Zu Beginn des Spiels werden wir, mit der bereits in unzähligen Werbeclips gezeigten Bootsfahrt eingeführt. Wir schippern durch eine wunderschöne, detailreiche Landschaft, in der uns gleich ein unglaublich beeindruckender Langhals über den Weg kreuzt. Auch Wächter schleichen am Flussufer umher, instinktiv ducken wir uns. Alleine in den ersten Minuten wird dabei ein eindeutiges, detailreiches, grafisches Statement für die PS5 & PSVR2 gesetzt. Später dazu mehr.
Während dem Abenteuer erleben wir eine Vielfalt an Interaktionsmöglichkeiten, die zumindest in VR auf der Playstation, bisher kaum so vorhanden war. Überall liegen Gegenstände, Pinsel, Trommeln und vieles mehr herum die ausprobiert werden wollen. Nebenbei lösen wir nette Physik Minispiele, wie Steine Stapeln. Beeindruckend ist ebenso, dass auf Gewichtsverhältnisse geachtet wurde. So können wir einen großen Vorschlaghammer nur mit beiden Händen schwingen, da dieser für eine Hand schlicht zu schwer ist. Benötigen wir Energie, beißen wir einfach in einen der zahlreich herumliegenden Äpfel. Da läuft uns virtuell das Wasser im Mund zusammen!
Neben diesen kleinen Details stehen natürlich die Kämpfe im Vordergrund des Spiels. Wie bereits erwähnt gehören Pfeil und Bogen zu unserer Grundausrüstung, die später durch Feuer-, Schock- oder Sprengerpfeile aufgerüstet werden können. Im späteren Verlauf gesellen sich noch eine Schleuder sowie andere nützliche Gegenstände zu unserem Inventar dazu. Hier wurde ebenfalls darauf geachtet, dass wir die Waffen nicht plump erhalten, sondern die entsprechenden Bauteile in der Spielwelt suchen müssen. Haben wir alle Teile einer Waffe gefunden, können wir sie an einer Werkbank selbst zusammenbauen. Die Umsetzung und Handhabung ist hier ebenfalls hervorragend gelungen.
Die Kämpfe finden hauptsächlich in kleinen Arenaabschnitten statt und sind leicht bewegungseingeschränkt. Wir können uns meistens nur seitlich im Kreis bewegen oder Ausweichrollen vollziehen. Werden wir von Effekten, wie z.B von der Eisschleuder eines Grauhabichts getroffen, wischen wir uns das Eis mit den Sense Controllern vom Gesicht. Im eigentlichen Sinne handelt sich nur um Fernkämpfe, da wir allerdings ausschließlich Fernkampfwaffen besitzen, ist das in Ordnung. Denn je nach Gegnertyp und Anzahl kann dennoch die Situation schnell unübersichtlich werden. Wir greifen dann ständig über die Schulter und schießen Pfeile als gäb es kein Halten mehr. Teilweise sehr fordernd sowie streckenweise auch nervig, wenn uns die Elementpfeile ausgehen und wir die Gegner nur mit Standardpfeilen erledigen müssen. Der Tennisarm lässt grüßen…
Das grandiose Audiodesign, bekannt aus den beiden Hauptspielen, ist auch hier vorhanden. Gepaart mit haptischem Feedback des Controllers, der Vibration im Headset und 3D Audio entsteht hier eine völlig neue Art der Immersion. Für VR Enthusiasten werden zahlreiche Komfortoptionen geboten, egal ob Eyetracking, Vignetten, Bewegung in Raster oder frei. So sollte für jeden VR Spieler die passende Einstellung dabei sein, um evtuell „Motion Sickness“ zu reduzieren. Spielen im Sitzen ist ebenfalls möglich und klappt genauso hervorragend wie stehend. Wir haben aufgrund der zugrundeliegenden VR Erfahrungen quasi alle „vorsichtigen“ Optionen ausgeschaltet. Obwohl der Redakteur eigentlich Motion Sickness „resistent“ ist, wurde ihm beim freien drehen, öfters flau im Magen. Es lohnt sich also die Optionen auszuprobieren.
Für VR Neulinge bzw. zu Demonstrationszwecken sind die weiteren Spielmodi „Safari, Bogenschießen“ oder „Wettklettern“ mit leider nur lokaler Bestenliste ideal. Abseits dessen gibt es leider relativ wenig Wiederspielwert, es sei dann man besucht die Spielewelt erneut, um alle Sammelobjekte zu finden.
Hinweis: Die Screenshots wurden direkt auf der PS5 gecaptured, durch die Rendering Technik erscheinen diese leicht unscharf.
Zweifelsohne ist „Call of the Mountain“ eine Machtdemonstration und ein absoluter Vorzeigetitel. Wir vermissen jedoch abseits Klettern und Kämpfen etwas mehr Abwechslung in der Spieltiefe. Der Umfang ist mit ca. acht Stunden für einen VR Titel in Ordnung. Der Titel gehört definitiv zu den VR Spielen, die man gespielt haben muss.
Unserer Meinung nach muss sich ein VR Spiel ebenfalls am Preis messen lassen. Für 69,99€ UVP ist das Spiel schlichtweg zu teuer. Obgleich der gebotenen Erfahrung ist die UVP Differenz zu einem 50 Stunden Monster wie „Forbidden West“ schlichtweg zu hoch. Wir würden maximal den virtuellen Bundlepreis von 49,99€ für angemessen halten. Aktuell scheint sich bei vielen reinen aufwändigeren VR Neuerscheinungen ein Preis von 39,99€, mit einigen Ausnahmen für 49,99€, herauszukristallisieren, das wäre wünschenswert.