Pro Beach Soccer im Test

Xbox
„Coole Spieler, Strandmiezen, akrobatische Bewegungen und DJs, die heiße Tracks spielen: Das alles macht Pro Beach Soccer zu einem Nonstop-Highlight für alle Sinne“ – So wirbt Publisher Wanadoo für sein neustes Strandfußballspiel für Xbox. Leider ist der Titel eine Nonstop-Katastrophe, als ein Nonstop-Highlight. Warum das so ist, und warum die Idee so derbe in den Sand gesetzt wurde, erfahrt ihr auf den nächsten Seiten.


"Diese Jungs wollen den Pokal"


Die Idee klingt gut: Man nehme fünfköpfige Teams, und lasse sie an den Stränden der heißesten Urlaubsorte zu Fußball-Turnieren antreten. Das mit den fünf Leuten ist den Entwicklern auch noch ganz gut gelungen, der Rest eher weniger. Pro Beach Soccer bietet dem Spieler einen Freundschaftsspiel-, einen Arcade-, einen Pro Beach Soccer Tour-, und einen Trainingsmodus. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, sich ein eigenes Turnier zusammenzustellen, was sich im Endeffekt aber kaum von den restlichen Modi unterscheidet. Hier sucht man also hoffnungslos nach irgendwelchen Innovationen.



"Die Arenen sehen auch nur aus der Entfernung gut aus..."


Aber hinter einem enttäuschenden Menü können sich oftmals wirklich gute Spielkonzepte Verstecken. Das dachten wir uns, und stürzten uns ins erste Spiel. Der erste Schock schlug ein, wie eine Bombe. Von Spielbarkeit kann hier nicht mal die Rede sein. Wir mussten den Controller gerade zu misshandeln, um auch nur einigermaßen gute Ergebnisse auf dem Platz zu erzielen. Die Steuerung ist entsetzlich schwammig und ungenau. Damit konnten wir uns auch noch gerade so zufrieden geben. Danach stellten wir fest, dass die KI von Pro Beach Soccer eigentlich nicht vorhanden ist. Ein Parkautomat hat mehr Intelligenz. Die gegnerischen Spieler nehmen einem nur dann den Ball ab, wenn man schnurgerade auf sie zuläuft oder ihnen den Ball zupasst. Und das unabhängig vom Schwierigkeitsgrad. Aber man sollte vermuten, dass die schlechte KI das Spiel überraschend einfach machen würde. Keineswegs! Die miserable Steuerung, mit der man sich als menschlicher Spieler herumschlagen muss, gleicht dieses Defizit locker wieder aus. Einzig die Torhüter leisten, zumindest in den meisten Fällen, einen guten Dienst und halten auch schwierige Bälle.



"Wenigstens hat man sich die Mühe gemacht das Publikum ordentlich zu animieren..."


Faszinierend fanden wir, dass wir für jede "spektakuläre" Aktion Bonuspunkte bekamen, was dem Spiel einen sehr arcade-lastigen Touch verleiht. Jedes Team besitzt eine Art von Powerbalken, der sich durch das Sammeln besagter Punkte erhöht. Ist er voll, bekommt die entsprechende Mannschaft um jeden der Spieler einen blauen Schimmer. Das sieht zwar toll aus, einen Unterschied zu vorher lies sich allerdings nicht feststellen. Den Sinn und Zweck dieses Effekts möge uns dann bitte mal einer erklären!



"Fragt uns nicht warum der blaue Ball einen orangen Schweif hinterlässt..."


Sollte es einem dann tatsächlich gelingen, ein paar Freunde für das Spiel zu begeistern, so hat man die Möglichkeit zu viert an einer Konsole anzutreten oder mehrere Konsolen miteinander zu vernetzen und dann gegeneinander anzutreten. Leider gibt weder die Anleitung des Spiels, noch der Aufdruck auf der DVD-Hülle Aufschluss darüber, wie viel Spieler sich insgesamt an allen Konsolen zusammen versammeln können. Auf der Verpackung steht nämlich einfach „System Link 1-X“. Sehr aussagekräftig, wie wir finden (Scherz!). Ein normales Spiel zu viert, oder mit weniger Spielern, gestaltet sich vom Prinzip her, wie bei jedem anderen Sportspiel auch.



"Besonders die Eckbälle arten meist in hoffnungsloses Button-Smashing aus..."


Grafik:
Die Grafik schlägt dem Fass allerdings den Boden aus. Das Ganze erinnert etwas ans Nintendo 64. Selbst für die bereits in die Jahre gekommene Dreamcast, wäre diese Grafik-Engine eine absolute Beleidigung. Außer einigen Lens Flare Effekten lässt sich nichts entdecken, was auf eine Next-Gen-Konsole hinweisen würde. Die vom Publisher auf der Hülle angepriesenen „akrobatischen Bewegungen“ suchten wir vergeblich. Die virtuellen Spieler laufen durch den Sand, als hätte sie Stock verschluckt. Und die Animationen des Torwarts gestalten sich auch nicht besser. Selbst wenn der Ball nur in Richtung Tor „dümpelt“, unternimmt der Mann im Kasten einen völlig unangebrachten und absolut realitätsfremden Hechtsprung um noch „im letzten Moment“ den Ball zu erhaschen. Was man der Engine allerdings lassen muss, ist, dass sie nicht ruckelt. Es würde auch eines programmiertechnischen Wunderwerks bedürfen, um die Xbox mit dieser altbackenen Grafik zum Stottern zu bringen.



"Mit dem Aussehen der Spieler hätte man sich mehr Mühe geben können..."


Sound:
Tja, der Sound… Dass das Spiel Dolby Digital Unterstützt wollen wir ihm nicht unbedingt als Bonuspunkt anrechnen, weil dies mittlerweile zum Standart bei einem Xbox Game gehört. Traurig ist nur, dass das auch das Einzige ist, was in Punkto Sound wenigstens im Ansatz zu überzeugen weiß. Mit einer Mischung aus Rock und HipHop versucht das Game etwas Pepp ins sonst absolut langweilige Spielgeschehen zu bringen. Hätte man nur die Anzahl der Tracks etwas erhöht oder wenigstens die Option angeboten, sich seine eigenen Tracks ins Spiel einzubauen. Aber nichts dergleichen. Originell fanden wir es nur als wir plötzlich hinter uns jemanden „Hotdogs“ schreien hörten.



"...obwohl er hier doch echt cool aussieht, oder?"


Steuerung:
Die Steuerung ist, wie oben bereits angesprochen, die pure Katastrophe. Man bekommt absolut kein Gefühl für das Spiel, was das Zocken nicht unbedingt einfacher macht. Will man Spieler auswählen, der am nächsten zum Ball steht, gestaltet sich dies auch als Tortur. So muss man die linke Schultertaste ziehen um den Spielerwechsel vorzunehmen. Da die Tastenabfrage aber ebenso schwammig, wie Steuerung des Spiels ist, muss man gleich mehrmals an dem Trigger ziehen, um an den Ball ranzukommen. Einfach nur entsetzlich!



"Leider empfindet man das Spielgeschehen als einen einzigen Slow-Mo-Effekt..."

Alexander meint:

Alexander

Solltet ihr jemals jemandem im Geschäft begegnen, der dieses Spiel in der Hand hat, dann entreißt ihm die DVD-Hülle und drückt ihm ein gutes Spiel in die Hand! Pro Beach Soccer eignet sich höchstens als Staubfänger im Regal. Nicht zu letzt, wegen der mangelnden Langzeitmotivation. Hätten wir das Spiel nicht testen müssen, wäre es nach einer halben Stunde schon wieder aus unserer Xbox verschwunden. Die Grafik ist unterste Schublade, der Sound kann nur als schlechter Scherz gedacht sein, und die erschreckend schlechte Steuerung bedarf keines weiteren Kommentars. Wartet lieber auf gute Fußballspiele, wie EA’s FIFA-Serie oder Pro Evolution Soccer, bei dem wir ja immer noch hoffen, dass der neuste Teil auch für die Xbox erscheinen wird. Pro Beach Soccer ist einfach nur schlecht und selbst absolute Beach Soccer Fans sollten den Titel auf jeden Fall kurz anspielen, bevor sie zuschlagen. So oder so ist dieses Spiel die empfohlenen 60€ absolut nicht wert.

Positiv

  • Hält den Staub von guten Spielen fern ,,,)
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Pro Beach Soccer Daten
Genre Funsport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit bereits erhältlich
Vermarkter Wanadoo
Wertung 5
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