Chase H.Q. im Test

Commodore 64
Ach was haben wir sie angehimmelt. Crockett und Tabbs, die Protagonisten aus der Serie Miami Vice, die hart gegen allerlei Ganoven vorgingen und trotzdem in jeder Situation eine gute Figur machten. Diese beiden Cops prägten dabei eine ganze Generation an damaligen Teeniezuschauern und natürlich auch die Landschaft der Computerspiele. Dies wird vor allem deutlich bei Chase H.Q., dass nach seinem Erfolg in der Spielhalle auch auf dem C64 seinen Einstand feierte.
Ebenso wie in eben erwähnter Fernsehserie sind auch wir auf Verbrecherjagd. Jedoch werden diese ausschließlich mit dem Fahrzeug gejagt. Prompt klemmen wir uns hinter das Lenkrad und geben Gas um den bösen Buben das Handwerk zu legen. Dabei führt unsere Reise durch verschiedenste Landschaften, die nicht nur durch die Großstadt, sondern auch auf Feldwegen führen. Bei der Jagd ist dem Spieler auch stets ein eng bemessenes Zeitlimit im Nacken, das gnadenlos herunterzählt. Zu allererst ist es unsere Mission in jedem Level den Verbrecher aufzuspüren. Dazu ist sind die zahlreichen Anzeigen am unteren Bildschirmrand hilfreich, die nicht nur unsere Geschwindigkeit und die Restzeit angeben, sondern auch die Entfernung, die zwischen Jäger und Gejagtem liegt.

Gesteuert wird das Spielgeschehen wahlweise mit dem Joystick oder Tastatur, wobei beide Varianten tadellos funktionieren. Von nun an müssen auf der variantenreichen Strecke durch die Stadt, durch Tunnels und über Stock und Stein zahlreiche Hindernisse und Autos überholt werden, wobei letztere für einen Überholbonus in Form von zusätzlichen Punkten sorgen. Um schneller voranzukommen bietet sich auch ein Nachbrenner an, der in jedem Level bis zu drei mal verwendet werden kann. Entdeckt man schlussendlich seinen Kontrahenten, wird die Uhr erneut auf 60 Sekunden zurückgesetzt und die Sirene aktiviert. Nun müssen wir den Gegner möglichst heftig von der Straße drängen. Jede Kollision füllt dabei eine linke Leiste auf und sobald diese gefüllt ist, muss dieser kapitulieren und man wird mit zusätzlichen Punkten belohnt. Nähert sich der Countdown dem Ende zu, gibt Nancy aus der Zentrale uns auf dem unteren Bildschirmrand zu erkennen, dass wir etwas mehr Gas geben sollten.

Alles in allem ist Chase H.Q. auch ein durchaus netter Zeitvertreib, wenn da nicht einige störende Punkte wären. Auf dem ZX Spectrum gilt das Spiel als bestes Rennspiel seiner Klasse und das hat Ocean wohl auch dazu bewogen, diese Version einfach auf den C64 zu portieren. Daraus resultiert, dass man im Spiel mit nur zwei verschiedenen Farben im Spielgeschehen auskommen muss und zwar gut gestalteten Sprites, darunter muss aber die Spielgeschwindigkeit arg darunter leiden. Deshalb geht jedwede Dynamik verloren und das Rennen verkommt zu einer Ruckelorgie. Auch beim Sound kann das Spiel nicht gerade punkten. Zwar ist die Titelmelodie wieder sehr gut gelungen, wie man es von Ocean kennt, jedoch sind die Soundeffekte teils etwas nervig. Das Motorengeräusch besteht aus einem Ton, der einem Tinnitus gleicht, sofern man in Höchstgeschwindigkeit auf der Fahrbahn gen Horizont brettert. Die Sirene tut dabei ihr übriges, was einem dazu verleitet, entnervt zum Lautstärkeregler zu greifen.

Michael meint:

Michael

Es ist ein Jammer, dass Ocean aus diesem tollen Stück Software nicht mehr gemacht hat. Die Automatenversion war schon durchaus spaßig und auch auf dem C64 hätte man deutlich mehr herausholen können als diese Version. Was auf dem ZX Spectrum noch durchaus flott und spektakulär aussah, endet beim C64 in einer lahmen Ruckelorgie, bei der auch die Soundkulisse durchaus besser ausfallen hätte können. So dürfen alle Racingfans mit einem weinenden Auge Chase H.Q. Auf dem C64 eine Chance geben. Wer aber die Wahl hat, sollte aber zur deutlich flotteren ZX Spectrum Version greifen.

Positiv

  • spannender Spielablauf

Negativ

  • viel zu langsam
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Chase H.Q. Daten
Genre -
Spieleranzahl -
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit -
Vermarkter -
Wertung 4.8
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