Star Wars: Empire at War im Test

Macintosh
Mit Star Wars Episode III: Die Rache der Sith vollendete Regisseur George Lucas im vergangenen Jahr seine weltberühmte Science-Fiction Saga. Die Merchandising-Welle rund um das Sternen-Epos läuft jedoch gerade in der Spielebranche ungebrochen weiter. Nach Rollenspielen, Online-Shootern und Lego-Ablegern steht mit „Star Wars: Empire at War“ nun seit einigen Monaten nun ein neues Echtzeitstrategiespiel für Windows PCs in den Startlöchern. Dank Application Systems Heidelberg kommen nun recht zeitnah zum Windows Release auch Macintosh Besitzer in den Genuß - das heißt, sofern in eurem Apfelrechner schon eine Intel CPU werkelt...
Wer sich als treuherziger PPC Anhänger nicht ärgern möchte, der liest besser gar nicht erst weiter. Empire at War spielt zeitlich zwischen den Ereignissen von Episode III und IV und behandelt dementsprechend die Anfänge des Galaktischen Bürgerkrieges. Das tyrannische Imperium sieht sich in dieser Zeit einem neu formierten Widerstand entgegengesetzt, der nun als „Rebellenallianz“ gegen die imperiale Unterdrückung ankämpft. Im Spiel steht es euch dabei frei, ob ihr nun als Kommandant des Imperiums die aufkeimende Rebellion vernichten oder auf Seiten der Allianz die finsteren Pläne des Regimes stoppen wollt. In beiden Fällen erwartet euch allerdings ein gigantischer Feldzug, der über das Schicksal der Galaxis entscheiden wird.


Star Wars: Empire at War Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Zu Beginn unserer Test-Session werfen wir einen Blick auf die Spielmodi von Empire at War. Unter dem Punkt Gefechte stehen euch so diverse Schlachten auf den bekannten Planeten des Star Wars-Universums zur Verfügung, die sich ausschließlich auf Kämpfe konzentrieren. Die Galaktische Eroberung entsendet euch dagegen auf einen kompletten Feldzug innerhalb eines vorbestimmten Settings (z.B. eine Situation, in der die Rebellen die Oberhand über die Galaxis errungen haben). Unser Hauptaugenmerk richtet sich jedoch in erster Linie auf die Kampagne, die wir zunächst auf der verlockenden Seite des Imperiums beginnen. Das typische Intro klärt uns daraufhin über einen Verräter in den Reihen des Imperiums auf, der wichtige Informationen an die Rebellen weitergibt. In der Rolle von Lord Vader sollen wir nun eben jenen Abtrünnigen ausfindig machen und vernichten...


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Die erste Mission führt uns daher auf den Rebellen-Planeten Thyferra, auf dem wir neue Erkenntnisse über den Feind in den eigenen Reihen erhalten sollen. Die Bedienung unterscheidet sich dabei nur geringfügig von anderen Echtzeit-Strategiespielen. Wir betrachten unsere Truppen aus einer stufenlos zoombaren Vogelperspektive und weisen den Einheiten mit einfachen Mausklicks neue Positionen zu. So bewegen wir unser Battalion von Sturmtruppen und Walkern über die Karte und treffen schon bald auf die ersten Rebellen, die unserer überlegenen Streitmacht jedoch nichts entgegensetzen können. Schließlich zerstören wir die Gebäude der Rebellen-Basis mit einem der selten verfügbaren Luftschläge und können die Mission somit erfolgreich abschließen...


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Nach dieser Beschreibung werdet ihr euch wohl mit Recht fragen, was Star Wars: Empire at War denn eigentlich so besonders macht. Nun, mit typischen Bodeneinsätzen ist es in diesem Spiel nämlich nicht unbedingt getan. So gelangen wir nach der bestandenen Mission auf eine Karte der gesamten Galaxis, in der wir nicht nur eingenommene Planeten, sondern auch unsere komplette Armee überblicken. Jede Einheit lässt sich hierbei beliebig von System zu System verschieben, sodass ihr eure Truppen ständig mobilisieren könnt.


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Interessanterweise entfällt durch dieses Feature das stellenweise lästige Ressourcensammeln anderer Strategiespiele, da ihr in Empire at War im Gegenzug für eroberte Planeten einzig und allein Credits erhaltet. Dieses gewonnene Kapital könnt ihr dann ohne großen Aufwand in den Bau neuer Gebäude und Einheiten auf den Planetenoberflächen investieren. Jeder Planet bietet dabei spezifische Vorteile, sodass die Produktion von Einheiten auf der Zentralwelt Coruscant deutlich schneller abläuft als in den unwirtlichen Wüsten von Tatooine.



Jede Welt will allerdings erst einmal eingenommen werden, womit wir auch schon bei den Weltraumschlachten angelangt wären. Bevor eure Armee nämlich die Kontrolle über den Boden an sich reißen kann, muss eine Flotte den planetaren Orbit sichern. Dazu errichtet ihr auf euren kontrollierten Planeten Raumstationen, die ihr folglich zum Bau von Kampfjägern, Fregatten und mächtigen Zerstörern nutzen könnt. Schließlich zieht ihr eure Schiffe in der Galaxis-Karte auf den beabsichtigten Planeten und werdet daraufhin zumeist über den Zusammenstoß mit feindlichen Einheiten informiert. Ihr könnt die folgende Schlacht zwar ebenfalls automatisch ablaufen lassen, die spektakulären Szenen der Weltraumgefechte sollte man sich jedoch nicht entgehen lassen...


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Denn egal ob eure Flotte nun gegen Allianz, Imperium oder Piraten kämpft, die Gefechte im All zeigen sich durchgehend spektakulär und spannend. Die Luft während der Schlachten ist von Laserstrahlen durchzogen, massive Explosionen erschüttern die Umgebung und riesige Kreuzer bahnen sich Seite an Seite mit unzähligen Geschwadern ihren Weg durch das Getümmel. Ausserdem bieten euch die Weltraumschlachten die taktische Feinheit, bestimmte Punkte gegnerischer Schiffe auszuschalten. Beispielsweise könnt ihr so gezielt den Schildgenerator eines Fregatte zerstören, um den wichtigen Schutzschild der Einheit außer Gefecht zu setzen. Sind die feindlichen Schiffe letztendlich ausgeschaltet, können eure Bodentruppen die Oberfläche des Planeten angreifen und ihn somit einnehmen.

Nach dem dreigliedrigen Schema aus Bodenmissionen, Weltraumkämpfen und Galaxis-Management weitet ihr eure Macht im Universum aus, indem ihr ständig neue Einheiten in euren Produktionsstätten herstellt, weitere Systeme erobert und neue Technologiestufen erforscht. Das mag zu Beginn zwar noch sehr aufregend wirken, verliert mit der Zeit jedoch ein wenig an Reiz. Irgendwann wirkt das sture Einnehmen von Planeten eben trotz nicht mehr ganz so spannend, was gerade auf die dezent eintönigen Bodeneinsätze zurückzuführen ist. Die Kämpfe an Land wirken bis auf einige Umwelteinflüsse (Regen, Schnee oder Sand beeinflussen die Effizienz der Truppen) nämlich wenig taktisch und ermitteln den Sieger praktisch nur aus der Mobilisierung neuer Einheiten. Zudem will auch die eindimensionale KI eurer Gegner nicht unbedingt überzeugen.


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Ein wenig Abwechslung bietet immerhin der Einsatz der Helden. So könnt ihr sowohl auf Seiten der Rebellion als auch des Imperiums bekannte Charaktere aus den Filmen einsetzen und deren spezielle Fähigkeiten für eure Zwecke nutzen. Han Solo und Chewie können dem Imperium beispielsweise unbemerkt Geld von fremden Planeten abknüpfen, während Obi-Wan menschliche Truppen im Umkreis heilt. Für das Imperium schickt ihr dagegen die mächtigen Sith Lords Sidious und Vader, den Kopfgeldjäger Boba Fett sowie Generäle wie Tarkin ins Gefecht.

Fans der Filmvorlagen werden sich ebenso an der großen Detailverliebtheit zu den unterschiedlichen Einheitentypen erfreuen. Wer wollte im Spiel nicht schon einmal mit den angsteinflößenden AT-ATs über den Eisplaneten von Hoth stampfen, dutzende X-Wings in gigantische Weltraumschlachten führen oder die mächtigen Mon Calamari-Kreuzer steuern? Von Sturmtruppen, über Tie-Scouts, bis hin zur ultimativen Waffe, dem Todesstern, findet sich hier quasi alles was das Star Wars-Herz begehrt. Sogar an verschiedene Spezialfähigkeiten wie die Konzentration der Feuerkraft oder Boost wurde bei den Einheiten gedacht.


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Die Grafik von Empire at War befindet sich durchgehend auf hohem Niveau. Gerade die Weltraumschlachten begeistern durch fantastische Effekte (Druckwellen, Explosionen usw.), allerdings wissen auch Landeinsätze dank detailreicher Einheiten und Landschaften optisch zu gefallen. Insgesamt ist die Präsentation des Spiels einfach außerordentlich gut gelungen, was nicht zuletzt an der integrierten Kamera-Funktion liegt, die das Geschehen bei Ausblendung jeglicher Interfaces aus spektakulären Einstellungen in Szene setzt.

Das dies natürlich auch seinen Preis hat, dürfte klar sein - neben einer mit 2 Ghz rennenden Intel CPU sollten sich möglich auch 1 GB Ram und eine 128 MB Grafikkarte tummeln. Wobei laut Packung sogar der im MacBook werkelnde Intel GMA 950 und ein kleiner 1,83 Ghz Intel Prozessor ausreichen. Doch wie immer gilt - je mehr, desto besser. Insbesondere bei Multiplayergefechten mit anderen Macianern (leider nicht cross plattform gegen PC User möglich) macht sich ein flotter Rechner doch wirklich bezahlt.

Der Sound steht der grafischen Umsetzung bei Star Wars: Empire of War übrigens in nichts nach und bietet euch dementsprechend eine hervorragende Geräuschkulisse während der brachialen Schlachten. Ein kleiner Schönheitsfleck sind da schon die mäßigen deutschen Synchronsprecher der Helden, die die Geschichten der Kampagnen mit unmotivierten Dialogen vorantreiben.

Sebastian meint:

Sebastian

Licht und Schatten sind bei Star Wars: Empire at War vertreten. Zunächst einmal erfreulich, dass sich dank des Intel Switches von Apple offenbar die Portierungszeiten enorm verkürzen. Zudem bereitet das clevere taktische System, die fulminanten Weltraumschlachten und nicht zuletzt die herausragende Präsentation jedem Star Wars Fan eine helle Freude. Allerdings reicht es aufgrund einiger Mängel nicht ganz zum Hit, unter anderem weil das Gameplay mit der Zeit immer stärker in Wiederholungen verfällt - gerade bei den zerfahrenen Bodenmissionen nicht ohne "Nervfaktor". Wer einfach mal ein Echtzeit-Strategiespiel der anderen Art sucht und sich an den genannten Schwächen nicht stören lässt, sollte sich Empire at War aber trotzdem nicht entgehen lassen.

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Star Wars: Empire at War Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20. April 2007
Vermarkter ASH
Wertung 7.3
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neXGam YouTube Channel
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