Viele Jahrtausende schon schützten die Shadow Man das Reich der Lebenden vor den Toten, an einem Ort, an den jeder einmal gehen muss. Jeder. Ohne Ausnahme. 1999 passiert das, was schon viele Shadow Man zuvor prophezeit hatten, denn nun steht die Apokalypse bevor. Die düstersten Mächte vereinen sich, um die Welt der Lebenden, so wie wir sie kennen, zu vernichten. Das pure Böse, 'Legion', versucht mit Hilfe von fünf Massenmördern und den dunklen, verlorenen Seelen von der Schattenwelt, dem Ort, wo alle Toten hausen, zur realen Welt der Lebenden vorzustoßen, um diese zu vernichten. Und nur Shadow Man kann ihn aufhalten.
Dieser ist in seinem realen Leben Mike LeRoi, der als einziger ein Attentat auf seine Familie überlebt hatte, das eigentlich nur ihm galt. Nach diesem traumatischen Erlebnis lernte er Nettie kennen, die ihm gewaltsam eine Voodoo-Maske in seinen Brustkorb transplantierte. Von nun an kann Mike LeRoi nicht sterben, sondern wird zum Wanderer zwischen den Welten und kann jederzeit zu einem solchen Beschützer über die Toten werden - und auch schon alle Shadow Man zuvor besaßen außergewöhnliche Fähigkeiten. Wer nun glaubt, man hat es hier schon wieder mit einem gewöhnlichen Action-Adventure zu tun, der irrt gewaltig, denn Shadow Man schockt und gruselt mehr als je ein anderes Game dieses Genre zuvor.
Die Steuerung ist denkbar einfach, wenn auch leider etwas ungenau. Punktgenaues lenken der Spielfigur ist manchmal etwas schwer, hier hätte ruhig noch nachgebessert werden dürfen. Die eigentliche Mission, die fünf schwarzen Seelen der Massenmörder und danach Legion zu vernichten, erweist sich als schwieriger als man denkt, denn nur selten erfährt man durch andere Kontaktpersonen, wie oder wo man fortfahren soll. Auch die Tatsache, dass man einige Locations oder Gegenstände zu Beginn außer Acht lassen kann, hat fatale Folgen. Denn im späteren Spielverlauf benötigt man alle Relikte und einige Fähigkeiten, wie z. B. die Unempfindlichkeit auf Feuer zu gehen, um nicht hängen zu bleiben. Euer Spielstand ist also wohl oder übel wertlos geworden und ihr seid so gefrustet, daß ihr das Modul am liebsten gegen die nächste Wand klatschen würdet. Doch dann nach ein paar Tage geschieht das Unfassbare und ihr legt das Modul erneut in euer N64. Mag sich seltsam anhören, aber irgendwo hat das Spiel eine ganz besondere Art die euch immer wieder motivieren wird.
Die Grafik ist auch ein zweischneidiges Schwert: Zum einen hat man (fast) immer eine konstante Framerate und durch die Grafik entsteht eine gute Atmosphäre, zum anderen sind die Screens zu dunkel justiert und die Personen viel zu undetailliert. Beim Sound sieht es aber wiederum ganz anders aus: Die Sprachausgabe ist durchaus gelungen, es wurden keine Mühen gescheut, die deutschen Synchron-Sprecher von Whoopy Goldberg, Alf und vielen anderen einzusetzen. Auch die Musik ist dem ganzen Flair angepasst und wirkt nie fehl am Platz. Sonstige Soundeffekte sind glasklar zu hören und nerven nicht im geringsten, auch wenn einige Kritiker die Schreie der getroffenen Gegner etwas bemängeln, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann.
Sebastian meint:
Dominic meint:
Positiv
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Cooles Setting
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Gute Atmosphäre
Negativ
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Leicht ungenaue Steuerung
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Frustgarantie
Genre |
Action-Adventure |
Spieleranzahl |
1 |
Regionalcode |
PAL |
Auflösung / Hertz |
- |
Onlinefunktion |
Ja
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Verfügbarkeit |
6. September 1999
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Vermarkter |
Acclaim |
Wertung |
7
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Schade schade das hier und da geschlampt wurde, denn Shadow Man hätte durchaus das Zeug zum Hitgame gehabt! Durch das teilweise unfaire Gameplay geht aber viel Spielspaß verloren und somit werten wir Acclaims Schattenmann auch um einige Punkte ab. Nichtsdestotrotz dürfen Action-Adventure Profis mit Faible für Gruselstimmung ruhig einen Blick wagen, gar allzu viele Alternativen existieren auf dem N64 ja nicht.