Pop Up Pirate! (WiiWare) im Test

Nintendo Wii
Aye, aye ihr Landratten! Mit Pop Up Pirate! von Tomy stecht ihr nicht in See sondern ins Fass. Ob ihr mit eurer Wii damit die Segel auf die unbegrenzten Spielspaß-Inseln setzen könnt oder das Spiel letztendlich dem Skorbut erliegt erfahrt ihr in unserem Review mit ner Buddel voll Rum.

Das Prinzip des 500 Punkte teuren Titels ist schnell erklärt. Euer Pirat steckt tief in einem riesigen Fass fest und ihr müsst in dessen Öffnungen Säbel stechen. Verloren hat, wer eine bestimmte Öffnung trifft die euren Piraten aus dem Fass hinaus katapultiert. Bereits seit über 20 Jahren gibt das Spiel so schon im Handel zu kaufen, die ganz harten Veteranen kennen es sogar noch als übergroße Version aus der Gameshow "Klack", die Anfang der wilden 90er auf RTL lief. Hier wurde das Spiel mit dem, und das ist kein Witz – Achtung noch mal tief Luft holen – wunderschönen Song „Whohohoho, Klack-Pirat - Alle penetrier'n den Klack-Pirat“ eingeleitet.

Besorgte Eltern und alle, die gerade wieder lachend vom Boden aufgestanden sind können aber beruhigt sein. Die kinderfreundlichen Menüs warten mit einer gutgelaunten Melodie mit Karibik Flair auf und kommen im Piratenschatzkarten-Stil daher. Ihr habt zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Spielt mit Pop Up Party das gewohnte Spielprinzip mit bis zu vier Freunden oder den Computer oder fordert mit Pop Up Logik eure grauen Zellen heraus. In dieser Einzelspieler Variante kämpft ihr gegen die Zeit und müsst durch vielfache Penetration erahnen, welche Öffnungen den Pirat zum Poppen bringen. Das klingt jetzt etwas krude und unflätig aber wenn es bei RTL solche Songs ins Kinderfernsehen schaffen, dann kann doch ausnahmsweise auch in unserem Review die Zweideutigkeit Einzug halten. Eine Zahl auf dem Säbel verrät euch dabei wie viel angrenzende gefährliche Öffnungen es im Fass gibt. Durch logische Kombination setzt ihr ein Kreuz auf die vermutete Stelle oder findet die falschen Öffnungen im schmerzlichen Selbstversuch. Das Spiel ist dann allerdings nicht vorbei. Lediglich etwas Zeit bekommt ihr abgezogen, wobei gilt je mehr Zeit ihr habt umso mehr Zeit wird abgezogen.


Somit kann ein falscher Stich euch schon mal vier Minuten kosten. Darum könnt ihr selbst mit viel Zeit im Nacken - vor allen in dem späteren Levels - nicht einfach drauf los penetrieren. Deckt sich die Zahl mit den gefundenen falschen Löchern mit der Vorgabe geht es dann auch schon ab in den nächsten Level. Hier erwaten euch mehrere gefährliche Löcher die ihr mit eurem Säbel vermeiden müsst. Rauchende Zellen sind somit vor allem in höheren Ebenen garantiert. Die Knobeleinlage an sich gibt sich dadurch zwar grundsolide, doch recht schnell macht sich Monotonie breit. Online-Highscores werdet ihr genau so vergeblich suchen wie andere Areale, Fässer oder Spielvariationen. Für die kurzweilige Knobelei im Geiste eines „Minesweepers“ reicht es aber durchaus, zumal ihr nach ein paar Leveln die Möglichkeit erhaltet, eure Miis in das Fass zu stecken….und ja…auch mit eurem Säbel zu penetrieren.

Das macht ihr natürlich am besten zusammen mit guten Freunden. Nicht scheu sein und die Leute mal zu einer Pop Up Party einladen lautet die Devise. Wer da noch etwas schüchtern ist kann auch gerne bis zu drei CPU Kollegen mit antreten lassen. Das ist zwar ganz nett, sollte für ein Gesellschaftsspiel aber nicht Sinn der Sache sein. Ihr braucht auch nicht vier Wiimotes. Da ihr eine rumreichen könnt reicht diese auch vollkommen aus. Jeder Pirat bekommt eine paar Säbel in die Hand gedrückt und muss nun gemäß dem Spielprinzip seinen Säbel in eine der vielen Öffnung schieben. Der des Fasses versteht sich wohlgemerkt. Tomy hat es dabei geschafft, das Spielprinzip um ein paar besondere Twists zu erweitern. Da wäre zum einen die Mii-Nutzung. Für Lacher sorgten in unseren gesellschaftlichen Testrunden nicht nur die Frage wer jetzt ins Fass der Penetration schlüpfen muss, sondern auch die witzigen Gesichtsausdrücke des Miis wenn man den Säbel in eine Öffnung rammt.


Von Entsetzen über schwitzende Angst bis zur Erleichterung ist einiges dabei. Präsentiert wird das ganze in kurzen Cut-Scenes in denen Euer Pirat oder Mii Andeutungen macht, dass euer letzter Zug der falsche war, nur um dann einfach nichts passieren zu lassen. Auch die Steuerung versteht es, das Spielprinzip zu erweitern. Mit dem Steuerkreuz dreht ihr das Fass und bewegt das Schwert sowohl horizontal als auch vertikal. Ihr könnt das Fass aber auch wahlweise mit der Wiimote drehen, übrigens das einzige Gerät was ihr zum Spielen benötigt, aufgrund der schwammigen Steuerung macht das aber wenig Sinn und alsbald setzt ihr wieder auf die Steuerkreuz-Variante. Um einen Säbel zu benutzen haltet ihr die "B"-Taste gedrückt und rammt sie nach vorne, was der Umsetzung der eigentlichen Handbewegung sicherlich am nächsten kommt und sich auch dem entsprechend gut spielt. Ab und an absolviert ihr mit der Wiimote auch ein kurzes Ratespiel in welchen ihr eure Wiimote in die Richtung drehen müsst in welche der Pirat wahrscheinlich blicken wird. Gelingt euch das führt ihr eine Runde aussetzen. Die Steuerungsmöglichkeiten werden übrigens immer eingeblendet und so sollten auch die ganz jungen oder ganz alten Freibeuter auf ihre Kosten kommen.


In Sachen Präsentation gibt sich der Titel ähnlich kinderfreundlich wie sein Spielprinzip. Die wenigen, fröhlichen Musikstücke dudeln vor sich hin ohne aber zu schnell zu nerven. Die Charaktere, allen voran euer Pirat, geben ab und an ein paar kurze englischsprachige Kommentare von sich die in ihrem Inhalt auch gerne all die gängigen Piratenklischees erfüllen. Grafisch erinnert der Titel sehr entfernt an The Legend of Zelda: The Windwaker. Die Betonung liegt allerdings auf sehr entfernt. Gemeinsam haben die beiden Titel nur ihre cartoonhaft reduzierten Figuren im Cel-Shading Look und die Seefahrerthematik. Pop Up Pirate! versprüht somit zwar etwas Charme, bietet optisch aber ansonsten eher langweilige Kost. Immerhin wechseln ab und an die Tageszeiten. Für die 5 Golddubblonen (oder 500 Wii Points für euch Landratten da draußen) muss man für einen Titel dieser Machart aber auch nicht unbedingt mehr erwarten.

Team neXGam meint:

Team neXGam

Allen Zweideutigkeiten zum trotz – Pop Up Pirate! ist ein Kinderspiel, eines für die eher Kleineren. Somit vermag der Titel auf einem Kindergeburtstag durchaus zu zünden, zumal der Anschaffungspreis geringer ist als der des Plaste-Piraten. Auch Erwachsene können mit dem Knobelmodus durchaus ihren Spaß haben und mit etwas Rum im Schädel wird auch der Multiplayer zum kurzweiligen Spaß. Allerdings geht dem Titel aufgrund seiner Simplizität in beiden Modi auch ziemlich schnell die Luft aus. Für ab und zu ist es ganz nett und auch wer ein Partyspiel für Kinder sucht ist hier richtig, die meiste Zeit wird es aber dennoch ein Dasein im Spint von Davy Jones fristen.

written by Mario Schmidt, © nexgam.de
 

Positiv

  • Einige Nette Twists im Spieldesign durch Wiimote
  • Einbindung der Miis
  • Hat mich an diese krude TV-Show zurück erinnert :-)

Negativ

  • Zu wenig Abwechslung in beiden Modi, keine neuen Fässer oder Areale
  • Kommentare der Piraten meist schwer zu verstehen
  • Keine Online-Möglichekiten
Userwertung
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Pop Up Pirate! (WiiWare) Daten
Genre Puzzle
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.02.2009
Vermarkter Tomy
Wertung 5
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