Ganz getreu der Serie führt euch auch der neueste Serienspross wieder ins Antike China zur Zeit der drei Königreiche Wu, Shu und Wei. Wie gehabt sind die Herren uneinsichtig und halten sich selbst für den einzig wahren Herrscher über Gesamtchina, wodurch alles wieder mal auf riesige Keilereien und Massenschlachten zwischen den Armeen hinausläuft. An selbigen nehmt ihr dann wie gewohnt mit eurem vorher auserwählten Dynasty Warrior für das jeweilige Herrscherhaus teil, metzelt unzählige Gegnerwellen fort und steigert ganz nebenbei noch eure Fähigkeiten. Leider hat es KOEI auch beim neuen Serienteil verpennt, den vielgelobten und aus den Prequels übernommenen "Empire-Modus" in ein lustiges 2-Player Abenteuer zu betten. Abermals dürfen nur einsame Generäle die strategischen Geschicke in die Hand nehmen, im Multiplayer speist man Fans hingegen mit Mini-Games simpelster Machart ab.
Auch hier sind Effekte wieder die halbe Miete...(click to enlarge)
Was gibt es sonst noch neues im Land der Mitte? Nun, leider sind auch hier die Änderungen mal wieder sehr begrenzt, um nicht zu sagen gering ausgefallen. Die berühmt-berüchtigten Leibwächter aus den Vorgängern mussten nun bis auf einen Kameraden weichen, der seine Aufgabe dafür aber um einiges besser wahrnimmt als dies die Vorgänger noch taten. Endlich hat diese Lemming-Mentalität zumindest hier ein Ende, auch wenn die Gegner sich weiterhin gedankenlos von euch hinwegmetzeln lassen oder fünf Meter weiter völlig unbeteiligt zusehen, wie ihr einen kleinen Spähtrupp im Alleingang ausknockt.
Immerhin könnt ihr einen Spezialangriff bei gefülltem Musou-Balken nun gemeinsam mit eurem Bodyguard vollführen. Weniger ist also manchmal mehr, daß sollte sich bei den Leibwächtern bewahrheiten. Die nun deutlich seltener zu Slow-Downs neigende Framerate bedankt sich im übrigen ebenfalls für diesen klugen Zug...
Zudem wurde die Riege der Heldencharaktere um insgesamt sechs Neulinge aufgestockt, wovon jeder wie gehabt einen eigenen Handlungsstrang besitzt. Diese überschneiden sich aber selbstverständlich bei vielen Charakteren häufig. Außerdem wurden die Schlachtfelder noch mal um bis zu 30% vergrößert und bieten so deutlich mehr Raum für gigantische Schlachten.
Gegnerische Generäle haben ordentlich an Kampfkraft zugelegt...(click to enlarge)
Grafisch erinnert mich Dynasty Warriors 5 irgendwie an Nena. Die sah auch mal richtig gut aus, aber nun etliche Jahre später...na, ihr wisst schon. Wieder mal hat sich KOEI´s Team Omega mit minimalen kosmetischen Korrekturen begnügt, das bleibende Problem der bösen Slow-Downs aufgrund ausufernder Effekte und zuvielen Kämpfern hat man auch hier wieder gekonnt ignoriert.
Auch musikalisch blieb man strikt linientreu, im Gegensatz zum Gameplay zeigen sich Ermüdungserscheinungen hier aber nicht. Eine gute Sprachausgabe, fetzige Hintergrundmelodien und passende Effekte wie Schwerterklirren oder Schlachtengeschrei machen das Spiel in akustischer Hinsicht durchaus attraktiv.
So nett die Detailverbesserungen auch sein mögen, aber irgendwie erwecken sie den Eindruck als seien selbige in zwei Mittagspausen entstanden. Da ist es schon verdammt dreist selbige erneut als Vollpreis Spiel zu veröffentlichen. Selbst Dynasty Warrior Fans sollten KOEI hier die gelbe Karte zeigen und den Kauf verweigern - auf diese Weise zeigt man sich bei Dynasty Warriors 6 dann vielleicht wieder etwas offener gegenüber innovativen Verbesserungen.