Geschichte:
Auch in der nächsten Generation im Kampf gegen Xbox und PlayStation 2 zog man im Endeffekt den kürzeren. Für Nintendo-Verhältnisse »lediglich« 21,6Mio. verkaufte Geräte (4,02 Millionen in Japan / 4,76 Millionen in Europa und Rest der Welt / 12,8 Millionen in den USA) sprachen eine eindeutige Sprache. Immerhin behielt man im Handheld-Bereich mit 80 Millionen verkauften GBA weiterhin die Führungsposition inne.
Dabei versuchte Nintendo mit dem GameCube schon einen anderen Weg zu beschreiten als die Konkurrenz aus dem Hause Sony und Microsoft. Kein Geschnörkel, keine überteuerten Bausteine, Videospiele pur eben. Zuerst unter dem Arbeitstitel Dolphin entwickelt (weshalb auch die Model-Nummer mit »DOL«- beginnt), präsentierte Big N den Cube mit seinem außergewöhnlichen Design der Weltöffentlichkeit am 22. August 2000 auf der Spaceworld Trade Show. Die erste Nintendo-Konsole, die nicht mehr auf Module als Speichermedium setzte, konnte vor allem aufgrund ihres unschlagbar günstigen Preises der Konkurrenz das Fürchten lehren. Im Gegensatz zu anfänglich 300 Euro für eine PlayStation 2 und 480 Euro für eine Xbox, bot das Unternehmen den Würfel für erschwingliche 200 Euro an.
Im Verlauf der Lebensspanne des GameCube gab es zahlreiche Bundle-Angebote, Special-Editions und Preissenkungen, um im Kampf der großen Drei den Anschluss zu halten.
Mitte 2002 war man noch so positiv gestimmt, dass man eine Prognose von 50Mio. verkauften Einheiten bis 2006 wagte, durchbrach man doch bereits nach 8 Wochen die Millionengrenze. Auch der Release von Super Mario Sunshine Ende 2002 beeinflusste die Absatzzahlen der Hardware erfreulich. Im November 2002 erschien der GameBoy Player, mit dem man die alten und neueren Handheld-Klassiker auf dem großen Bildschirm spielen konnte (GB, GB Color, GBA).
Ende 2003 holte Nintendo zum großen Schlag aus, um die komplizierte Lage zu verbessern. So kamen mit Final Fantasy Crystal Chronicles und Tales of Symphonia zwei absolute Bestseller ins Programm und man senkte den Preis auf 99 Euro. Jetzt konnte man innerhalb kürzester Zeit die Absätze verzehnfachen und dadurch ebenso den Marktanteil verfünffachen. Im Februar 2004 kündigte die Firma den Nachfolger für 2006 an und es begann ruhig um den GameCube zu werden, weder großartig positive noch negative Ereignisse kamen aufs Tablot. Zum ersten Mal musste Nintendo den ungeliebten letzten Platz im Konsolenkampf einnehmen, auch wenn man bei allem Suboptimalen nach wie vor sehen muss, dass knapp 22 Millionen verkaufte Konsolen nicht wirklich schlecht sind. Am Ende seiner Zeit können die Gamer zudem auf ungefähr 650 Spiele zurückgreifen, zu den Highlights später mehr.