Ikaruga im Test

Xbox Live ArcadeXboxXbox 360
Mit Ikaruga ist dieser Tage ein ganz besonderer Titel in der Xbox Live Arcade veröffentlicht worden. Ein Spiel, welches schon kurz nach dem Japan Release für Dreamcast Kultstatus erreichte und noch heute für abartige Summen bei eBay versteigert wird. Auf dem Gamecube schaffte es der Treasure-Titel schließlich nach Europa. Nun können Shoot'em Up Jünger den inoffiziellen Radiant Silvergun Nachfolger auch auf der Xbox 360 spielen.
Bedrohte Menschheit, ein einsamer Raumjäger – in Sachen Story hat Ikaruga nicht wirklich viel zu bieten. Macht aber nichts, denn das interessiert an dieser Stelle nun wirklich keinen. Wichtig ist nicht worauf wir schießen, sondern schlichtweg DASS wir schießen. Und das werdet ihr in den insgesamt fünf Kapiteln von Ikaruga wahrlich ausreichend. Nach einigen Stunden reisst euch der Daumen ein - potenzielle Käufer legen sich also am besten auch gleich eine Packung passende Pflaster zu. Doch zurück zum Spiel. Ok - das Gameplay ist wirklich simpel. Aber vielleicht macht gerade das in Zeiten von hochkomplexen Strategiespielen den besonderen Reiz aus. Dem feindlichen Beschuss auszuweichen und dabei selbst zu feuern - mehr habt ihr nicht zu tun. Wer nun aber glaubt, dass sich dies einfach gestaltet, der hat Ikaruga vermutlich noch nie gespielt. Denn der Schwierigkeitsgrad fordert selbst erfahrene Raumjägerpiloten nicht zu wenig...

Wer möchte, kann im Übrigen auch zu zweit simultan gegen die feindlichen Flotten losfliegen. Während bislang nur lokale Co-op Partien möglich waren, eröffnet Xbox Live für Ikaruga ganz neue Möglichkeiten. Nun könnt ihr nämlich übers Netz online mit einem Kollegen ans Werk gehen!

Eine Besonderheit, um sich von bestehenden Shootern ein wenig abzusetzen, hat Treasure's Ikaruga auch noch - nämlich die verschiedenen Phasen. Per Knopfdruck wechselt ihr zwischen Schwarz und Weiß. Damit ändern sich sowohl Farbe eures Schiffes, als auch die Farbe eurer Schüsse. Eure Gegner lassen sich nun auch jeweils in eine der beiden Phasen einteilen, was für euch nicht ganz unwichtig ist. Denn während ihr selbst in der schwarzen Phase seid, fügen euch Treffer von schwarzen Feindschüssen keinen Schaden zu. Andersherum, also weiße Phase und weiße Feindschüsse, ist es natürlich genauso.

Dieses System erlaubt nicht nur Innovation im Gameplay, sondern auch ein Effektfeuerwerk auf dem Screen, dass jeden Pyrotechniker vor Neid erblassen lässt. Da sind riesige Endgegner und ein Screen voller schwarzer und weißer Schüsse, hinzu kommen noch eure eigenen Waffen. Dass Ikaruga optisch ordentlich was her macht, wissen wir nicht erst seit gestern. Auf der Xbox 360 wird das Spielfeld natürlich wieder von Balken bzw. Wallpapern eingezwängt, was sich aber in den Einstellungen ein bisschen abschwächen lässt. Den Fernseher einfach einmal um 90° Grad zu drehen, so wie in den guten alten Dreamcast Zeiten, dürfte sich im HD LCD Zeitalter nicht mehr ganz so einfach gestalten ,,,) Auch beim Soundtrack ist Ikaruga einfach nur bombastisch, die Melodien brennen sich in eure Köpfe und schon bald macht ihr euch auf die Suche nach der Soundtrack CD zum Spiel und verfrachtet die Songs auf euren iPod. Auch nach dem fünfzigsten Mal kriegt gehen die Melodien einem nicht auf die Nerven... und das sagt eigentlich alles.

Einziger handfester Kritikpunkt an Ikaruga ist eigentlich nur eure Waffenauswahl. Von einem Arsenal kann nämlich nicht die Rede sein - ihr besitzt neben einem popeligen Raketenwerfer noch den Standardschuss und mit dem wird alles niedergemacht. Power-Ups, Extrawaffen, usw. - wie wir sie aus anderen Genrevertretern kennen - gibt es hier schlichtweg nicht. Dabei macht doch gerade das langsame Aufbauen des Schiffs bei einem Shoot´em Up immer einen großen Teil des Spielspaßes aus. Hier hätte man also ruhig etwas spendabler sein können.




Ikaruga ist auch heute noch ein absolutes Highlight und ich bin begeistert, dass dieser Titel nun der Xbox 360 Community vorgesetzt wird, von der garantiert die große Mehrheit nie was von Ikaruga gehört hat. Dank coolen neuen Features wie Online Co-op, HD Auflösung und der Möglichkeit, Replays zu speichern, ist auch der Preis von 800 MS Points nicht zu hoch. Wer seine Dreamcast ruhen lassen möchte oder den Klassiker noch nicht kennt, darf daher gerne zugreifen!

Positiv

  • Online Co-op
  • Replay Theater
  • Kultstatus!

Negativ

  • Stark eingeschränkte Waffenvielfalt
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Ikaruga Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09.04.2008
Vermarkter Treasure
Wertung 9
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