Bei so einem Cover muss man einfach zuschlagen! Eine Schönheit, bekleidet mit einem engen Top, die sich zum Rythmus der Musik räckelt. Gepannt gleitet man erst einmal durch das eher spartanische Menü und beschließt, zuerst einmal die Tutorials zu besuchen, um für die Zumba Party auch richtig fit zu sein. Aber was einen bei den Tutorials erwartet, demotiviert schon für den Rest des Tages. Grund dafür ist der krasse Schwierigkeitsgrad des Spiels. Im Gegensatz zu Zumba Fitness kommt einem das schon fordernde Dance Evolution wie ein herbstlicher Spaziergang vor. Ohne Hilfen, einer Vorschau oder jeglichen Hinweisen geht es schon im Tutorial an's Eingemachte. Ihr müsst quer durch fünf Tanzrichtungen, unter anderem Salsa, Maraque und Calypso, alle Bewegungen und Tanzmoves lernen. Wie das funktioniert? Ihr werdet von einer Tänzerin begrüßt und müsst das nachmachen, was sie euch vor macht. Klingt leicht? Ist es aber nicht.
Dabei erstrahlt die Tänzerin in einem gleißenden Grün. Das ist auch euer Indikator. Macht ihr die Moves richtig nach, leutet sie weiterhin in der Farbe. Bei einem Fehltritt wechselt die Farbe in Rot. Sieht seltsam aus und hätte anders umgesetzt werden müssen. Besagte Dance Evolution oder auch Dance Central zeigen, wie man es richtig macht. Ganz übel ist, dass ihr sofort und ohne jegliche Vorwarnung einsteigt. Ihr habt keine Chance, euch die Moves anzusehen, es geht sofort los. Hart! Noch krasser ist aber, dass sich das Spiel eigentlich von selbst spielt. Beispiel: Ihr startet ein Tutorial, oder aber später eine Tanzsession, und bleibt einfach stehen und rührt euch nicht. Trotzdem bleibt der Tänzer im grünen Bereich und lobt euch sogar noch für euren Hüftschwung.
Kenner des Zumba Programms, die regelmäßig ins Zumba Studio in ihrer Nähe gehen oder aber die Fitness DVDs in und auswendig kennen, werden sicherlich auch hier mächtig viel Spaß haben, weil sie einfach die Bewegungen schon kennen und wissen, was auf sie zukommt. Neulinge dagegen werden einfach überfordert und verlieren sehr schnell die Motivation. Dabei ist es recht schade, da die Idee hinter Zumba recht gut ist. Das Programm vereint flotte Tanzeinlagen mit schweißtreibenden Choreographien und sorgt dafür, dass die Kalorien nur noch so verbrannt werden. Auch hier vorausgesetzt, dass man Kenner des Ganzen ist oder sich aber wirklich als Neuling durch das Spiel quält. Gehört ihr in diese Kategorien, könnt ihr solo Tanzsport betreiben oder online mit bis zu sieben weiteren Mitspielern abtanzen.
Kommen wir zur Präsentaion. Die ist bei Zumba Fitness echt bescheiden. Die Tänzer erstrahlen wie radioaktiv Verseuchte in grellem Grün und den Tanzbühnen mangelt es an Details und Abwechslung. Hier haben das bunte Dance Evolution und das coole Dance Central deutlich die Nase vorn. Was wirklich überzeugen kann, ist die Tracklist. 30 heisse Latin Songs lassen Samba Stimmung aufkommen und animieren doch immer wieder, die Tanzeinlagen nochmal zu versuchen, bis sich dann wirklich der ganz große Frust einstellt oder man den Bogen doch irgend wann raus hat und dem Titel anhand der coolen Songs etwas abgewinnen kann. Hier merkt man, dass Zumba eher ein Tanzspiel als ein Fitnessprogram a la Your Shape geworden ist.
Zumba Fitness ist hardcore! Fans des Dance-Fitness Programms können sich den Titel zwar durch aus anschauen, werden aber recht schnell feststellen, dass die Handhabe extrem schwammig umgesetzt wurde. Man hat nur einen mageren Indikator, der einem verdeutlichen soll, ob man alles richtig macht: den Tänzer selbst, der entweder in Grün oder Rot aufleuchtet. Und wenn man mal gar nichts macht, ist es auch nicht schlimm, das Spiel lobt euch trotzdem. Hier hätten die Entwickler noch eine Weile an der Mechanik schrauben sollen. Neulinge werden eh total überfordert und solltet sich eher nach einer (besseren) Alternative umsehen.