Call of Duty: Black Ops im Test

PlayStation3Xbox 360

Seit einiger Zeit gilt auch für diese Serie quasi ein Gesetz: Kein Jahr ohne ein neues Call of Duty. 2010 sind die Entwickler von Teyarch erneut am Zug und bringen nach ihrem 2008er Titel World at War jetzt Black Ops. Was sich alles änderte oder ob sich überhaupt was in der Serie tat, erfahrt ihr im nachfolgenden Review.

Call_of_Duty_Black_Ops_11Wer sich mit Zahlenkombinationen auseinandersetzt, wird vermutlich in erster Linie an das Lottospiel denken, eventuell aber auch an die überaus beliebte TV Serie LOST, jedoch gewiss nicht an Call of Duty. Im neuesten und nun mehr siebten Teil der Serie mit dem Namen Black Ops dreht sich alles um eine solche Kombination aus scheinbar wahllos zusammengewürfelten Zahlen. Der Spieler steckt in der virtuellen Haut von Alex Mason, welcher - gefesselt an einen Stuhl - regelmäßig mit Stromstößen versorgt wird, um eben jene Information über die Bedeutung der Nummern zu offenbaren.

Seine Erinnerungen kommen nur nach und nach zum Vorschein und genau die sind es, die man spielt. Das komplette Spiel mit all seinen Missionen basiert also auf den Erzählungen von Alex Mason. Auch wenn man zwischen mehreren Charakteren hin und her springt, so wie es in bisher allen Teilen der Serie üblich war, hat man bei Black Ops durch die ständigen Erzählungen von Mason doch etwas mehr Bezug zu dem ganzen Plot.

Call_of_Duty_Black_Ops_13Den Spieler verschlägt es mitten in das Geschehen des kalten Krieges, in Bergwerke, auch Schneelevel sind wieder mit dabei und im Vietnamkrieg hinterlässt man ebenfalls seine Spuren. Wie in der Serie üblich, fliegen hier ebenfalls die Fetzen, alles ist klasse inszeniert und schaut einfach nur gut aus. Ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft - zum Großteil steht man immer unter Strom und darf in entsprechenden Cutscenes kurz verschnaufen.

Auch wenn die Grafikengine schon etwas älter ist, merkt man ihr das jedoch nicht wirklich an. Alles wirkt stimmig und man fühlt sich direkt in die Action hinein versetzt. Das alles bei flüssigen 60 Frames! Zwar gibt es stellenweise ein paar unfertig wirkende oder sich spät aufbauende Texturen, das ist aber das einzige Manko im Grafikbereich und bisher immer dasselbe Problem bei der Serie gewesen. Nur der PC trumpft hier mit durchgehend guter Optik auf - die entsprechende Hardware vorausgesetzt.

Die musikalische Auswahl erstreckt sich über die üblichen orchestralen Stücke bis hin zu Vietnam-typischen Klängen und wirkt dabei nie fehl am Platz. Leider schwächelt die deutsche Synchronisation ein wenig. Während man im englischen Original authentische Dialoge erleben darf, hat man bei der eingedeutschten Version oftmals das Gefühl, als wüssten die durchaus guten Sprecher überhaupt nicht, in welcher Umgebung und welcher Situation sich ihr gesprochener Charakter gerade befindet. Leider ist auch auf keinem der Systeme (PC, Xbox 360, PS3) eine andere Sprache als die deutsche anwählbar - selbst dann nicht, wenn man die Hardware auf Englisch umstellt.

Call_of_Duty_Black_Ops_25Soweit also nichts Neues? Doch! Mit Black Ops bekommen die Spieler das erste 3D-fähige Call of Duty geliefert, was nett ausschaut. Direkt dafür jedoch die benötigte Hardware anschaffen muss man sich jetzt auch nicht wirklich. Auf dem offiziellen Launchevent in Berlin konnten wir den Modus in einem Schneelevel testen. Eine kleine Anmerkung: Im selben Level an zwei verschiedenen Stellen verweigerten unsere KI Freunde irgendwann weiteres Vorgehen und man musste von vorn beginnen. Einmal auf dem Event und später beim Testen daheim ebenfalls nochmal. Der Rest vom mit Scriptevents voll gepackten Spiel verlief reibungslos - im Gegensatz zum Konkurrent Medal of Honor.

Eine weitere Neuerung ist der Zombiemodus, den viele bereits aus der UK/US Version von World at War kennen. Dieser schaffte es 2008 nicht in die deutsche Version, bei Black Ops ist der aber dabei. Sowohl allein, als auch im Splitscreen, via Netzwerk oder online können sich bis zu vier Spieler in den Überlebenskampf von herannahenden Zombies stürzen. Teamwork und überlegte Ausgaben des Geldes, welches man u.a. für das Töten der Untoten (hah!) erhält, sind hier von oberster Priorität, wenn man ein paar Angriffswellen überleben will. Dieser Modus ist wie schon bei World at War absolut süchtig machend und ein Garant dafür, dass das Game auch nach dem Durchspielen und längeren Multiplayer Sessions immer wiederholt im Laufwerk landet.

Call_of_Duty_Black_Ops_28Stichwort Multiplayer: Vom Generellen hat sich nicht viel geändert. Alle Standardmodi, die zu einem guten Shooter und vor allem zur CoD-Serie gehören, finden sich hier ebenfalls wieder ein. Der Teufel steckt allerdings im Detail und zwar gewaltig. So wurden die Killstreaks entschärft, man bekommt weiterhin für jeden Kill mit einem Killstreak Punkte, die Abschüsse zählen jedoch nicht mehr für die nächsthöheren Streaks. So sollte vermieden werden, dass wie in Modern Warfare 2 nach wenigen Minuten der Himmel voller Helikopter, Düsenjets, Drachen und Ufos ist... es sollte klar sein, was hier gemeint ist :-)

In der Lobby kann nun zwischen zwei Maps gevoted werden und auf dem PC gibt es endlich wieder dedizierte Server! Dadurch dürfen jetzt favorisierte Server abgespeichert und nach Belieben angesteuert werden. Wer noch ein wenig unsicher ist, kann jetzt erstmals auch gegen Bots antreten und somit ein paar Trockenübungen machen. Hier greift sogar das übliche Ranglistensystem, wenngleich die hier erspielten Erfolge natürlich online nicht mehr gelten. Zum Üben jedoch ideal!

Eine eigene Währung erhält nun ebenfalls Einzug in das Multiplayergeschehen. Neben dem üblichen Rangsystem kriegt man beim Spielen ebenfalls sog. CoD-Punkte. Durch diese kann man sich einige Dinge schon vorher kaufen, seine Waffen oder den eigenen Soldaten optisch aufhübschen und sein Badge individuell gestalten. Wer mehr will und Mut zum Risiko hat, der kann die erhaltenen Punkte in vier speziellen Modi auch setzen. In ‚Eine im Lauf‘ startet man mit einer Pistole mit nur einer Kugel. Trifft man den Gegner, erhält man eine weitere, verfehlt man, bleibt einem nur noch das Messer.

Call_of_Duty_Black_Ops_9‚Stock und Stein‘ versetzt den Spieler in die Steinzeit und lässt nur Messer, Armbrust und Tomahawk als Verteidigungswerkzeuge zu. ‚Waffenspiel‘ lehrt notgedrungen den Umgang mit jeder im Spiel vorkommenden Waffe, denn kaum erledigt man einen Gegner, wechselt man auf das nächste Schießeisen. In ‚Scharfschütze‘ wechseln die Waffen automatisch alle 45 Sekunden, schnelles Umdenken ist hier also wichtig. Die ersten drei in einem dieser Matches werden mit zusätzlichen Punkten belohnt, die restlichen Spieler gehen leer aus und verspielten ihren Einsatz. Auch hier gilt: Extreme Suchtgefahr!

Der Kino-Modus ist ebenfalls neu und äußerst hilfreich. Hier ist es möglich sich die vergangenen Matches nochmals in Ruhe anschauen zu können. Inklusive Vor- und Zurückspulen, Perspektivenwechsel, Flug über die komplette Map etc. pp. Einerseits super, um sich seine Fehler oder das Vorgehen der Gegner anschauen zu können. Andererseits prima, um von besonders gelungenen Aktionen selbst ein Video zu erstellen und es weltweit für alle Spieler, die das eigene Profil aufrufen, abrufbar zu machen.




Stefan meint:

Stefan

Bis dato habe ich im Grunde nur den Xbox 360 Multiplayer-Part von Call of Duty: Black Ops gespielt, aber ich möchte mit meinen Erfahrungen nicht unter dem Tisch halten. Es im Spiel einige neue positive aber leider auch erneut negative Punkte. So spielt sich der aktuelle CoD Teil nun wesentlich taktischer. Dies liegt zum Einen daran, dass man die Waffen nicht mehr beliebig kombinieren kann, wie noch beim Vorgänger. Zum Anderen, dass man Hilfen wie z.B. "Ninja" nicht mehr zwingend benötigt, da man die Gegner selbst nach dem ersten Patch nur schwer orten kann. Kurioserweise hört man dafür aber über Meilen das Nachladen. Hierdurch wiederum füllt man das Magazin nun nicht mehr wie in den vielen anderen Ego-Shootern nach jeder Aktion sofort wieder auf. Abgesehen davon macht Call of Duty: Black Ops aber wie jedes Jahr jede Menge Spaß und wird in den kommenden Monaten sicherlich permanent in den Top Ten der meist gespielten Onlinespiele sein.

Positiv

  • Erstes CoD mit vernünftiger Story
  • Wie immer spitze inszeniert
  • Zum Positiven verbesserter Multiplayer

Negativ

  • Deutsche Snychro nicht einwandtfrei
  • Gelegentlich unfertig wirkende Texturen
Userwertung
6.93333 3 Stimmen
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Forum
  • von ring-geist:

    Stimmt, man konnte Teile herunterladen.Hat aber immer genervt wenn jedesmal ein Update kam mit über 50GB oder mehr....und das ziemlich oft. Man kanns auch übertreiben,habs deswegen von der Platte geschmissen. Spiele super gerne Ego-Shooter aber auf COD habe ich einfach keine Lust mehr,nach 8 oder...

  • von konsolenfreaky:

    Ist es beim aktuellen MW Teil aber nicht so gewesen, dass man sich ja eben nicht die 200+GB runterladen musste, sondern entscheiden konnte? Vielleicht trügt meine Erinnerung, aber ich meine, dass die Solo Kampagne, die Spec-Ops Missionen und der allgemeine Multiplayer ingame separat runtergeladen...

  • von mzero2:

    @ring-geist Sehe ich genauso...

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Call of Duty: Black Ops Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 24
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2010-11-09
Vermarkter Activision
Wertung 8.9
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