Während der kurzen Einführung durch einen Mitschüler macht euch Canis Canem Edit (Dog eats Dog!) bereits mit der Essenz des Games vertraut: Dem Zusammenschlagen der halben Schülerschaft! Nach dem Anvisieren eures Opfers stehen euch rudimentäre Combos bestehend aus Tritten und Schlägen zur Wahl. Diese lassen sich durch "Specialmoves", wie einem beherzten Eiertritt, verfeinern, die ihr im Laufe des Spiels erlernt, oder ihr demütigt euer Gegenüber durch Beleidigungen und einer gezielten Speicheldusche. Besonders aggressive Naturen können auch auf Stinkbomben, Feuerwerk oder Baseballschläger zurückgreifen. Dabei sollte jedoch genau differenziert werden, mit welchem Mitglied der Rütli-Schule ihr euch grad anlegt... Die durchtrainierten Aufpasser fungieren als Campus-Polizei, wer in ihrem Blickfeld rumpöbelt wird blitzschnell zur Strecke gebracht. Einmal entdeckt solltet ihr schleunigst in einem Mülleimer Schutz suchen, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat. Nicht minder stämmige Schüler der höheren Klassen stellen euch hingegen vor die Wahl - Entweder ihr zahlt Bares oder findet euch im Abfall wieder. Im Gegenzug dürft ihr eurem Zorn jedoch bei niederen Jahrgängen Luft machen.
Leicht angeschlagen empfiehlt es sich neue Kraft zu tanken. Zu diesem Zweck genehmigt ihr euch einen erfrischenden Schluck Cola, knutscht Mädels ab oder legt euch zeitig ins Bettchen. Denn Canis Canem Edit unterliegt einem fortlaufenden Tag/Nachtwechsel,,, den Vormittag verbringt ihr (auf Wunsch) brav in der Schule, Nachmittags hingegen spinnen kleinere Events die Story weiter. Was wäre ein Bildungsinstitut ohne einer Vielzahl an Unterrichtsfächern? Die Schulstunden unterscheiden sich nach den Fächern Englisch, Sport, Chemie, Kunst etc. - Wer zuviele versäumt, darf beim DiRex vorsprechen. Sämtliche Fächer präsentieren sich als triviale Minispiele: In Chemie muss eine Tastenfolge getippt, in Englisch mit Worten jongliert und in Kunst ein Bild freigelegt werden. Allen Games ist hierbei gemein, dass sie stinklangweilig sind und aufgesetzt wirken.
Nichts zu mäkeln gibt es hingegen bei der Präsentation. Canis Canem Edit greift wie seine großen Brüder auf eine modifizierte GTA-Engine zurück, sprich ganze Klassenverbände tummeln sich auf dem weitläufigen Schulhof, was mit einer konstant niedrigen Framerate entlohnt wird. Das Charakterdesign ist wieder eine Klasse für sich, was von der gelungenen englischen Sprachausgabe untermalt wird. Steht ihr mit Anglizismen auf Kriegsfuß, werden euch wie immer deutsche Untertitel angeboten, der Witz der Slang-geschwängerten Sprache geht jedoch oftmals flöten.
Gesamtschule zum Nachspielen! Canis Canem Edit greift jedes noch so kleine Detail des rauen Schulalltags auf... Dates mit heißen Chiquas, Spint knacken, Mitschüler abziehen... und natürlich die Schulstunden! Und genau hier liegt der Hund begraben, denn die anspruchslosen Spielchen kehren in täglichen Intervallen wieder und nerven spätestens ab Lesson 2.