Super Mario Galaxy im Test

Gestern Delfino, heute das ganze Universum!
Richtig harmonisch sollte das Sternenstaubfest beginnen, das die Toads seit dem Fund der Riesensternschnuppe alle 100 Jahre einmal feiern. Auch Mario war nach seiner Arbeit auf der Urlaubsinsel Delfino (Super Mario Sunshine) in heller Vorfreude auf dieses so wichtige Ereignis. Seine Stimmung steigerte sich zudem ungemein, als er einen Brief von Prinzessin Peach bekam, die ihn darum bat am Abend des Festes bei ihr im Schloss zu erscheinen. Ihr alle wisst sicher durch Abenteuer in der Vergangenheit, dass es zwischen Mario und Peach eine feste Bindung gibt, die aber bis dato leider nie wirklich zu einer Hochzeit gereicht hat.

Schade eigentlich, weil beide ein schönes Paar abgeben würden. Doch was hat es jetzt mit der Einladung die Mario empfangen hat auf sich, gerade weil dort auch von einem Geschenk die Rede ist? Hat die Prinzessin doch ihr Herz in beide Hände gepackt und möchte dem Klempner einen Antrag machen? Leider werden wir dieses Geheimnis nicht so schnell erfahren, denn Oberekelpaket Bowser hat sich traditionsbewusst die Prinzessin mitsamt ihrem ganzen Schloss unter den Nagel gerissen und bedroht nebenbei nicht nur das Pilz-Königreich, sondern die ganze Galaxis. Somit spricht es eigentlich für sich selbst, dass der fröhliche Klempner wieder in Aktion tritt!

Ja wie denn jetzt? Sind wir oben oder unten?

Ein Klempner im Weltraum!
Nachdem Mario bei seiner vergeblichen Rettungsaktion in eine andere Galaxie katapultiert wurde, kommt er recht schnell mit den ersten Bewohnern des Weltraums in Kontakt. Die sternförmigen Lumas etwa, welche als Sternenkinder im Weltraum leben! So eine kleine Kreatur bringt Mario auch geradewegs zu einer mysteriösen Sternenwarte, die sich auf einem Kometen befindet. Dort lernt er die Schirmherrin Rosalina kennen, die sich genau wie alle anderen Sternenwesen große Sorgen um die Machtgelüste Bowsers macht. Auch sie war Zeuge der spektakulären Entführung der Prinzessin und weiß vielleicht, wo sie sich gerade aufhält.

Hierzu braucht die Sternwarte aber große Sterne zur Energiegewinnung, denn nur mit einer großen Anzahl von ihnen kann der Komet mit der Sternwarte bis ins Zentrum des Universums vordringen, wo sich angeblich die Prinzessin und auch Bowser befinden. Vor jeder Mission ist die Sternwarte somit euer Ausgangspunkt, um neue Galaxien entweder freizulegen oder zu betreten. Ein kurzer Blick über das schwirrende Ding voller Technik verrät außerdem, dass der Komet mehr zu bieten hat als nur Touristenakttraktionen für Weltraumfreaks zu sein! Vereinzelt sind nämlich Kuppeln anzutreffen, die Sternenkarten beherbergen. Erst mit ihnen ist das Reisen zwischen den Galaxien möglich.

Jetzt bloß schnell Weg, bevor es knallt!

Super Mario goes real 3D!
Um aber zu neuen Galaxien zu reisen sind Powersterne notwendig, die serientypisch nach Abschluss jeder Mission auf euer Konto kommen. Mit Hilfe von Transportmitteln wie dem Sternenring werdet ihr auf Planeten, Kometen oder andere Trabanten katapultiert. Von dort aus wird wie bei den Vorgängern durch eine kunterbunte Welt gestapft - wobei total verrückte Ideen kommen zum Tragen. Dazu aber später mehr. Richten wir doch erstmal den Fokus auf die Wii-Steuerung, die mit Wiimote & Nunchuck gespielt wird. Der Controlstick ist wie bei Twilight Princess die Steuerungseinheit des Protagonisten. Mit dem A-Knopf springt Mario in die Höhe um entweder andere Plattformen zu erreichen oder Gegnern das Lichtlein auszublasen. Gehört ihr zu den aufdringlicheren Spielern, solltet ihr die weiße Fernbedienung schnell schütteln, was dann eine Drehattacke mit sich bringt. Diese schlägt Gegner bewusstlos oder dient bei Sternenringen als Beschleuniger. Der Z-Knopf lässt Mario in die Hocke weichen oder dient als Auslöser der Stampfattacke, sobald der Held sich in der Luft befindet.

Um die Kamera stufenweise zu drehen, drückt ihr mit dem digitalen Steuerkreuz in die gewünschte Richtung und der C-Knopf zentriert eure Ansicht wieder. Doch lasst euch eines schon sagen: Bis auf die doch manchmal zu nahe Sicht auf Mario ist die Kamera wirklich perfekt gelöst! Als absolut geniale Lösung hat sich Nintendo etwas für den Pointer der Wii-Remote einfallen lassen. Mit dem Cursor auf dem Bildschirm könnt ihr glitzernden Sternenstaub einsammeln, der bei einer Anzahl von 50 Stück auf eurem Konto gleich ein Bonusleben ausspuckt. Nicht genug damit, sind die bunten Kristalle auch gleich als Waffe einsetzbar, indem ihr mit dem B-Knopf bereits gesammelte Sternenstaubkristalle auf die Gegner feuert.

Nintendo und ihre skurrilen Ideen! Neuestes Beispiel ist Biene Mario!^_^

Super Mario Galaxy macht im Vergleich zu seinen zwei anderen 3D-Ablegern einiges anders. Das fängt zunächst damit an, dass viele Welten wirklich rund sind. Und durch die unterschiedlichen Gravitationsgesetze arbeitet ihr öfters über Kopf, als ihr das zu glauben vermögt. Die anfangs noch kleinen Galaxien (meist dicht zueinanderstehend) könnt ihr mit einem beherzten Sprung überqueren. Richtige Abgründe sind quasi kaum vorhanden, was natürlich viel Raum lässt für gekonnte Sprungübungen. Doch seit gewarnt vor den schwarzen Löchern, die meist als unscheinbare Gebilde im Hintergrund agieren. Sollte ein Sprung mal ins Leere gehen, saugen die schwarzen Löcher euch sofort auf, was ein kostbares Leben kostet.



Zum anderen ist Marios neuestes Abenteuer so abwechslungsreich das es diesbezüglich locker Super Mario 64 und Super Mario Sunshine in den Schatten stellt. Mit dem Nintendo Helden werden Blumen erklommen, Rochen oder Sternenbälle geritten, Seifenblasen gesteuert, durchs Weltall geflogen, geschwommen und noch vieles mehr, was aus Platzgründen einfach nicht in diesen Testartikel passt. Hinzu kommen eine Reihe neuer Items aus der verrückten Welt von Nintendo. Die altehrwürdige Feuerblume oder die Kraftpilze muß man wohl niemanden mehr vorstellen. Der Bienenpilz verwandelt Mario in einen dicken Brummer, der dann die Fähigkeit besitzt für kurze Zeit durch die Luft zu schweben. Sind Bienenwaben an Wänden, kann Mario im Bienenoutfit die Wände entlang hangeln. Doch Vorsicht mit Wasser! Sobald ihr dieses berührt, verwandelt sich Mario augenblicklich zurück.
 

Der sieht irgendwie hungrig aus

Der Superstern, allgegenwärtig in jedem Ableger der Serie, ist auch bei Super Mario Galaxy wieder vorhanden und protzt mit einer superben Geschwindigkeit bzw. zeitweisen Unbesiegbarkeit. Die Fähigkeiten von Geist-Mario sind selbst im Vergleich zu den anderen Neuigkeiten noch total genial: Als kleines Bettuch mit Schnauzbart und roter Mütze huscht der Klempner so durch spezielle Wände oder Gitterstäbe. Doch zuvor solltet ihr euch unsichtbar machen, indem ihr die Wii-Fernbedienung schüttelt! Die Eisblume hingegen verwandelt (wie es der Name schon sagt) Mario in eine gefrorene Kopie seiner selbst, was ihm die Überquerung von Wasser ermöglicht.

Wie ihr schon seht ist die Anzahl an neuen Fähigkeiten wirklich erweitert worden, was den Spieler vor die Aufgabe stellt die richtigen Fähigkeiten zur richtigen Zeit einzusetzen. Das Missionsdesign aller Levelabschnitte kann außerdem als schlichtweg genial angesehen werden. Jede Idee, sei sie noch zu verrückt, wurde auf die DVD gepackt. So spielt sich jeder Abschnitt wie ein komplett anderes Spiel, wobei komplizierte Beschreibungen kaum notwendig sind. Durch das einfache Ausprobieren kommt ihr als Spieler schnell dahinter wie Mario zum Levelende zu befördern ist, ohne als Futter für die Gumpas zu enden.
 

Flieg Mario, flieg!

Mit großer Regelmäßigkeit werdet ihr auf Zwischen- bzw. Endgegner stoßen, die wirklich die Fülle der ganzen Glotze einnehmen. So sehr die Gesellen schreien, toben und schlagen - auf eine bestimmte Weise sind sie allesamt äußerst verletzlich, allerdings gilt es diese erst mal herauszufinden. Bei dem ersten Aufeinandertreffen mit Bowser in einer Galaxie möchte der alte Erzfeind Klempner Mario selbst zur Strecke bringen. Dazu schwingt er sich in die Lüfte und versucht euch mit einer Stampfattacke platt zu machen. Wenn ihr zufällig auf bestimmten Feldern steht, wo Bowser dann mit seinem Hintern einschlägt, fängt sein Schwanz zu glühen an. Vom Schmerz getrieben rennt das alte Ekelpaket wie wild über den Erdball und ihr müsst ihm mittels Drehattacke einfach nur bewusstlos schlagen.

Andere Endgegner wie ein Riesenkäfer will von Bienen-Mario im Flugmodus erklommen werden, um auf dessen Rücken eine Stampfattacke auszuführen. Doch durch die schnellen Bewegungen des Insekts sind mehrere Anläufe keine Seltenheit. Habt ihr den jeweiligen Obermotz dann nach meist drei Treffern in seine Schranken verwiesen, bekommt ihr entweder einen Stern (Zwischengegner) oder einen großen Stern (Endboss) der sofort zur Sternwarte gebracht werden darf. Durch die Kraft des großen Sterns werden sodann neue Bereiche auf den Kometen mit Strom versorgt, die neue Levels und viele Verstecke freischalten.
 

Blub!Blub!Blub!

Mario trifft auf nächste Generation!
Verspotten manche hier ungenannte Designer die Nintendo Wii Hardware als "Low End System" unter den aktuellen Spielekonsolen, so lässt sich diesen Personen mit Super Mario Galaxy wahrlich der Mund stopfen! Bis jetzt sah kein Nintendo Wii Spiel auch nur ansatzweise so genial aus wie Marios neuestes Abenteuer. Die bunten Fantasywelten bestechen allesamt durch liebesvolles Design, knackscharfen Texturen und einer Weitsicht, die sonst ihresgleichen auf der weißen Konsole sucht. Egal wie schnell das Geschehen sich um die eigene Achse dreht, wieviele Gegner in ihren butterweichen Animationen euch am Hintern kleben - Super Mario Galaxy bleibt jederzeit superflüssig.

Die bekannten Mariolieder, die wir alle seit Super Mario Bros. lieben und Kennen haben auch alle hier wieder ihren großen Auftritt gemeinsam mit neuen Arrangements, die ebenso wie die alten Songs echte Ohrwurmqualität haben. Schade eigentlich, dass nur keine richtige Sprachausgabe vorhanden ist.