Gemeinsam begibt sich das Paar am 10. April 1912 an Bord der R.M.S Titanic, doch schon der Einlass in das glamouröse Schiff ist von Problemen überschattet. Die Mutter von Margaret macht Probleme, weil ihr ein ungutes Gefühl sagt, dass etwas auf der Reise passieren wird. Doch selbst nach einigen Aussprachen am Pier hält Magaret an ihrem Plan fest, nach Amerika aufzubrechen. Am Bord endlich angekommen geht alles seinen gewohnten Gang und hier richtet das Spielgeschehen seinen klareren Fokus auf die junge Frau, während sie sich durch die Gänge des Luxusdampfers bewegt. Schnell wird sie auf einen Geheimgang aufmerksam, der ins Innere des Schiffes führt und dem Architekten der Titanic erlaubt, alle Gäste mittels Spiegel zu beobachten. Zudem lernt sie einige bekannte Menschen an Bord kennen, die einen Teil des Titanic-Mythos ausmachen.
Und wie sollte es auch anders sein, wird gerätselt, was das Zeug hält. Die Qualität reicht dabei von recht originell bis total unlogisch. Ein nettes Beispiel: Um in der Schiffsambulanz an einige Tabletten zu kommen, müsst ihr den Medikamentenschrank aufbrechen. Hierzu benutzt ihr einen Blutdruckmesser und setzt ihn unter ein Scharnier der Tür und pumpt, was das Zeug hält. Durch den erstellten Schlitz drückt ihr einen gesammelten Hacken in das Innere des Medizinschrankes und öffnet dann diesen von innen – MacGyver in Reinkultur!
Aber alle die knackigen Rätsel sind eigentlich kein Problem für alle Spieler, die sich mit dem Spiel einlassen. Denn eine übermächtige Hilfsfunktion nimmt euch das Denken und die Arbeit mit dem Stylus ab. Hierdurch wird das Spielvergnügen und die Spielzeit sehr begrenzt, weil ihr jederzeit und ohne Konsequenzen diese Hilfe in Anspruch nehmen könnt. Findet ihr in einem Wimmelbild alle nötigen Items nicht, zeigt euch das Programm dank erleuchtetem Rand, wo ihr zu suchen habt. Einfacher geht es nicht mehr!
Die ersten paar Stunden der Spielzeit setzt Astragon das Thema der Klassenteilung in den Vordergrund, wo der Spieler einen kleinen Einblick erfährt, wie groß doch die Kluft zwischen Oberklasse und Unterklasse damals waren. Doch sobald das Schiff den bekannten Eisberg rammt, nimmt die seichte Story ein bisschen Fahrt auf. Denn ihr versucht herauszufinden, was passiert ist und nutzt jede Gelegenheit auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Doch ob ihr am Ende mit der Titanic untergeht lassen wir offen, hierzu solltet ihr schon das Spiel selbst spielen.
Abgesehen von einer etwas niedriger aufgelösten Grafik und das fehlen der Sprachausgabe ist die Nintendo DS-Version seinem großen Bruder recht nahe. Und auch hier war ich wieder während der ganzen Spielzeit sehr gespalten. Auf der einen Seite fand ich die Hilfsfunktionen für einige teuflisch schweren Rätsel eine echte Bereicherung, aber auf der anderen Seite verleitet das Spiel dazu diese Funktion zu nutzen und hemmt dadurch den Spielspaß enorm. Somit lässt sich eine Kaufempfehlung nur für Adventure-Neulinge aussprechen, während Profis eher andere Titel ins Auge fassen sollten.