Puzzle Quest - Challenge of the Warlords im Test

Puzzle Quest fängt eigentlich wie ein Spiel der Baldurs Gate Reihe an. Im Startmenü sucht ihr euch für euren Spielcharakter eine Klasse aus, wobei Krieger, Druide, Ritter und Hexenmeister das Gesamtprogramm abbilden. Danach geht es sofort in die Hauptstadt Bartonia, das im selbigen Königreich liegt. Das Erste, was auf dem Programm steht, ist der Abschluss eurer Berufsausbildung, die euch nach bestandener Prüfung zu einem Untertan der Königin von Bartonia macht. Die noch etwas junge Herrscherin plagen viele Gerüchte über Untoten, die marodierend über das Land ziehen, und beauftragt uns damit Bartonia und seine umliegenden Städte und Festungen zu beschützen.

Eins vorweg – Puzzle Quest für Nintendo DS wird nur über Stylus gesteuert. Auf einer Weltkarte, die Rollenspielveteranen aus den alten Final Fantasy Teilen kennen, durchlauft ihr anfangs noch recht eingeschränkte Pfade durch das verwinkelte Königreich. Sobald aber die ersten Missionen bewältigt sind, öffnen sich neue Bereiche für einen Besuch. Trefft ihr auf eurem Weg auf eine Stadt, habt ihr rollenspieltypisch die Chance erbeutete Gegenstände zu barer Münze zu verwandeln. Ihr könnt die Moneten gleich wieder für eine nette Halskette oder Rüstungen mit massig Fähigkeiten ausgeben.

Wollt ihr erfahren, was sich so in den verschiedenen Bereichen von Etheria zugetragen hat, ist die Taverne euer Anlaufziel. Hier könnt ihr für ein paar Goldstücke den neuesten Gerüchten lauschen. All diese Funktionen werden leider in trockenen Textpassagen ohne Bilder oder Animationen erzählt. Zieht es euch schließlich wieder hinaus in die Wildnis, werdet ihr früher oder später auf eine Horde Monster treffen. Puzzle Quest wechselt nun in den Kampfmodus, der erstaunlicherweise auf einem „Bejewled“-Feld stattfindet.

Je nach Ereignis beginnt der Computer oder ihr mit dem ersten Zug. Ziel ist es wenigstens drei gleiche Objekte selber Art zusammenzuführen um Mana, Geld und Erfahrungspunkte zu erhalten oder eine Attacke auszuführen. Solltet ihr vier gleiche Objekte in einer Reihe zusammenfügen, dürft ihr noch einen Zug setzen. Danach ist der Computer dran. Um der Sache noch ein bisschen mehr taktische Tiefe zu verleihen, hat jede Klasse eigene Zaubersprüche, die mit Erfolg durch verschiedenen Manafarben auf dem Schlachtfeld ausgeführt werden können.

Wollt ihr bei den Kämpfen garantiert als Sieger hervorgehen, sollte eure Charakterwahl auf den Ritter oder Krieger fallen. Druide und der Hexenmeister besitzen oft die besseren Zaubersprüche, aber bei den Gefechten auf dem Bejewled-Feld zählen nur dicke Lebensanzeigen. Habt ihr einen Gegner anhand eures Puzzlekönnens ausradiert, erhaltet ihr schließlich eine Ladung Erfahrungspunkte sowie Gegenstände. Sollte es mal zum Levelaufstieg kommen, könnt ihr Talentpunkte in verschiedene Bereiche wie Magie, Kampf, Intelligenz und Moral verteilen. Abseits des bekannten Rollenspielpfades bietet Puzzle Quest für ein Puzzlespiel aber noch viel mehr.

In jeder Stadt habt ihr die Chance eine eigene Zitadelle zu kaufen, wo ihr Gebäude wie eine Schmiede oder einen Stall errichten könnt. Von den neun Bauwerken hat jedes seine eigene Funktion, was ein noch tiefgreifenderes Spielgefühl vermittelt. Habt ihr z.B. einen Kerker gebaut und in der Wildnis ein Monster überrumpelt, könnt ihr dort das Monster seiner Zaubersprüche berauben, sofern ihr es in einer Bejeweld-Partie schlagt. Steht ein Stall neben der Zitadelle, könnt ihr euer Reittier (falls vorhanden) ausbilden, was euch einen extra Zauberspruch bei den Kämpfen ermöglicht.

Schon recht früh trefft ihr auf gleichgesinnte Charaktere, die sich nach bestimmten Missionen eurer Party anschließen. Obwohl diese Helden nur als Randfiguren in Erscheinung treten, sind sie für die vielen Kämpfe auf dem Bejewled-Schlachtfeld eine große Hilfe. Weil sie schon vor dem Start des Matches das betreffende Monster schwächen können. Wer jetzt glaubt, das die innovativen Elemente hier schon aufgebraucht sind, der wird sich umschauen, denn selbst die Belagerung von Städten ist in Puzzle Quest möglich. Gehört euch nach gewohnter Puzzleeinlagen die Festung, könnt ihr diese mit euren neun Gebäuden ausbauen und kassiert nebenbei dicke Gelder.

Die Aufgaben eurer Questgeber sind allerdings oft nach demselben Muster gestrickt: Lauft von A nach B und bringt einer fremden Person eine Nachricht oder findet ein bestimmtes Item in einer verwinkelten Gruft. Die kurzen Unterhaltungen finden entweder in Standbildern oder durch schlichte Texteinblendungen statt. Das trübt die Atmosphäre des Titels. Im grafischen Bereich gibt sich Puzzle Quest verhalten - die Standbilder während der Gespräche verfügen immerhin über einen recht nett anzuschauenden Mangastyle. Auch die Weltkarte weiß zu gefallen, aber die Tatsache das 80% der Story mittels trockener Textpassagen erzählt wird (ohne nennenswerte Bilder oder Animationen) drückt natürlich den ansonsten positiven Gesamteindruck.