Pirates of the Carribean: Am Ende der Welt im Test

Xbox 360Xbox
Yo ho, yo ho, a pirate’s life for me! Captain Jack Sparrow meldet sich zurück und zeigt euch seit kurzem auf der Leinwand, wie die Fluch der Karibik-Story weitergeführt wird. Kaum zu glauben aber wahr: mit Pirates of the Carribean: Am Ende der Welt kommt das erste wirkliche Lizenzspiel zur Disney Filmreihe auf den Markt. 2003 wurde zwar Bethesdas Xbox-Titel in letzter Minute noch zum Fluch der Karibik-Spiel gemacht, doch Parallelen zum Film waren kaum auszumachen. Deshalb liegt nun also Am Ende der Welt in den Händlerregalen, welches euch in die Story des zweiten und dritten Filmes mit einbezieht. Wir haben die Bärte wachsen lassen, die Hüte aufgesetzt, eine Woche lang nur ‚Arrrrr’ gesagt und uns mit der Xbox 360-Fassung des Spiels befasst. Savy?
Wie schon bei Spider-Man 3 wird auch beim neuen Fluch der Karibik-Videospiel nicht nur die Story des namensgebenden Streifens nachgespielt. Während der ersten Hälfte des Spiels folgt ihr nämlich der Handlung aus Pirates of the Caribbean 2: Dead Man’s Chest, erst danach geht es mit den Geschehnissen aus dem aktuellen Kinofilm, At World’s End, weiter. Zunächst seid ihr also als Jack Sparrow unterwegs, der nur ungern zur komischen Sippe des Fliegenden Holländers gehören will und deshalb die Truhe mit dem Herz von Davy Jones finden muss. Während ihr auch in den weiteren Teilen des Spiels meist in die Rolle von Captain Sparrow schlüpft, kommt der Rest der Besetzung auch nicht zu kurz. Hin und wieder steuert ihr auch Elizabeth, Will und weitere Charaktere aus den Filmen. An einigen Stellen im Spiel habt ihr sogar die Wahl zwischen mehreren Charakteren. Das geschieht meist in größeren, offenen Schlachten. Die anderen Charaktere werden von der CPU gesteuert, doch über das digitale Steuerkreuz könnt ihr den von euch kontrollierten Protagonisten wechseln. In diesen Situationen ist es stets Pflicht, dass alle Anwesenden überleben, weshalb euch auch am Bildschirmrand immer angezeigt wird, wie es um die Gesundheit der alternativ spielbaren Figuren steht. In Sachen Steuerung unterscheiden sich die verschiedenen Charaktere übrigens nicht voneinander.



Das größte Problem der Videospieladaption von Am Ende der Welt ist die mangelnde Abwechslung im Gameplay. Ihr rennt, klettern und springt durch die Level, immer auf der Suche nach versteckten Items oder Personen mit denen ihr reden müsst, damit die Story sich entwickelt. Die Schauplätze sind dabei sehr linear aufgebaut und zusätzlich zeigt euch ein Kompass stets an, in welche Richtung ihr gehen müsst, um euer aktuelles Ziel zu erreichen. In jedem Level gibt es Items die ihr sammeln könnt. Findet ihr alle Gegenstände in einem Gebiet, erhaltet ihr neben ein paar Punkten für den Gamerscore auch weitere freispielbare Extras wie Concept Art und Storyboards, die ihr euch anschließend im Hauptmenü ansehen könnt.

Neben diesen Adventure-Elementen darf natürlich auch die Action nicht zu kurz kommen. Getreu nach den Filmen wird jene auch im Spiel hauptsächlich durch Schwertkämpfe vermittelt. Und wie schon im Erkundungsteil des Spiels vermisst man auch in den Kampfeinlagen Abwechslung. Auf dem A-Button des Xbox 360 Pads liegt euer einziger direkter Angriff mit dem Schwert, was darin resultiert, dass ihr in der Praxis einfach auf den bzw. die Gegner los lauft und wie blöde auf dem A-Button herumhämmert. Bei den normalen, richtig dummen Gegnern unterscheiden sich die Kämpfe in keinster Weise – ihr kriegt also unzählbar oft genau die gleichen Moves und Abläufe eines Kampfes zu sehen. Sollte sich einer der Gegner dann doch mal wehren wollen, erscheint unter ihm ein roter Kreis. Wenn ihr euch nun auf diesen Gegner konzentriert und den A-Button zur rechten Zeit drückt, fahrt ihr einen Konter und geht somit völlig unversehrt aus dem Kampf hervor. Während ihr mit eurem Schwert herumfuchtelt, füllt sich eine Leiste in der oberen linken Bildschirmecke. Ist diese gefüllt, könnt ihr durch die Kombination von linkem Trigger und einem der vier Hauptbuttons des Xbox 360-Pads eine Spezialattacke anwenden. Solche sind für ganz bestimmte Gegner nötig, die nicht durch die normalen A-Button Angriffe verletzt werden können. Neben dem A-Button könnt ihr auch noch den X- und Y-Knopf des 360-Pads benutzen, wodurch ihr einen Gegner schlagen respektive greifen könnt. Um ein wenig Spaß in das trockene Kampfsystem zu bringen, könnt ihr einen Gegner greifen und ihn anschließend über eine Balustrade o.ä. werfen. Das bringt auch eine Extraladung Punkte mit sich, doch diese Punkte dienen lediglich zum Vergleich via Xbox Live Ranglisten – Upgrades für die Charaktere werden vergeblich gesucht. In Kisten findet ihr weitere verwendbare Waffen wie Pistolen, Granaten und Messer, doch wirklich gebraucht werden diese viel zu selten.



Ein interessanter Aspekt des Spiels sind die Kämpfe gegen diverse Endgegner, die, wie in den Filmen, als „1 on 1 Schwertduelle“ ausgetragen werden. Eine kleine Zwischensequenz stimmt euch ein, bevor die Kamera in die Seitenansicht schwenkt und der Kampf beginnt. An beiden Seiten des Bildschirms werden drei kleine Kreise eingeblendet, einer oben, einer in der Mitte und einer unten. Greift euer Gegner an, leuchtet einer der Kreise auf und ihr müsst dementsprechend den linken Analogstick des Controllers nach oben, in die Mitte oder nach unten bewegen, um erfolgreich zu verteidigen. Schafft ihr es alle Hiebe einer Angriffswelle zu blocken, habt ihr die Möglichkeit einen Konter zu starten. Indem ihr euren Analogstick in die drei Richtungen drückt greift ihr die entsprechende Körperregion des Gegners an. Diese Duelle sind nie wirklich schwer, aber sie lassen euch zumindest für ein paar Minuten angespannt vor dem Bildschirm sitzen. Zusätzlich schaffen sie es, dank einer witzigen Endsequenz meist noch ein Lächeln auf eure Lippen zu zaubern.

Das Beste am Videospiel zum dritten Fluch der Karibik-Film ist ohne jeden Zweifel die Präsentation. Grafisch präsentiert sich das Spiel auf einer Ebene, die für Lizenzspiele höchst unerwartet ist. Die digitalen Charaktere sehen großartig aus und ähneln ihren realen Vorbildern – in diesem Detailgrad sieht man das sonst nur bei Sportspielen. Auch die Animationen lassen den Spieler fast schon in Jubel ausbrechen. Wenn die Charaktere sich in den in In Game-Grafik gehaltenen Zwischensequenzen unterhalten, bewegen sich Mund, Lippen und sämtliche anderen Gesichtsmuskel vollkommen realistisch – sehr beeindruckend! Höhepunkt in Sachen Animation ist natürlich Captain Jack Sparrow, der seinem Leinwand-Vorbild in Sachen Gestik und Mimik auf jeden Fall das Wasser reichen kann. Die Locations im Spiel, von Tortuga bis Singapur, sind alle sehr detailliert entworfen und versetzen einen direkt in die richtige Stimmung. Einziger Kritikpunkt in Sachen optischer Präsentation ist die Kamera, die nie wirklich intelligent mitspielt und somit am laufenden Band manuell nachjustiert werden muss.

Auch beim Sound kann das Spiel überzeugen. Der geladene Soundtrack aus den Filmen findet Gebrauch im Spiel und vermittelt somit wunderbar das Flair der Filme. Leider hat man Johnny Depp, Keira Knightley, Orlando Bloom und co. nicht für die Synchro des Spiels gewinnen können, so dass nicht die Originalstimmen der Charaktere aus den Boxen kommen... Die Ersatzleute machen zwar einen guten Job, aber wer die Filme nicht nur einmal gesehen hat wird es merken, wodurch ein Stück der Illusion verloren geht. Vielleicht hat man deshalb auch die Dialoge in Grenzen gehalten,,, hiervon hätte ich mir deutlich mehr gewünscht, um die Story ein bisschen mehr in Fahrt zu bringen.



Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt (Xbox 360)-Trailer
(click play to start)

Gregory meint:

Gregory

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt hätte ein richtig gutes Spiel werden können. Leider wurden die Präferenzen falsch verteilt. So ist das Spiel jetzt zwar optisch eine Augenweide, doch spielerisch ziemlicher Murks. Das Kampfsystem erinnert an längst vergangene Zeiten und bietet weder interessante Momente, noch Herausforderung. Lediglich die Duelle wissen zu gefallen, doch auch ihnen mangelt es an Tiefe. Große Fluch der Karibik-Fans werden zwar vor allem dank der großartigen Präsentation ihren Spaß mit dem Titel haben, doch nach wenigen Stunden ist bereits der Abspann zu sehen und der einzige Grund dafür, das Spiel nochmal ins Laufwerk zu legen, wäre das weitere Sammeln von Items für den Gamerscore – vorausgesetzt ihr habt euch im ersten Durchgang noch nicht darum gekümmert. Fans von Jack Sparrow und co. sollten daher das Spiel lieber nur ausleihen oder auf eine ordentliche Preissenkung warten. All diejenigen, die bis heute nichts mit der Fluch der Karibik-Reihe anfangen konnten, werden auch durch dieses Spiel nicht umgestimmt.

Positiv

  • Starke Präsentation
  • Bringt vorzüglich das Flair der Filme rüber

Negativ

  • Kampfsystem leidet unter mangelnder Abwechslung
  • Zu linear aufgebaut
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Forum
  • von MamoChan:

    Ich habe ein großes Problem mit meiner Wii-Version. Ich weiß nicht, ob ich mich einfach nur zu blöde anstelle, oder ob es sich um einen Bug handelt. Ich bin gerade in Tortuge, habe einige Untermissionen abgeschlossen und auch den Piratenlord besiegt. Nun mußte ich noch zurück zur Pearl und gut...

  • von Mistercinema:

    Das erste Review von uns ist da: Original von Ray Jack Sparrow erobert die Xbox 360! Kann uns das Spiel zu Pirates of the Caribbean: Am Ende Welt begeistern? Die Ps3-Fassung befindet sich nun ebenfalls im Hause und wird natürlich auch noch genauesten´s unter die Lupe...

  • von Dr. Robotnik:

    Habs durch!!! Die Endschlacht is ja mal wieder geil gemacht, mit dem schrägen Boot und den tollen Wettereffekten (Wasser...), schade das die Momente recht selten sind. Der End-Kampf gegen Jones auf dem Mast mit dem Riesensprudel im Hindergrund auch ein Highlight und auch schwerer als die...

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Pirates of the Carribean: Am Ende der Welt Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22.05.2007
Vermarkter BuenaVistaGames
Wertung 6.5
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