Beautiful Katamari im Test

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Mit Beautiful Katamari präsentiert uns Namco/Bandai den inzwischen vierten Teil aus der beliebten Reihe. Diesmal aber nicht wieder auf einer Sony-Konsole, wie bei den bisherigen, sondern auf der aktuellen von Microsoft. Was dafür spricht, dass sich die Redmonder stark darum bemüht haben einen Exklusivtitel zu bekommen. Kein Wunder, versprachen sie bisher doch exzellente Verkaufszahlen und damit einen weiteren Anreiz für potenzielle Kunden. Doch hat es der Titel gut in die neue Konsolen Generation geschafft?
Wieder einmal braucht der 'King of Kosmos' unsere Hilfe, ihm ist nämlich beim Minigolfspielen ein kleines Missgeschick passiert. So hat sich ein verhauener Ball verselbstständigt und ist in den Weltall entschwunden, aber nicht ohne vorher ein Loch im Kosmos entstehen zu lassen. Natürlich kein normales, das wäre dem King auch nicht würdig gewesen, sondern direkt mal ein schwarzes. Selbiges hat auch unverzüglich sein dunkles Werk aufgenommen und so alle umliegenden Sterne eingesaugt, die sich nicht rechtzeitig retten konnten. Zwar konnte er das Loch erst einmal notdürftig stopfen, aber ohne die Sterne findet er den Himmel doch ein wenig trostlos. So bittet er uns wieder einmal um Hilfe, wir sollen die Sterne neu erschaffen. Wie? Natürlich mit Katamaris.

Ihr merkt schon, die Story ist genauso abgedreht wie wir es von der Reihe kennen und lieben. Passt ja auch ausgezeichnet zum Gameplay, von dem man, ohne weiteres, selbiges behaupten kann. Für alle die noch nie ein Teil gespielt haben, eine kurze Erklärung dazu: Ein Katamari ist praktisch ein Knäul, welches sich aus allen möglichen und unmöglichen Dingen zusammensetzt. Selbige fangen von alltäglichen Dingen wie Lollis, Plätzchen und Katzen an, gehen über Bäume, Autos, Menschen und Schiffe bis hin zu Hochhäusern, Dinos und ganzen Planeten. Es gibt insgesamt 1.120 Gegenstände die man sich so einverleiben kann.

Hört sich krank an? Ist es auch. Aber natürlich ist es nicht so einfach getan mit dem sinnlosen darüber Rollen, das wäre auch zu einfach, denn wir ihr an meinen Beispielen sicherlich schon gemerkt habt, sind die Größenunterschiede derselben zum Teil beachtlich. Um dem Ganzen jetzt zu mindestens etwas Sinn und theoretischen Schwierigkeit zu geben, können wir nur Sachen einsammeln, die entweder kleiner oder nicht viel größer sind, als unser aktueller Katamari. Selbiger vergrößert sich natürlich ständig beim Aufsammeln und verändert auch sein Aussehen, so dass man jederzeit schön erkennen kann was so an ihm klebt. In bestimmten Größenabständen macht er dabei einen Sprung und wir haben so das Signal, dass er einen Level höher gestiegen ist. Dabei öffnen sich auch nach und nach neue Teilbereiche des Levels. Dieser Umstand setzt auch theoretisch ein gewisses überlegtes Vorgehen voraus, so sollte man sich eigentlich gewisse Bahnen zurechtlegen, in denen man die Level angeht um die geforderte Größe des Katamaris, innerhalb des Zeitlimits, zu erreichen. Praktisch ist es leider nicht nötig, es reicht einfach wild durch den Level zu rollen und den Gegenständen nicht auszuweichen. Selbige sind nämlich so vollgestopft mit ihnen, das man fast nicht anders kann als sie zu schaffen.

Wobei ich auch noch direkt anmerken möchte, das es insgesamt nur eine einzigen zusammenhängende Welt gibt, in dem die einzelnen Level spielen. Anfangs fällt einem das noch nicht so stark auf, wenn alles noch im kleinen in einzelnen Räumen spielt, hier liegt auch meiner Meinung nach die Stärke des Spieles. Aber so bald es nach draußen geht, stört einen dieser Umstand immer mehr. Vor allem da die kleinen Bereiche und Details so immer weiter in den Hintergrund rücken und nur noch die Größe zählt.

Dabei hat das Spiel schon die Voraussetzungen mehr zu bieten, es gibt nämlich bei jedem Level eine Vorgabe welche Dinge man bevorzugt einsammeln soll und das Spiel wertet selbiges am Schluss auch aus, aber es gibt absolut keine Konsequenzen wenn man es nicht tut, außer einer schlechten Punktzahl. Wobei es dabei auch noch ziemlich schwierig ist, diese Vorgaben nicht zu erfüllen, da sich die Gegenstände im Level auch noch dahin anpassen und verändern. Wenn man genau diese Aufgabenstellung mehr ausarbeiten würde, es schwieriger gestaltet die Vorgaben zu erfüllen, könnte man um einiges mehr Anspruch einbauen. Auch wäre dann dieses 'immer-größer'-System nicht mehr nötig als einzige Aufgabenstellung, sondern könnte im kleinen bleiben, hier gibt es auch viel mehr zu entdecken und erleben. Ist man nämlich erst einmal groß, bekommt man von den eingesammelten Dingen und den kleinen Geschichten die sie erzählen sowieso kaum noch etwas mit. Ich weiß wirklich nicht warum Namco/Bandai diese stärken nicht erkennt und ausbaut. Es gibt insgesamt nur einen einzigen Level bei dem man scheitern kann, sammelt man zuviel falsche Dinge ein und genau der macht auch am meisten Spaß, weil er Anspruch hat.

Weiter hat Namco/Bandai auch alle anderen Fehler der Vorgänger übernommen, angefangen bei der Steuerung, die insgesamt zwar gut durchdacht ist, aber sich leider auch öfter mal bockig gibt und nicht das macht, was man ihr eigentlich vorgibt. Auch bleibt man unnötig oft irgendwo hängen oder in Sackgassen stecken, was den Spielfluss einfach zu oft ins stocken geraten lässt und einen so nicht selten einfach nur noch nervt.

Auch auf eine deutsche Lokalisation hat man auch großzügig verzichtet, so gibt es zwar einen fünfseitigen deutschen Teil in der Anleitung, aber das Spiel ist weiterhin komplett in englisch. Macht zwar nicht so viel aus, es geht hier immerhin nicht um ein Adventure oder Rollenspiel, aber schade ist es trotzdem, bleiben die Anspielungen und Gags des Königs so für viele verborgen. Genauso verpasst man so auch die Aufgabenstellungen die er einem gibt, aber wie ich schon schrieb, kann man sie ohne Probleme sowieso ignorieren. Aber die größte Unverschämtheit ist sowieso die Spielzeit, innerhalb von ca. 2-3 Stunden hat man den Singleplayer komplett durch, was bei einem Verkaufspreis von 50€ eine absolute Frechheit ist. Zwar kann man danach versuchen sich in den einzelnen Level zu verbessern, auf Zeit zu spielen, oder noch fehlenden Gegenstände einzusammeln, aber da das Gameplay und der Level immer der gleiche ist, dürfte die Motivation bei den meisten dafür, doch eher gering ausfallen.

Natürlich gibt es auch einen Multiplayer-Modus, zum einen kann man, lokal, coop spielen, bei diesem übernimmt dann jeder der Spiele die Kontrolle über einen Analogstick, so das einiges an Koordination und Absprache benötigt wird um hier erfolgreich zu bestehen. Weiterhin gibt es natürlich auch einen Duell-Modus bei dem man zu viert gegeneinander antritt und derjenige gewinnt, der innerhalb des Zeitlimit den größten Katamari baut, das ganze umfasst aber leider nur fünf Karten und leidet unter den gleichen Problemen wie der Single-Player-Modus.

Insgesamt kann man also nur noch den Kopf schütteln und sich fragen was Namco da macht? Man hat wirklich das Gefühl immer das gleiche Spiel mit immer den gleichen Fehlern zu spielen. Es gibt absolut keinerlei Weiterentwicklung in keinem Bereich. Weiterhin ist die Spielzeit ein Witz, die Grafik ist Next-Gen unwürdig und weder die Steuerung noch die Kamera wurde verbessert. Namco scheint sich wirklich immer noch auf den Lorbeeren des ersten Teils auszuruhen und absolut keine Lust auf Weiterentwicklung des Titels zu haben, dabei hat er noch einiges an Potenzial zu bieten.

Carsten meint:

Carsten

Habt ihr noch nie einen Katamari-Teil gespielt, habt keine PS2, euch stört die kurze Spielzeit nicht und ihr steht auf abgedrehtes Gameplay, dann solltet ihr euch den Titel nicht entgehen lassen. Zwar hat er viele Fehler, aber das Gameplay ist einfach zeitlos und macht immer noch Spaß. Aber habt ihr mindestens schon einen Teil der Reihe hinter euch, braucht ihr diesen nicht wirklich. Im Prinzip ist es das gleiche Spiel, nur auf einer anderen Konsole, es wurde absolut nichts verbessert oder neu eingebunden - enttäuschend.

Positiv

  • Wunderbar abgedreht präsentiertes Gesamtpacket
  • Über 1.000 Gegenstände zum Einsammeln
  • Zeitloses und unverwüstliches Gameplay

Negativ

  • Nur in Englisch
  • Viel zu kurz
  • Keinerlei Neuerungen
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Beautiful Katamari Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27.02.2008
Vermarkter Atari
Wertung 6.5
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