstück bildet der Championshipmodus, wo ihr als Snookerrookie die Weltrangliste von unten nach oben erklimmen müsst, um der Star in der Szene zu werden.

Habt ihr euch für eine der großen Auswahl an Spielmodis entschieden, gilt es als Erstes eine Polygon-Person zu erstellen, die euch auf dem heimischen Fernseher vertritt. Hier werden Sims 2-Liebhaber ihre wahre Freude haben, da es für jedes Körperteil genug Regler gibt, um aus euch den hässlichsten aller Snookerspieler zu machen. Schnell stellte ich einen verpickelten Freak mit dem Auswahlmenü zusammen, da das Aussehen mehr als zweitrangig ist. Nach einer ungefähr 40 Sekunden langen Ladezeit dachte ich mir, das die Grafik wie Resistance: Fall of Man ein echter Hammer sein muss, denn die Konsole ratterte wie wild. Als endlich beide Protagonisten zum Qualifikationsmatch der Nothern Irland Trophy die Halle betraten, musste ich mich doch noch mal versichern, dass mein Chef mir nicht die PlayStation 2-Variante schickte. Ein Blick auf die Verpackung gab mir Aufschluss, dass es sich um die PlayStation 3-Version handelte. Sofort stellte sich bei mir die Frage, warum ich acht Prozessorkerne und eine Grafikkarte mit 550 MHz / 256 GDDR3-Speicher brauche, wenn es eine veraltete PlayStation 2 mit gerade 294,912 MHz auch kann.

Entsetzt von der schier großen Hässlichkeit der Charaktere und des Publikums dachte ich, dass das Spiel neben seiner genialen Spielbarkeit noch ein nettes Gadget besitzt. Es wäre nett gewesen den Queue mit den Bewegungssensoren des Sixaxis zu bewegen, um mich mit der so lieblosen Umsetzung zu versöhnen. So sehr ich allerdings den Controller beim Schlagen des Stabs auch bewegte, nichts passierte. Enttäuschung machte sich breit und so spielte ich eine Partie gegen die aus dem Vorgänger bekannte gute Computer-KI.

Genau wie auf der PlayStation 2 spielt SEGAs World Snooker Championship 2007 seine ganze Stärken auf dem Tisch aus. Und selbst Rookies die trotz dumpfen Tutorials das Regelwerk verstanden haben, werden dank Cue Ball Target-Area und Amining-Option die Meister des Sportes. Seit ihr bei eurem nächsten Spielzug nicht sicher welche Kugel ihr am besten Anspielen solltet, könnt ihr wiederholt die Coach-Funktion hinzuschalten, die euch die günstigste Alternative zeigt.

Richtige A-ha-Momente kommen bei Fanboys des Gentlemansportes auf, wenn man gegen Größen wie Ronnie O’Sullivan oder Steve Davis antreten darf, die durch Widererkennungswert glänzen. Abseits des Tourgeschehens könnt ihr im Tourkalender die nächsten Matches begutachten und der Trophenraum ist für die Siegertypen unter uns. Wie vorhin schon erwähnt ist die Grafik für PlayStation 3-Verhältnisse ein Tritt in die Eier, da die Texturen arm an Details und die Animationen von vorgestern sind. So ist die Größte Verbesserung im Vergleich zur PlayStation 2-Version, dass die Ruckler beim Schlagabtausch entfernt wurden. Das Gerausche im Hintergrund, was vermutlich die jubelnde Menge darstellen soll, trübt mit schlechten Tonbandaufnahmen. Die gute englische Sprachausgabe nervt leider schon nach kurzer Spielzeit, weil die Jungs nicht warten können, bis ihr einen Stoß vollzogen habt.